Farbverläufe und Schattierungen

Der Bildraum Bodensee zeigt Arbeiten der Künstlerin Gabi Mitterer mit dem Titel „Löcher im Licht“.
Bregenz Vor Kurzem präsentierte der Bildraum Bodensee im Postgebäude in Bregenz seine neue Ausstellung. Die niederösterreichische Künstlerin Gabi Mitterer arbeitet seit ihrem Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien in ihrem Atelier im niederösterreichischen Mostviertel. Seit nahezu 20 Jahren beschäftigt sie sich mit Geometrie, Konstruktion, Abstraktion und digitaler Ästhetik. Der Ausstellungstitel „Löcher im Licht” bezieht sich auf den gleichnamigen deutschen Buchtitel von Michael Baxandall.

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In diesem Buch befasst sich der Kunsthistoriker eingehend mit der Geschichte des Schattens, dessen Wahrnehmung und dem Einfluss physikalischer Erkenntnisse auf die künstlerische Produktion – insbesondere auf die Malerei.


Der Künstlerin Gabi Mitterer gefiel dieser Titel auch im Bezug auf ihre künstlerische Arbeit, die sich mit Schattierung und Farbverlauf beschäftigt – mit Fokus auf den errechneten Schatten in Computergrafik und Animation. Das digitale „Shading“ in der Computergrafik zielt ebenso, wie die Malerei, auf eine Annäherung wirklichkeitsnaher Darstellung ab. In Mitterers Arbeit ist es eine abstrakte Herangehensweise von räumlicher Simulation.

Digitale Ästhetik
Beim Thema optische Täuschung beleuchtet Mitterer den Aspekt der Täuschung – und im Umkehrschluss das Sich-nicht-täuschen-lassen – des Betrachters. Dies thematisiert ebenso die Rolle des Auges, in Zeiten von KI mehr als jemals zuvor. Das Interesse der Künstlerin fokussiert auf die Rückübersetzung dieser künstlich wirkenden Verläufe und Möglichkeiten von Schattierungen in das alte Medium der Malerei, um zu neuen sinnlichen Ergebnissen zu gelangen.
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Dabei ist ihr das Erkennbarmachen der Malerei trotz digitaler Ästhetik wichtig – der Pinselstrich ist bei genauerer Betrachtung sichtbar. Im Bildraum Bodensee werden Arbeiten präsentiert, die sich eingehend mit form- und raumgebenden Schattierungen und Farbverläufen auseinandersetzen. Dabei geht es auch um eine partielle Dekonstruktion des klassischen Tafelbildes – neu arrangierte Leinwandfragmente, in den Raum ragende Bildträger, geometrische Elemente und Linien verweisen auf die Vermessung des Bildraumes.

Zahlreiche Besucher
Zur Eröffnung begrüßte Ausstellungsleiterin Carmen Zanetti den Galerist Erhard Witzel und die Künstlerin Uta Belina Waeger, Aufnahmeleiter Andi Kispert, Norbert Hagen, Wolfgang Allgeier, Roswitha Steger (Grüne), Ursula Hillbrand (Petrus), Tania Maria Rodriguez, sowie die Künstler Peter Wehinger, Roland Adlassnig und Hermann Praeg.
Informationen zur Ausstellung
Bildraum Bodensee
Seestraße 5, Bregenz
Dienstag und Donnerstag: 13 bis 18 Uhr
Freitag und Samstag: 11 bis 16 Uhr
15. Dezember 2023 bis 8. Februar 2024
Der Bildraum Bodensee ist ab 24. Dezember 2023 geschlossen und öffnet wieder
am 9. Jänner 2024.



