Bagger zerstörten Zahers Werk

Der syrische Flüchtling Zaher baute in Bregenz einen Trampelpfad aus, der nun auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft Bregenz abrupt abgerissen wurde.
Bregenz Der syrische Flüchtling Zaher gestaltete aufwendig einen Trampelpfad entlang der Bregenzerach, einen Abschnitt nahe dem Heinrich-Wachter-Weg in Bregenz. Hierfür investierte er viele Monate, um den Weg in mühsamer Handarbeit auszubauen. Dadurch verwandelte sich ein schlichter Pfad in einen kunstvoll gestalteten Weg mit Treppe und Steinverzierungen. Zu Beginn der Woche rollten die Bagger an und zerstörten Zahers Arbeit. Der abrupte Abriss löste in der Nachbarschaft Unverständnis aus.

Beitrag für die Gemeinschaft
Der von der Behörde angeordnete Rückbau stieß bei den Bregenzern auf kein Verständnis, wie ein ausführlicher Bericht von vol.at aufzeigt. Zahlreiche Anwohner und Spaziergänger, die den Weg regelmäßig nutzten, empfanden Zahers Werk als Bereicherung.
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Anrainer Herbert Mittringer äußerte gegenüber vol.at seine Frustration: “Innerhalb von einem Tag zerstört man das“, sagte er über den schnellen Abriss des Weges. Diese Empfindung wurde von vielen Bürgern geteilt, die Zahers Arbeit als Beitrag zur lokalen Gemeinschaft würdigten.

Entscheidung der BH Bregenz
Die Stadt Bregenz, vertreten durch Pressesprecher Sebastian Rauch, erklärte gegenüber vol.at, sie sei nicht zuständig. Die Verantwortung für diese Entscheidung trägt die Bezirkshauptmannschaft, die das Gebiet als Wasserschutzgebiet einstuft.

Bürgermeister Michael Ritsch äußerte seine Betroffenheit über die Entscheidung der Behörde und teilte in den sozialen Medien mit: „Das hat die Bezirkshauptmannschaft Bregenz gemacht. Das ist Naturschutzgebiet und Hochwasserschutzzone. Da ist meine ‚Macht‘ als Bürgermeister leider endend wollend und nicht in meiner Zuständigkeit. Wir haben interveniert und alles versucht. Ich bin leider auch oft sprachlos bei solchen Entscheidungen.”
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Für Zaher war seine Arbeit mehr als nur ein Wegbau – sie war ein Ausdruck des Wunsches, einen positiven Beitrag zu leisten und Teil der Gemeinschaft zu werden.

Laut vol.at besuchte ein Verantwortlicher der Bezirkshauptmannschaft bereits im Oktober den Ort, um sich einen Überblick über die baulichen Maßnahmen zu verschaffen. Eine rechtliche Überprüfung folgte daraufhin. Auf Anfrage von vol.at bezüglich des kürzlich erfolgten Abrisses antwortete die Bezirkshauptmannschaft bislang nicht.