Bürgerinitiative in Altach kämpft für den Erhalt des Naherholungsgebiets

Heimat / 25.01.2024 • 18:35 Uhr
Bürgerinitiative in Altach kämpft für den Erhalt des Naherholungsgebiets

Bürgerinitiative kämpft für Erhalt des Naherholungsgebiets in Altach – geplante Lkw-Trasse sorgt für Unmut.

Altach In der Kummenberggemeinde Altach formiert sich Widerstand gegen die Errichtung einer Erschließungsstraße für den Schwerverkehr, die quer durch das lokale Naherholungsgebiet führen soll. Eine parteiunabhängige Bürgerinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, das Gebiet zu schützen und informiert die Bevölkerung über die geplanten Maßnahmen.

Die Initiatoren bei der Pressekonferenz: Helmut Komposch, Konrad Müller, Herbert Sohm, Silke Kräutler und Bernd Schnetzer. <span class="copyright">Bürgerinitiative</span>
Die Initiatoren bei der Pressekonferenz: Helmut Komposch, Konrad Müller, Herbert Sohm, Silke Kräutler und Bernd Schnetzer. Bürgerinitiative

Bernd Schnetzer, einer der Initiatoren der Bürgerinitiative, äußert sich besorgt über die langfristigen Auswirkungen der geplanten Lkw-Trasse: “Laut vorliegender Pläne besteht die Absicht, eine Lkw-Trasse mitten durch das Naherholungsgebiet zu führen, über derzeitige Spazier- und Fahrradwege hinweg. Einmal errichtet, gibt es kein Zurück mehr. Zunächst wird es zu Ausweichmöglichkeiten kommen, gefolgt von Straßenverbreiterungen, und so setzt sich der Eingriff fort. Es wird nie wieder so sein wie zuvor.”

Eine Aufnahme des Naherholungsgebiets, das durch die geplante Lkw-Trasse bedroht wird.
Eine Aufnahme des Naherholungsgebiets, das durch die geplante Lkw-Trasse bedroht wird.

Die Initiative hebt hervor, dass das Naherholungsgebiet für die lokale Bevölkerung von großer Bedeutung ist und dass die geplante Straße den Charakter des Gebiets erheblich verändern würde. Silke Kräutler, eine weitere Initiatorin, betont, dass durch die geplante Lkw-Straße die Bemühungen um die Renaturierung des Emmebachs massiv abgewertet und der Bach vom Naherholungsgebiet abgeschnitten würde.

Die Initiatoren heben hervor, dass an Spitzentagen mehr als 400 Lkw-Fahrten auf der neuen Trasse zu erwarten sind. Das würde nicht nur eine erhebliche Lärmbelastung und Schadstoffemissionen bedeuten, sondern auch eine Beeinträchtigung der Erholungssuchenden. Zudem wird geschätzt, dass während der nächsten 35 Jahre Lkws über eine Million Kilometer durch das Naherholungsgebiet fahren würden.

Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern aus Altach versammelt sich, um gegen die geplante Lkw-Trasse zu demonstrieren.
Eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern aus Altach versammelt sich, um gegen die geplante Lkw-Trasse zu demonstrieren.

Die Initiative, zu deren Gründungsmitgliedern neben Bernd Schnetzer und Silke Kräutler auch Helmut Komposch, Herbert Sohm und Konrad Müller zählen, setzt sich mit Nachdruck für den Erhalt der Umwelt und der Lebensqualität in Altach ein. Herbert Sohm erklärt dazu: “Noch sind längst nicht alle Altacherinnen und Altacher über den geplanten Eingriff in das Naherholungsgebiet informiert. Das wollen wir mit unserer Bürgerinitiative ändern, und deshalb freuen wir uns auch über die Unterstützung und Unterschriften möglichst vieler engagierter Menschen.” Die Petition kann online unter openpetition.eu/!altach aufgerufen werden. Aktuell hat die Petition 726 Unterstützer, wovon 328 in Altach leben. Auch Unterstützer aus ganz Österreich haben die Petition bereits unterzeichnet – und es werden laufend mehr.

Bürgerinitiative in Altach kämpft für den Erhalt des Naherholungsgebiets

Konrad Müller weist auf den Widerspruch zwischen der geplanten Straße und dem räumlichen Entwicklungsplan der Gemeinde Altach hin: “Die Umsetzung dieser Straße widerspricht diametral dem Maßnahmenbericht zum räumlichen Entwicklungsplan, der von der Gemeinde Altach vor erst einem Jahr veröffentlicht wurde.”

Eine Luftaufnahme zeigt die gesamte Region des Naherholungsgebiets, das von der geplanten Straße betroffen wäre.
Eine Luftaufnahme zeigt die gesamte Region des Naherholungsgebiets, das von der geplanten Straße betroffen wäre.

Mit ihrer Online-Petition und öffentlichen Informationsarbeit will die Initiative auf die Bedeutung des Naherholungsgebiets aufmerksam machen und die geplanten Vorhaben verhindern. Es sei zu befürchten, dass die einspurige Lkw-Straße, sobald sie in Betrieb ist, zu weiteren Begehrlichkeiten führt und möglicherweise ausgebaut wird. “Auch zukünfige Generationen haben ein Recht auf ein Naherholungsgebiet, das diesen Namen verdient. Wir sind gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern in der Pflicht und haben ihre Interessen ebenfalls zu berücksichtigen”, betont Helmut Komposch abschließend.

kennzahlen

400 Lkws täglich An Spitzentagen sind mit mehr als 400 Lkw-Fahrten pro Tag auf der neuen Lkw-Trasse zu rechnen.

2 km Lkw-Straße durch die Natur quer durch das Naherholungsgebiet, vom Stadion Schnabelholz bis zur Rheinstraße, wo jetzt Erholungssuchende per Rad oder zu Fuß unterwegs sind, sollen in Kürze Lkws fahren.

1 Mill. Kilometer während der nächsten 35 Jahre (Projektzeitraum des neuen Kies- und Aushubprojekts) werden Lkws über 1 Million Kilometer durch das Altacher Naherholungsgebiet fahren.