Landesstatthalter Bitschi: “Für die Zellgasse braucht es ein umfassendes Gesamtkonzept”

Landesstatthalter Christof Bitschi und Bürgermeister Patrick Wiedl auf Besuch in Zellgasse.
Lustenau Donnerstagmorgen, neun Uhr an der Zellgasse in Lustenau. Der Berufs- und Schulverkehr ist bereits abgeflaut, dennoch zeigt sich rasch: Diese Landesstraße ist stark frequentiert. 16.000 Autos passieren täglich diese Straße, die eine wichtige Verbindung ins Industriegebiet von Lustenau, in die Schweiz und zur Autobahnauffahrt nach Wolfurt ist. Gleichzeitig leben rund um die Zellgasse zahlreiche Lustenauer Familien. Eine Situation, die dringenden Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit erfordert.

Einblicke vor Ort
Dafür setzt sich seit Monaten die Bürgerinitiative “Sichere Zellgasse” ein. Am Donnerstag verschafften sich Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) und Bürgermeister Patrick Wiedl (ÖVP) vor Ort ein Bild von der Situation und nahmen die Vorschläge der Initiativenvertreter Karin Bitschnau, Amelie Merten, Thomas Mittelberger und Manfred Hagen (Grüne) entgegen. Die Initiative zeigte sich erfreut über diesen ersten Schritt in Richtung Veränderung.

Gesamtkonzept für mehr Sicherheit
“Wir beschäftigen uns im Land schon lange mit dem Verkehr in Lustenau. Für die Zellgasse braucht es ein umfassendes Gesamtkonzept”, betonte Bitschi im Gespräch mit den engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Ein zentrales Anliegen der Anrainer: sichere Fußgängerübergänge. “Noch im kommenden Jahr können diese umgesetzt werden”, kündigte Bitschi an. Für viele Familien ist das eine wichtige Nachricht, denn die Zellgasse trennt sie vom restlichen Ortsgebiet. “Jedes Mal, wenn wir unterwegs sind, müssen wir die Zellgasse überqueren. Für Kinder ist das derzeit alleine nicht möglich”, schilderte Merten die Situation.

Weitere Maßnahmen in Aussicht
Auch eine Temporeduktion auf 40 km/h steht auf der Liste der Anrainer. Allerdings ist dies auf Landesstraßen nicht ohne Weiteres möglich. “Wir werden in nächster Zeit erneut eine Verkehrszählung durchführen, um genaue Daten zu erhalten”, so Bitschi. Gegen den zunehmenden Schwerverkehr, insbesondere durch das Ried und weiter über die Zellgasse, schlägt der Landesstatthalter einen Umkehrplatz für Lkw auf Lauteracher Seite vor. So könnten Lastwagen die neue Brücke gar nicht erst nutzen. Zudem ist eine Überkopfmessung an der Brücke geplant. Hierfür laufen Gespräche auf Bundesebene.

Auf Lustenauer Seite der Zellgasse sollen bauliche Maßnahmen verhindern, dass Lkw, Busse und Wohnmobile ins Ried einfahren. “Die Funktion der Straße hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert. Heute ist sie für viele die Transitausweichroute und der schnellste Weg in die Schweiz”, betonte Thomas Mittelberger.

Polizeipräsenz gefordert
Obwohl Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkungen ausgeschildert sind, vermissen die Anrainer Kontrollen. “Ich habe hier noch nie einen Polizisten gesehen”, kritisiert Karin Bitschnau von der Initiative. Sie fordert sichtbare Polizeipräsenz als Zeichen, dass die Anliegen der Anrainer ernst genommen werden. “Auch wir sind Bürger dieser Gemeinde, doch durch die stark befahrene Zellgasse fühlen wir uns räumlich getrennt.”BVS

