Landesstatthalter Bitschi: “Für die Zellgasse braucht es ein umfassendes Gesamtkonzept”

VN / 11.09.2025 • 12:51 Uhr
Landesstatthalter Christof Bitschi im Gespräch mit den Anrainern Thomas Mittelberger, Amelie Merten und Karin Bitschnau. (v.l.n.r.)
Landesstatthalter Christof Bitschi im Gespräch mit den Anrainern Thomas Mittelberger, Amelie Merten und Karin Bitschnau (v. l. n. r.).Bernadette von Sontagh

Landesstatthalter Christof Bitschi und Bürgermeister Patrick Wiedl auf Besuch in Zellgasse.

Lustenau Donnerstagmorgen, neun Uhr an der Zellgasse in Lustenau. Der Berufs- und Schulverkehr ist bereits abgeflaut, dennoch zeigt sich rasch: Diese Landesstraße ist stark frequentiert. 16.000 Autos passieren täglich diese Straße, die eine wichtige Verbindung ins Industriegebiet von Lustenau, in die Schweiz und zur Autobahnauffahrt nach Wolfurt ist. Gleichzeitig leben rund um die Zellgasse zahlreiche Lustenauer Familien. Eine Situation, die dringenden Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit erfordert.

Eine Forderung der Initiative: sichere Fußgängerübergänge an der Zellgasse.
Eine Forderung der Initiative: sichere Fußgängerübergänge an der Zellgasse.

Einblicke vor Ort

Dafür setzt sich seit Monaten die Bürgerinitiative “Sichere Zellgasse” ein. Am Donnerstag verschafften sich Landesstatthalter Christof Bitschi (FPÖ) und Bürgermeister Patrick Wiedl (ÖVP) vor Ort ein Bild von der Situation und nahmen die Vorschläge der Initiativenvertreter Karin Bitschnau, Amelie Merten, Thomas Mittelberger und Manfred Hagen (Grüne) entgegen. Die Initiative zeigte sich erfreut über diesen ersten Schritt in Richtung Veränderung.

Die Vertreter der Initiative schilderten Landesstatthalter Christof Bitschi und Bürgermeister Patrick Wiedl die aktuelle Situation an der Zellgasse.
Die Vertreter der Initiative schilderten Landesstatthalter Christof Bitschi und Bürgermeister Patrick Wiedl die aktuelle Situation an der Zellgasse.

Gesamtkonzept für mehr Sicherheit

“Wir beschäftigen uns im Land schon lange mit dem Verkehr in Lustenau. Für die Zellgasse braucht es ein umfassendes Gesamtkonzept”, betonte Bitschi im Gespräch mit den engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Ein zentrales Anliegen der Anrainer: sichere Fußgängerübergänge. “Noch im kommenden Jahr können diese umgesetzt werden”, kündigte Bitschi an. Für viele Familien ist das eine wichtige Nachricht, denn die Zellgasse trennt sie vom restlichen Ortsgebiet. “Jedes Mal, wenn wir unterwegs sind, müssen wir die Zellgasse überqueren. Für Kinder ist das derzeit alleine nicht möglich”, schilderte Merten die Situation.

Direkt an der Straße verdeutlichten sie die Probleme.
Direkt an der Straße verdeutlichten sie die Probleme.

Weitere Maßnahmen in Aussicht

Auch eine Temporeduktion auf 40 km/h steht auf der Liste der Anrainer. Allerdings ist dies auf Landesstraßen nicht ohne Weiteres möglich. “Wir werden in nächster Zeit erneut eine Verkehrszählung durchführen, um genaue Daten zu erhalten”, so Bitschi. Gegen den zunehmenden Schwerverkehr, insbesondere durch das Ried und weiter über die Zellgasse, schlägt der Landesstatthalter einen Umkehrplatz für Lkw auf Lauteracher Seite vor. So könnten Lastwagen die neue Brücke gar nicht erst nutzen. Zudem ist eine Überkopfmessung an der Brücke geplant. Hierfür laufen Gespräche auf Bundesebene.

Patrick Wiedl und Christof Bitschi hörten den Anrainern zu.
Patrick Wiedl und Christof Bitschi hörten den Anrainern zu.

Auf Lustenauer Seite der Zellgasse sollen bauliche Maßnahmen verhindern, dass Lkw, Busse und Wohnmobile ins Ried einfahren. “Die Funktion der Straße hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert. Heute ist sie für viele die Transitausweichroute und der schnellste Weg in die Schweiz”, betonte Thomas Mittelberger.

Die Anrainer schilderten den beiden Politikern, die gefährlichen Situationen an der Zellgasse.
Die Anrainer schilderten den beiden Politikern die gefährlichen Situationen an der Zellgasse.

Polizeipräsenz gefordert

Obwohl Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkungen ausgeschildert sind, vermissen die Anrainer Kontrollen. “Ich habe hier noch nie einen Polizisten gesehen”, kritisiert Karin Bitschnau von der Initiative. Sie fordert sichtbare Polizeipräsenz als Zeichen, dass die Anliegen der Anrainer ernst genommen werden. “Auch wir sind Bürger dieser Gemeinde, doch durch die stark befahrene Zellgasse fühlen wir uns räumlich getrennt.”BVS

Ein Fußgängerübergang, der in einen Hügel führt. An der Zellgasse gibt es einige Sicherheitsrisiken.
Ein Fußgängerübergang, der in einen Hügel führt. An der Zellgasse gibt es einige Sicherheitsrisiken.
Für Karin Bitschnau, Amelie Merten und Manfred Hagen war das Treffen ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Für Karin Bitschnau, Amelie Merten und Manfred Hagen war das Treffen ein erster Schritt in die richtige Richtung.