Köhlmeiers neueste literarische Reise

Michael Köhlmeier stellte seinen Roman “Das Philosophenschiff” im Theater Kosmos vor.
Bregenz Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller und Erzähler Michael Köhlmeier präsentierte vergangenen Mittwoch im Theater Kosmos seinen neuen Roman „Das Philosophenschiff“. Er beleuchtet darin eines der legendären Schiffe, mit denen unliebsame Intellektuelle, Schriftsteller, Philosophen, Agronomen, Journalisten und Historiker 1922 deportiert wurden. Der Urheber der Ausweisung, Lenin, hat dies als «langzeitige Säuberung Russlands» bezeichnet.


Jürgen Thaler, der Leiter des Franz Michael Felder – Archivs, unterhielt sich mit dem Vorarlberger über die Idee zum Buch. Daraufhin las Köhlmeier zum ersten Mal aus seinem neuesten Werk.


Anknüpfung an frühere Erfolge
Mit diesem Roman knüpft er an seinen Bestseller „Zwei Herren am Strand“ an und erzählt die Geschichte einer Familie, die von der Ausweisung betroffen war. Die damals 14-jährige Tochter, die später als Architektin tätig wird, lädt zu ihrem 100. Geburtstag einen Schriftsteller ein, bittet ihn, ihr Leben als Roman zu erzählen. In Sankt Petersburg geboren, erlebt sie den bolschewistischen Terror und wird auf einem der sogenannten „Philosophenschiffe“ auf Lenins Befehl ins Exil deportiert. Nach einer Irrfahrt von fünf Tagen und Nächten auf dem Finnischen Meerbusen, wird ein letzter Passagier an Bord gebracht und in die Verbannung geschickt: Es ist Lenin selbst.


Literarisches Können und Publikumsreaktion
Auch in diesem Buch demonstriert Köhlmeier einmal mehr sein literarisches Können. „Das Philosophenschiff“ ist spannend und klug geschrieben und berührt tief. Im ausverkauften Zuschauerraum des Theater Kosmos fanden sich Persönlichkeiten wie Werner Schelling, Gabriele Thaler, Peter Grabher, Ursula Dauth, Christine Breuss, Walter Gmeiner, Evelyn Dorner, Eugen Schneider, Brigitte Sternath, Hans Gasser und Harald Hübner ein. YAS

