Virtuosität auf höchstem Niveau

Das Duo Domestiko sorgte im Rahmen der bugo library sessions für viel Begeisterung beim Publikum.
GÖFIS Für anhaltenden, begeisterten Applaus und zwei Zugaben sorgte am vergangenen Sonntag das Duo Domestiko mit ihrem Konzert im Rahmen der bugo library session in Göfis. Diese Formation besteht aus den beiden Vollblut-Musikern Dominik Blöchl am Akkordeon und Mathias Collantes an der Gitarre. Schon mit den ersten Takten zogen die beiden Musiker die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher in ihren Bann. Es herrschte sogleich eine lockere Stimmung, das Publikum reagierte auf die einzelnen musikalischen Beiträge mit sichtbarer Freude, auch begeistere Zwischenrufe waren zwischendurch zu hören.

Ein fast intimer Rahmen
Das Duo Domestiko präsentierten ihr Programm nicht als steifes Zuhörerkonzert, sondern gingen auf interaktive Weise auf Publikumswünsche und -zurufe ein. Wobei es eine durchaus konzertante Darbietung war!, erklärte der Musiker und Musikpädagoge Christian Sonderegger, der die bugo library sessions kuratiert und organisiert.

Neben diesen Aufgaben moderiert er auch die jeweiligen Veranstaltungen: “Auch mit diesem Konzert zeigt sich ein weiteres Mal, welch einzigartige Atmosphäre die bugo Bücherei als Auftrittsort bietet. Die Bibliothek und das Café bilden einen ganz persönlichen, fast schon intimen Rahmen, welcher ein Veranstaltungssaal oder eine Konzerthalle auf diese Weise einfach nicht bieten kann. Durch die Nähe zu den Musikern fühlt es sich wie ein Konzert, das im eigenen Wohnzimmer stattfindet, an.” Diese persönliche Ebene, die zwischen den Musikern und den Zuschauerinnen und Zuschauern in eben diesem Rahmen entsteht, war auch beim Konzert des Duo Domestikos zu spüren. “Einfach nur lässig, welche Dynamik durch diesen Aufführungsort entsteht”, zeigte sich eine Besucherin begeistert.

Persönliche Geschichten
Mathias Collantes stammt ursprünglich aus Argentinien. Mit 17 Jahren kam er nach Deutschland und lebt mittlerweile mit seiner Familie in der Gemeinde Hergatz im Allgäu. Er ist ein wahrer Virtuose auf seinem Instrument. Dominik Blöchl lebt mit seiner Lebenspartnerin Jasmina und dem gemeinsamen Sohn in Lindau. Neben Eigenkompositionen mit Gesang gaben sie zwei Instrumentalstücke zum Besten, nämlich “Café de Paris” und eines der bekanntesten lateinamerikanischen Lieder ‘Tico Tico”. Den musikalischen Höhepunkt bildeten die Eigenkompositionen ño senal und viajando en el tren, bei denen die beiden Musiker mit zweistimmigem Gesang in drei verschiedenen Sprachen – Spanisch, Englisch und Deutsch – und stilgetreuem Akzent unterhaltsame Geschichten aus ihrem Leben gekonnt in Liedform verpackten.

Spannende Erzählungen aus ihren Lebenserfahrungen umrahmten ihre jeweiligen Darbietungen. So erzählte Dominik Blöchl die Entstehungsgeschichte ño senal, was übersetzt “kein Signal” bedeutet. So tragen sich die beiden regelmäßig am Montagabend, setzten sich an einem Fluss ans Lagerfeuer und machten gemeinsam Musik. Einmal war der Akku seines Handys leer und er konnte seine Partnerin nicht anrufen, dass es später werden würde. Aber auch Mathias hatte keinen Empfang: “Somit hatten wir den perfekten Titel für unseren Song.”

Erfolgreiche Formatreihe
Christian Sonderegger freute sich über das gelungene Konzert und das rege Interesse: “Ich bedanke mich für die Unterstützung dieses neuen Formats.” Es war die zweite bugo library session dieses Winters und zugleich auch die Abschlussveranstaltung. Zugleich gab er auch einen Ausblick auf den kommenden Herbst: “Zwei junge Gruppierungen von Vorarlberger Künstlerinnen und Künstlern sind bereits gebucht.” BI
