Schöne Frauen in Öl und Bitumen

Die Ausstellung „Faces“ in der Art Gallery von Sylvia Janschek zeigt Frauenporträts der Künstler Rong Shang Bai und Domenico Grenci.
Bregenz Eine Woche nach dem Weltfrauentag eröffnete Sylvia Janschek in der Art Gallery die Ausstellung „Faces“. Sie präsentiert ausschließlich Gesichter von Frauen, geschaffen von zwei extrem unterschiedlichen Künstlern: Rong Shang Bai aus Shanghai und Domenico Grenci aus Bologna.


Rong Shang Bai: Ein Leben in Farbe
Die chinesische Künstlerin hat als Designerin gearbeitet, war Mit-Entwicklerin des ersten Internetshops für Luxusmarken in China und übernahm die Position der Chef-Designerin beim Elle-Magazin. 2019 begann sie mit der Ölmalerei und zog mit ihrem Mann von Shanghai nach Feldkirch um. Ihre Serie asiatischer Gesichter schuf Rong Shang Bai nach der Pandemie – makellose Gesichter in Öl.

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Trotz einer schwachen Wirtschaftsleistung steigt die Nachfrage nach Schönheitsoperationen in Asien kontinuierlich. Die Menschen streben nach Perfektion, aber zugleich verlieren ihre Schönheiten an Individualität und Ausdruck. Die Ausdruckslosigkeit ist zu einem Trend avanciert, und die Gesichter verwandeln sich zunehmend in schöne, doch leere Masken.


Domenico Grenci: Schatten und Licht
Im Kontrast dazu hat der italienische Künstler Domenico Grenci seine „Faces“ auf große Leinwände gebannt. Ohne ablenkenden Hintergrund oder Farbe fixiert sich der Blick unweigerlich auf die Augen der Frauen. Entscheidend für diese Wirkung ist das Farbmaterial. Grenci nutzt Bitumen, einen durch die Verarbeitung von Erdöl gewonnenen Stoff, der primär im Straßenbau und als Dichtstoff Verwendung findet.

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Die schwarzbraune Farbe trägt er lasierend auf, sei es auf Papier oder Leinwand, was ihm erlaubt, einen wasserfesten und sehr zähen Baustoff wie flüssige Aquarellfarbe zu verwenden und die Frauenbilder zugleich zart und geisterhaft erscheinen zu lassen, als stünde man vor riesigen alten Fotografien. Der Sepiaeffekt unterstreicht weiterhin die Unnahbarkeit der Frauen, als wären sie in eine uns unbekannte Zeit jenseits des Hier und Jetzt eingefroren. Domenico Grenci, geboren 1981 in Ardore (Reggio Calabria), hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten und lebt sowie arbeitet in Bologna.


Ein Abend der Begegnung
Unter den Besuchern fanden sich Charlotte Hirt, Sudi Khonssari, Sandra Kacetl, Hilde und Erwin Ölz, Konrad Klostermann, Marielle König, Christine Allgaier, Karin Seyfried und Rosi Rützler. YAS

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