Harder Hotelprojekt nimmt Fahrt auf

Bewilligungsverfahren verzögerten den Baustart auf dem Areal am Harder Ortseingang.
Hard Beim Spatenstich im September 2023 gingen die Projektbetreiber von einem baldigen Baubeginn aus, doch die Euphorie wurde vorerst noch eingebremst: Genehmigungsverfahren zogen sich in die Länge und Mario Kmenta von der Trivium Gesellschaft räumt ein, dass es mit der gewerberechtlichen Bewilligung länger als gedacht dauerte.

Technische Herausforderungen
Mit Verspätung waren schließlich alle Bewilligungen erteilt, und seit Jahresbeginn wird auf dem 5.300 Quadratmeter großen Areal am südlichen Ortseingang der Gemeinde mit Hochdruck gearbeitet. Zuerst muss eine riesige Baugrube ausgehoben und mit Spundwänden gesichert werden. Jetzt gilt es noch, den Grund zu stabilisieren – technisch herausfordernd für die Baufirma. „Der Tiefbau“, so Kmenta, „ist bei diesem Projekt die große Herausforderung, und wir werden viel Zeit unter der Erde verbringen.“ Tausende Kubikmeter Aushub waren erforderlich, und jetzt werden im ersten Teil der Baugrube Piloten gesetzt.

„Da es sich um einige hundert Piloten handelt, wird das noch einmal einige Zeit in Anspruch nehmen“, erläutert Kmenta. Dass der Hochbau bald beginnen kann, deuten Kranteile an, die bereits auf die Baustelle gebracht wurden. „Bei einer Bauzeit von rund zwei Jahren gehen wir von einer Fertigstellung Anfang 2026 aus“, legt Kmenta den Zeitplan fest und beziffert die Investition mit rund 25 Millionen Euro.
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Impuls für die Gemeinde
Überlegungen für ein weiteres Hotelprojekt in Hard werden seit mehr als 20 Jahren angestellt. Damals kam eine umfassende Studie zu dem Schluss, dass zusätzliche 1.000 Hotelbetten für die Destination Bodensee-Alpenrhein Sinn machen und gab auch Empfehlungen für geeignete Standorte ab. Hard folgte dieser Empfehlung bereits vor mehr als zehn Jahren mit dem Hotel am See, einem 100-Betten-Haus zwischen Zentrum und Seeufer. Jetzt entsteht am südlichen Ortseingang ein weiteres Projekt in etwa gleicher Größenordnung mit 107 Betten.

Hotel, Büros und Geschäfte
Bei der Ausschreibung legte Hard den Fokus auf ein multifunktionales Projekt, bei dem das Hotel mit Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen kombiniert werden soll. Trivium machte mit einem Projekt das Rennen, das neben dem 107-Betten-Hotel ein Objekt mit 21 Wohnungen, zwei Büros und drei Gewerbeflächen vorsieht.

Als Projektpartner holte sich die Trivium-Gesellschaft ein Unternehmen mit ins Boot, das große Erfahrung mit Hotels mitbringt: Das Familienunternehmen Seelige-Steinhoff aus Mecklenburg-Vorpommern. Dieses hat über die letzten drei Jahrzehnte ein kleines Hotel-Imperium aufgebaut und ist damit der größte touristische Arbeitgeber im Bundesland. Mit einem Hotelprojekt im Raum Köln/Bonn – dessen Eröffnung noch für dieses Jahr geplant ist – und dem Hotel Bahia del Sol auf Mallorca expandiert Seelige-Steinhoff über die Landesgrenzen hinaus und betritt mit dem Projekt in Hard Neuland.
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Impulse auch für Einheimische
Hards Bürgermeister Martin Staudinger erhofft sich vom Projekt nicht nur touristische Impulse für Hard; er ist auch davon überzeugt, dass die einheimische Bevölkerung davon profitieren kann. Das Vorhaben leistet mit mehr als 20 Wohnungen auch einen wichtigen Beitrag zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. STP
