“Ich habe noch nie so viel Zeit mit meiner Frau verbracht”

Andreas Egger startete im Henslerstüble eine neue Lebensphase, die es ihm ermöglicht, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen und gleichzeitig seine Leidenschaft für die Gastronomie in einzigartiger Bergkulisse auszuleben.
Schnifis, Dünserberg “Ich habe bald die Hälfte meines Arbeitslebens hinter mir. Da dachte ich mir, eine Veränderung wäre nicht schlecht”, verrät Andreas Egger. Einfach den Betrieb wechseln wollte er aber nicht. “Das wäre dann ja dasselbe gewesen, nur mit anderen Menschen.” Nun ist der 39-Jährige das neue Gesicht im Henslerstüble.

“Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren”, erklärt Egger. “Die Gastronomie hat mich schon immer fasziniert, besonders in so einer wunderbaren Umgebung wie hier am Berg.” Mit seiner Frau Annette und einem kleinen Team betreibt er nun das Gasthaus auf etwa 1300 Höhenmeter.

Letzten August saß der Dünser selbst auf der Terrasse bei der Bergstation der Schnifner Bergbahn, als ihm das Angebot zur Pachtübernahme gemacht wurde. “Die Betreibergesellschaft hatte den Betrieb damals selbst geführt, allerdings war alles in Selbstbedienung. Das haben wir nun geändert”, blickt Egger zurück.

Um als Gastronom im Henslerstüble tätig zu sein, hat Egger auch seinen guten Job als Projektleiter aufgegeben. Die Konzessionsprüfung hatte der 39-Jährige schon in der Tasche. “Das ist aus einem Scherz entstanden. Eine gute Bekannte hatte sich letztes Jahr entschlossen, die Prüfung zu machen und ich hab mich kurzerhand angeschlossen”, erzählt Egger. Ein Wunsch des Dünsers wäre, ein Feuerdorf im Montafon zu eröffnen. “In Wien ist das schon ein richtiger Hit.” In einem Feuerdorf stehen mehrere kleine Grillhütten, die gemietet werden können. Die Gäste buchen sich dann eine Hütte, geben die Gästeanzahl sowie die Vorlieben beim Grillen an – um den Rest kümmert sich der Betreiber. “Das wäre ein Traum von mir, deshalb habe ich ursprünglich auch die Konzessionsprüfung gemacht”, gibt Egger einen Einblick.

Dass er Anfang des Jahres das Henslerstüble übernehmen konnte, ist für Egger ein wahrer Glücksfall. “Ich habe noch nie so viel Zeit mit meiner Frau verbracht, wie es mir nun möglich ist. Auch unsere beiden Kinder genießen es sehr. Sie können nach der Schule zur Bahn laufen und hochfahren, hier ihre Hausübungen machen und draußen spielen”, freut sich der Familienvater. Oft würden die Kinder auch Freunde mitbringen, da der Naturspielplatz auf etwa 1300 Höhenmeter zu begeistern weiß.

Das Henslerstüble wird von Andreas Egger und seiner Frau Annette gemeinsam mit einem kleinen Team betrieben. “Meine Frau ist eine große Stütze für mich. Sie organisiert die Küche und hilft überall mit.” Unterstützung kommt auch von der restlichen Familie: “Am Wochenende helfen unsere Eltern oft aus, und meine Schwester Sabrina arbeitet ebenfalls mit.”

Einen kleinen Schritt in Richtung Feuerdorf hat der Dünser bereits wagen können: Jeden Donnerstag von 16 bis 21 Uhr bietet der Henslerwirt ein “Summer Special”. Für 32 Euro pro Person (inklusive Bahnfahrt) wird eine Grillplatte mit diversen Beilagen serviert. Möglich ist das besondere Angebot mit Voranmeldung ab vier Personen. Dafür wurden auch die Fahrtzeiten der Bahn auf 21 Uhr verlängert.

Egger hat frische Ideen und bringt eine Mischung aus traditioneller und moderner Küche mit ins Henslerstüble. “Wir legen großen Wert auf regionale Produkte”, betont er. Fleisch wird vom Dünserberg bezogen, Käse und Milchprodukte kommen von der Sennerei Schnifis, und sogar die Eier stammen von Hühnern aus der Gemeinde. “Wir unterstützen damit bewusst die lokale Wirtschaft und garantieren gleichzeitig hohe Qualität.”


