„Müsle, gang ga schlofa”

Konzert zweier Chöre im Stadtsaal mit hoher Ehrung für Werner Pecoraro
Bludenz Der Bludenzer Stadtsaal war neulich Schauplatz eines gut besuchten Konzertes mit der Bludenzer Sängerrunde (Leitung: Eva Braito) und dem Bürser Chor „Good News” (Leitung Susanne Nesler). Durch den Abend führte Willi Burtscher.


Good News bietet „ein super Programm mit ganz schmissigen Liedern”, zollte Gisbert Poiger, Mitglied der Sängerrunde, dem Chor im Gespräch seinen Respekt. Die Gründung von Good News liegt über 30 Jahre zurück, wie jene der Sängerrunde. „Wir sind zu neunt und seit den Anfängen dabei. Früher waren wir noch mehr. Ich finde, das ist schon eine Leistung, das zeichnet uns aus”, stellte Susanne Nesler im Gespräch fest. „Wenn man so lange miteinander singt, macht sich das bemerkbar im Chorklang”, führte sie weiter aus.


Beim Gemeinschaftskonzert berührte der Chor die Herzen des Publikums mit Gospel, afrikanischen Gesängen, Austropop und „alten Schinken”, wie Boardwalk oder California Dreamin. Nicht fehlen durfte der Zottele Marsch: „Den liebe ich, und wenn wir den singen, sind die Zuhörenden ganz schön überrascht”, ergänzte Susanne Nesler.

Ein Kontrastprogramm
Bei der Bludenzer Sängerrunde ist es Standard, dass sie im Zweijahresrhythmus ein Konzert veranstaltet. „Das machen wir gerne, auch für die Stadt Bludenz, die uns sponsert”, erzählte Gisbert Poiger. „Wir suchen immer jemanden als Ergänzung für uns, der ein Kontrastprogramm bietet. Wir hatten in der Vergangenheit schon Auftritte mit unserem Partnerchor aus dem Valsugana, dem ältesten Männerchor Österreichs, der in der Steiermark zu Hause ist, einem Walsertaler Frauenchor sowie den Obergrechter Senna beispielsweise.”

Die Bludenzer Sägerrunde hat einen Bezug zum Trentino und brachte anlässlich des jüngsten Konzertes die Augen der Zuhörenden mit Trentiner und Kärntner Liedern sowie klassischen Männerchorliedern zum Leuchten. Seit 17 Jahren steht der Chor, der sich über Neuzugänge freuen würde, unter der musikalischen Leitung von Eva Braito. Der Chor probt jeden Dienstag um 19.30 Uhr im Franziskanerkloster Bludenz. Gesungen werden dort auch „La Montanara” und „Müsle, gang ga schlofa”. Beim Konzert zählten diese beiden besonders gerne gesungenen und gehörten Songs zu den Zugaben.

Großes Verdienstzeichen Einen besonderen Höhepunkt bildete beim Konzert die Ehrung und Auszeichnung von Werner Pecoraro. Werner Pecoraro ist seit 30 Jahren einsatzfreudiges Mitglied in der Bludenzer Sängerrunde. Zudem ist er Mitbegründer des Trentiner Komitees, das im Jahr 1989 ins Leben gerufen wurde. „Neben mehreren Historikern hat das Trentiner Komitee als Verein zur Aufarbeitung dieser Trentiner Migrationsgeschichte nach Vorarlberg wesentlich dazu beigetragen, hier Licht in diesen doch bedeutenden Teil der Vorarlberger Sozialgeschichte zu bringen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Trentinerinnen und Trentiner großen Anteil am Aufschwung Vorarlbergs, insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, hatten”, betonte Landtagspräsident Harald Sonderegger in seiner Ansprache. Namens des Landeshauptmannes Markus Wallner verlieh Harald Sonderegger Werner Pecoraro das Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg.

Unter den Konzertbesuchern und Gratulanten befanden sich LAbg. Christoph Thoma, Bgm. Simon Tschann, Stadtrat Cenk Dogan, Daniela Beck (Bludenz Kultur), Ronja Beck, Hans Getzner, Peter Bilgeri mit Gattin Andrea und Enkelin Annabell, Carmen Tschugmell mit Tochter Elena Latzer, Caroline Hupp sowie die Geschwister Thiemuth, Amrei und Emil Künz. SCO
