Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark

Heimat / 16.07.2024 • 16:54 Uhr
Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark
Die Geburt eines weißen Rotwilds bringt Grund zur Freude.VN/Stiplovsek

Wie jedes Jahr dürfen sich die Besucher vom Wildpark in Feldkirch wieder über den Nachwuchs freuen.

Feldkirch Die Luchsdrillinge sind mittlerweile bei den Wildpark-Besuchern in aller Munde. Doch nicht nur die Raubkatzen schwelgen gerade im Elternglück.

Eine außergewöhnliche Geburt gab es auch beim Rotwild. Eines der Kitze ist nämlich schneeweiß. „Eine Seltenheit“, sagt Tierpflegerin Birgit Wedl. „Weißes Rotwild ist etwas ganz Besonderes“, freut sie sich über das weiße Kitz.

Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark
Von der Farbe abgesehen gibt es zwischen dem kleinen Rotwildkitz und seinen rötlich-braunen Artgenossen kaum Unterschiede.

Sie sehen zwar anders aus als ihre rötlich-braunen Verwandten, unterscheiden sich aber bis auf die beeindruckende Farbe kaum von ihnen. Einzig, was ihre Anzahl auf unserem Planeten angeht, denn noch seltener als die Hirsche mit dem hellen Fell sei wohl nur noch das Einhorn.

Aberglaube als Schutz vor Wilderei

Der Grund für die ungewöhnliche Färbung beim weißen Rotwild sind die Gene. Nur ganz wenige Tiere tragen das Erbgut für weißes Fell in sich. Damit ein weißes Kitz entsteht, müssen beide Elternteile das Gen für die weiße Farbe in sich tragen. Durch ihre Seltenheit könnte man annehmen, dass in der freien Wildbahn lebendes, weißes Rotwild stark von Wilderei gefährdet ist. „Unter Jägern herrscht die Sage, dass jedem, der einen weißen Hirsch tötet, selbst innerhalb eines Jahres etwas Schlimmes widerfahren wird“, schmunzelt Wedl. Der alte Aberglaube schützt die Tiere vor einem Tod durch Menschenhand.

Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark
Nicht nur im Wildpark, sondern auch in der Natur ist die Geburt eines weißen Rotwilds nichts alltägliches.

Wilde Kämpfe im Sommer

Auch bei den Steinböcken war der Storch zu Besuch und hat gleich sieben Jungtiere mitgebracht. „Die Paarungszeit der Steinböcke ist von Dezember bis Jänner“, lässt Wedl wissen. Da die Tiere aber in der kalten Jahreszeit ihre Kräfte schonen müssen, wird die Rangordnung schon im Sommer ausgemacht. Dabei geht es ordentlich zur Sache, denn die Böcke richten sich auf und stoßen ihre Hörner mit lautem Krachen aneinander. Bei diesem ritualisierten Kampf gelten jedoch strenge Regeln, die verhindern, dass ein Artgenosse getötet wird.

Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark
Insgesamt sieben Jungtiere tollen derzeit im Gehege der Steinböcke herum.

Eine klare Rangordnung gibt es auch bei den Gämsen und auch hier können die Besucher derzeit den Nachwuchs bestaunen. „Die Paarungszeit der Gämse wird auch Brunft genannt und findet von November bis Dezember statt. Während dieser Zeit kämpfen die Männchen um das Recht, sich mit den Weibchen zu paaren“, erklärt Birgit Wedl.

Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark
Der Nachwuchs im Wildschweingehege ist bereits auf aktiver Erkundungstour.

“Alle wohlauf”

Doch nicht nur Luchse, Rotwild, Böcke und Gämse versorgen derzeit ihren Nachwuchs. Auch beim Sikawild, den Minischweinen, den Wildschweinen, den Ziegen, den Murmeltieren und bei den Rehen kamen dieses Jahr wieder gesunde Jungtiere zur Welt. „Es sind bis jetzt alle wohlauf und wir hoffen natürlich, dass das so bleibt“, lässt die Tierpflegerin wissen.

Es gibt jedoch eine Tierart, die dem Personal immer wieder Probleme bereitet. „Die Auerhahnküken waren schon immer unsere Sorgenkinder“, sagt Wedl. Die Tierpfleger und auch Betriebsleiter Christian Ammann nehmen die Küken bei Bedarf sogar mit nach Hause, um sie rund um die Uhr zu versorgen. „Bei den Auerhähnen muss beim Ausbrüten alles passen. Luftfeuchtigkeit, Temperatur, die Lagerung der Eier, bevor diese in den Brutkasten kommen und noch vieles mehr“, erklärt Birgit Wedl. Die Versorgung der Tiere gestaltet sich auch nach der Ausbrüte schwierig, denn die Küken haben keine Energiereserven.

Wildpark Jungtiere
Tierpflegerin Birgit Wedl kümmert sich gemeinsam mir ihren Kollegen um die Tiere und deren Nachwuchs. HAR

Der letzte Nachwuchs ist unterwegs

Bei einer Tierart ist die Trächtigkeit noch nicht vorüber. Die Esel erwarten dieses Jahr noch Nachwuchs und sind somit die letzten Wildparkbewohner, die Junge bekommen. Im August soll es dann so weit sein und die Tierpfleger hoffen auf ein gesundes Fohlen.

Seltener Nachwuchs im Feldkircher Wildpark
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