In Feldkirch haben die Kinder das sagen

Von Lasuten und demokratischen Entscheidungen: Das Alte Hallenbad hat sich in die Kinderstadt KleinFeldkirch verwandelt.
feldkirch Das alte Hallenbad in Feldkirch hat sich wieder in eine pulsierende Kinderstadt verwandelt. Seit Montag herrscht in KleinFeldkirch erneut reges Treiben. Die Kinderstadt, in der sieben- bis zwölfjährige Kinder spielerisch das Funktionieren eines städtischen Systems erlernen, ist in vollem Gange. Aktuell steht Bürgermeister Jakob an der Spitze – und das bereits zum zweiten Mal.

Jakob, der bereits vor zwei Jahren das Amt des Bürgermeisters in KleinFeldkirch bekleidete, führt auch in dieser Woche die Geschicke der Kinderstadt. Die Bürgermeisterwahlen finden traditionell am Donnerstag statt, und Jakob wird bis dahin die Verantwortung für die “Feldbürger”, wie die Bewohnerinnen und Bewohner der Kinderstadt genannt werden, tragen. “Ich kontrolliere morgens die Ausweise der Feldbürgerinnen und Feldbürger und kümmere mich auch sonst um die Angelegenheiten, die im Rathaus anfallen”, sagt Jakob stolz.

Arbeit für Lasuten
In KleinFeldkirch wird mit Lasuten bezahlt, einer fiktiven Währung, die sich die Kinder durch verschiedene Tätigkeiten in den rund 30 Stationen verdienen können. Hierzu können sich die jungen “Feldbürger” beim Arbeitsmarktservice (AMS) über offene Stellen informieren und einen Job auswählen, der ihnen zusagt. Vom Backen über Malen bis hin zur Arbeit in der Stadtverwaltung stehen zahlreiche Berufe zur Auswahl. Nach getaner Arbeit können die Kinder ihren Lohn bei der Bank abholen und ihn für Mittagessen, Snacks oder selbst hergestellte Werkstücke ausgeben.


Nina Tschaler, die Leiterin der Kinderstadt, betont die Wichtigkeit dieser Erfahrung: “Durch die Arbeit in den verschiedenen Stationen lernen die Kinder spielerisch den Wert von Geld und die Bedeutung von Steuern und Abgaben. Sie erleben, wie eine Stadt funktioniert, und können dabei eigene Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen.”

KleinFeldkirch kommt gut an: Täglich sind etwa 250 Feldbürger dabei, viele davon kommen jedes Jahr. “Ein wichtiger Schwerpunkt in diesem Jahr ist die Inklusion. Wir bieten auch eine 1:1-Betreuung für Kinder mit einer Beeinträchtigung an. Sensibilisierung bei allen Kindern steht ebenfalls im Fokus. Von verschiedenen Institutionen, wie beispielsweise dem ÖZIV oder dem Landeszentrum für Hörgeschädigte (LZH), werden Vorträge gehalten”, verrät Tschaler. Auch vier Rollstühle stehen im Alten Hallenbad für Selbsterfahrungen bereit.

Tradition und Vielfalt: Der Bäckerstammtisch und die Großhammerzunft
Zu den festen Bestandteilen der Kinderstadt gehört der Bäckerstammtisch. Ehrenamtliche Mitglieder stellen gemeinsam mit den Kindern verschiedene Kleingebäcke her. Auch die Großhammerzunft Feldkirch ist wieder mit von der Partie und gibt Einblicke in traditionelles Handwerk. Die Stationen erfreuen sich großer Beliebtheit. “Die Mischung aus Tradition und modernen Elementen macht KleinFeldkirch so besonders”, erklärt Bürgermeister Jakob.
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Ein einzigartiges Ferienerlebnis
Bis Donnerstag wird Jakob noch Bürgermeister sein, dann wählen die Feldbürger erneut ihr Stadtoberhaupt. Doch unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt, eines steht fest: Die Kinderstadt KleinFeldkirch bietet den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein einzigartiges Ferienerlebnis, das es so in Vorarlberg auch kein zweites Mal gibt.

Bis zum Freitag, 6. September, bietet sich noch die Gelegenheit, in die Rollen von Bäcker, Bänker oder Bürgermeister zu schlüpfen und ihre eigene kleine Stadt mitzugestalten. “Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Kinder mit Begeisterung und Kreativität ihre Aufgaben in KleinFeldkirch meistern”, fasst Nina Tschaler zusammen. “Hier werden nicht nur Lasuten verdient, sondern auch wertvolle Erfahrungen, die die Kinder ihr ganzes Leben begleiten werden.”






