Die rollende Schatzkiste für Kinder an Dornbirns Schulen

Der Dornbirner Spielebus bringt Bewegung, Kreativität und Begegnung in die Sommerferien.
Dornbirn Wenn im Juli die Schultüren schließen, rollt jedes Jahr der Dornbirner Spielebus wieder los. Acht Wochen lang macht er Halt bei verschiedenen Volksschulen, verwandelt Schulhöfe in bunte Spielwelten und Turnhallen in Abenteuerlandschaften. Die rollende Schatzkiste ist seit Jahren Fixpunkt im Ferienkalender, und das nicht nur für Kinder. „Viele Eltern und Großeltern freuen sich auf den Austausch und Begegnung mit anderen“, wie Betreuerin Simone Gsellmann vom Familienzentrum Treffpunkt an der Ach erzählt.

Rund 250 Besucher kommen im Durchschnitt täglich. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt etwa 5500. „Das wird sich heuer trotz des verregneten Starts sicher wieder ausgehen“, ist Gsellmann überzeugt. Regen hält niemanden ab, dann zieht das Team einfach in die Turnhalle um. „Wir sind ja sehr flexibel“, lacht sie. Dort toben die Kinder dann über Matten und spielen mit dem Ball. Die absoluten Renner bei den Kids sind heuer, neben der Turnhalle, „Magic Sand“ und alles, was fährt.

Motivierte Ferialer
In der Turnhalle finden wir bei unserem Besuch in der VS Fischbach, in der der Spielebus vergangene Woche Halt machte, auch die beiden Betreuer Lukas Ramsbacher (16) und Elias Zoppel (15). Die sportlichen Burschen haben vor ihrem Ferialeinsatz wie alle neuen Betreuer einen Workshop absolviert, bei dem sie Spiele, Regeln und Abläufe kennengelernt haben. „In der Turnhalle zu betreuen, macht besonders Spaß“, erzählt Lukas, der von seiner Schwester auf diesen Ferialjob aufmerksam wurde.

Jeder Turnus vom Spielebus wird von einer erwachsenen, pädagogischen Leiterin sowie vier Ferialkräften betreut. Die Standorte wechseln wöchentlich – und mit ihnen auch das Angebot. „Wir passen uns jeweils den verschiedenen Gegebenheiten, Schulhöfen und Turnhallen an“, erklärt Simone Gsellmann. Es gibt Bewegungsparcours, Basteltische, Leseecken und wetterfeste Indoor-Bereiche, die sich – wie erwähnt – heuer bestens bewährt haben. Hinter den Kulissen sorgen die Werkhofmitarbeiter Norbert und Bernd dafür, dass alles läuft. Sie reparieren bei Bedarf Geräte und transportieren jeden Montag das gesamte Material von einer Schule zur nächsten.

Erster Kontakt mit dem Schulgebäude
Für manche Familien ist der Spielebus längst mehr als nur ein Ferienangebot. „Viele begleiten uns den ganzen Sommer über, ziehen mit uns von Bezirk zu Bezirk und besuchen uns bei jeder Station“, sagt Gsellmann. Und manche Kinder wachsen sogar regelrecht mit dem Spielebus auf und kehren später als Betreuer zurück. So wie Joy Grabherr, die früher selbst gerne zum Spielen kam und heute Teil des Betreuer-Teams ist. “Eine von vielen schönen Geschichten, die der Spielebus schon schrieb”, schwelgt die Organisatorin in Erinnerungen.

Neben Spiel und Spaß erfüllt der Spielebus aber noch einen anderen Zweck. Er öffnet Schulen als Treffpunkte für Familien und erleichtert Kindern oft den Übergang in die Schule. Besonders für Zugezogene bietet er Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen. „Es gibt nicht viele Ferienangebote für ganz kleine Kinder, das macht den Spielebus so wertvoll und wird von vielen Eltern sehr geschätzt, wie uns viele positive Rückmeldungen bestätigen“, betont Anne Karakas vom Familienzentrum Treffpunkt an der Ach.

Noch bis Ende August macht der Spielebus Station in den Dornbirner Stadtteilen. Das große Finale folgt am Samstag, 13. September beim großen Spielefest. Vom Stadtgarten bis zur Stadthalle wird Dornbirn dann für einen Tag zu einem riesigen Spielplatz. cth



