Im Wildpark sind die Schweine los

Im Feldkircher Wildpark begrüßen die Wildschweine zum zweiten Mal in diesem Jahr Nachwuchs.
Feldkirch Im Wildpark war ein weiteres Mal der Storch zu Besuch. Die Wildschweine dürfen sich dieses Jahr bereits zum zweiten Mal über Nachwuchs freuen. „Sie sind gerade mal ein paar Stunden alt. Gezählt habe ich insgesamt sechs Stück“, erzählt Lehrling Felix Schertler.

Der Tostner macht im Feldkircher Wildpark seine Ausbildung zum Tierpfleger und freut sich über die Geburt der Frischlinge. „Der Nachwuchs ist für mich immer wieder ein Highlight und sorgt jedes Jahr für zahlreiche schöne Momente“, schmunzelt er.

Doppelter Nachwuchs
Auch Tierpflegerin Birgit Wedl ist froh über den frisch gebackenen Nachwuchs. „Bis jetzt sind alle wohlauf“, freut sie sich und erklärt: „Die Wildschweine paaren sich für gewöhnlich von November bis Januar. Die Frischlinge werden üblicherweise im Frühjahr geboren.“ Dass Wildschweine zweimal im Jahr Nachwuchs bekommen, ist in der freien Wildbahn laut Wedl eher untypisch. „Wildschweine paaren sich nur dann zweimal, wenn sie eine sehr gute und qualitativ hochwertige Futterquelle haben“, erzählt sie.

Schutz und Fürsorge für die Jungen
Zu nahe kann man den Ferkeln derzeit nicht kommen. Während die Wildschweinmutter, auch „Bache“ genannt, ihre Jungen genau im Blick hat, nimmt es der Papa eher gelassener. „In der freien Wildbahn sind die ‚Keiler‘, sprich die Wildschweinmännchen, nicht an der Aufzucht beteiligt“, gibt Wedl zu verstehen. „Aufgezogen werden die Frischlinge von den ‚Bachen‘. Es wird auch immer zuerst die ‚Leitbache‘, also die Anführerin, befruchtet“, fährt sie fort. Bei den Wildschweinen bilden die Mamas gemeinsam mit ihrem Nachwuchs ein Rudel, das „Rotte“ genannt wird.

Führungsstärke in der Wildnis
Die „Leitbache“ führt die Gruppe an und übernimmt zahlreiche Aufgaben, die für das Überleben und das soziale Gefüge der Rotte von entscheidender Bedeutung sind. „In der Natur ist es deshalb sehr kritisch, wenn das Leittier einem Jäger zum Opfer fällt, denn sie bestimmt die Marschrouten bei der Nahrungssuche und entscheidet, wo und wann das Rudel Rast macht“, lässt die Tierpflegerin wissen. Diese Führungsrolle ist besonders während der kälteren Monate oder in Zeiten der Nahrungsknappheit von unschätzbarem Wert, wenn schnelle und effiziente Entscheidungen überlebenswichtig werden. „Die männlichen Wildschweine sind in der Wildnis Einzelgänger und lassen sich lediglich zur Fortpflanzung blicken“, schmunzelt Wedl.

Bald für Besucher zu sehen
Die sechs Frischlinge befinden sich bereits im Wildschweingehege des Feldkircher Wildparks. Sie zu Gesicht zu bekommen, ist im Moment aber noch etwas knifflig, denn die Jungen verlassen ihren „Kessel“, so nennt man den kleinen Stall, derzeit eher selten. „In etwa zwei bis drei Tagen werden sie anfangen, häufiger herauszukommen“, freut sich Birgit Wedl und fügt hinzu: „Dann haben auch die Besucher die Möglichkeit, zu beobachten, wie die Kleinen im Gehege herumtollen.“

Wenn die Sechslinge ausgewachsen sind, müssen sie jedoch ausziehen. Im Tierpark bleiben können sie nicht, denn so eine große Anzahl an Wildschweinen wäre bei den Platzverhältnissen nicht artgerecht. „Aufgezogen werden sie natürlich von ihrer Mutter. Wenn sie älter sind, müssen wir sie dann aber weggeben“, erklärt Wedl. „Wir stehen ständig in Kontakt mit anderen Parks und werden bestimmt einen schönen Platz für die Tiere finden“, sagt sie abschließend.
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