“Selbst der schönste Ort lebt nur durch die Menschen“

Frischer Wind weht durch die historischen Mauern des Palais Liechtenstein. Maria Simma hat vor Kurzem die Leitung des ehemaligen Liechtensteiner Amtshauses übernommen.
Feldkirch “Das Palais soll eine klar definierte kulturelle Einrichtung werden, die innovativ Inhalte umsetzt, ein breites Publikum anzieht und vielen eine Bühne bietet”, erklärt die neue Leiterin des Palais Liechtenstein, Maria Simma.
Sie strebt danach, das Palais als einen Ort der Begegnung und der kreativen Auseinandersetzung zu positionieren.

Arbeit und Vertrauen
Die gebürtige Bregenzerin hat ihre berufliche Laufbahn durch verschiedene kulturelle Metropolen wie Wien, New York und Berlin geführt, wo sie unter anderem in Kulturinstitutionen, Museen und im Außenministerium tätig war. „Jeder Ort brachte seine prägenden Begegnungen und Lehren mit sich“, lässt Simma wissen. Bei ihrer ersten Anstellung in New York City baute die damals 26-Jährige die Kommunikationsabteilung des Österreichischen Kulturforums von Grund auf neu auf. Eine ihrer Ausstellungen schaffte es auf die Titelseite der Kultursektion der „New York Times“. Seit 2021 belegt Simma außerdem das Amt der Leiterin der Abteilung Kunst und Kultur bei der Stadt Feldkirch.
„Das Vertrauen, das mir damals entgegengebracht wurde, überrascht und begeistert mich aus heutiger Sicht. Jenes Vertrauen braucht es, um gute Arbeit leisten zu können und ich fühle mich geehrt, dass mir dies Feldkirch einerseits mit dem Kulturamt und nunmehr auch mit dem Palais Liechtenstein ebenso schenkt“, freut sich die Bregenzerin.

Frischer Wind im Palais
Simma plant, im Palais Liechtenstein Themenausstellungen im Jahresrhythmus zu zeigen, die bewusst aus der Perspektive von Kreativen und Kunstschaffenden erzählt werden. “Die Grundmauern wurden im Palais Liechtenstein schon durch unsere Vorgänger großartig gelegt. Es freut mich, dass wir auf einer so schönen Basis aufbauen und dies weiterentwickeln dürfen”, sagt sie.
Die verstärkte Integration der Stadtbibliothek in die Aktivitäten des Palais ist ein Kernstück von Simmas Strategie. Sie sieht die Bibliothek als Schatz des Hauses, der die Einrichtung auszeichnet. “Wir möchten Formate anbieten, die ergänzend wirken und nicht in Konkurrenz zu anderen kulturellen Akteuren stehen”, führt sie aus. Ihre Pläne umfassen die Förderung von Kunst- und Kulturvermittlung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, und die Verstärkung von Kooperationen mit lokalen sowie internationalen Künstlern und Einrichtungen.

Von Herausforderungen und Teamarbeit
Die Leitung des Palais zu übernehmen ist keine leichte Aufgabe, denn Maria Simma wird ihr Amt als Leiterin der Abteilung Kunst und Kultur bei der Stadt Feldkirch ebenfalls weiterhin fortführen. „Es ist definitiv eine große Herausforderung, die ich allein nicht bewältigen könnte“, schmunzelt die Bregenzerin und fügt hinzu: „Das größte Glück in meiner jetzigen Rolle sind die Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Ich fordere von meinen beiden Teams derzeit viel und bin sehr dankbar, dass alle an einem Strang ziehen.“

Im Dienst der Gesellschaft
Für die Bregenzerin stehen die Mitarbeiter im Mittelpunkt ihrer Arbeit. “Selbst der schönste Ort lebt nur durch die Menschen“, meint sie lächelnd. Dabei setzt Simma auf eine offene Art der Leitung. „Ich möchte, dass jeder Mitarbeiter sein eigenes Potenzial entfalten und seine Ideen einbringen kann“, erzählt sie. Wichtig ist ihr dabei außerdem, dass ihrem Team und ihr selbst stets bewusst bleibt, das große Ganze zu sehen. „Als städtische Kunst- und Kultureinrichtung stehen wir alle im Dienst der Gesellschaft. Es geht dabei nicht um uns selbst, sondern um die Gemeinschaft“, sagt Maria Simma abschließend.
Zur Person
Name Maria Simma
Geboren am 28.1.1982 in Bregenz
Geburtsort Bregenz
Familienstand verheiratet, zwei Kinder
Hobbies Zeit mit der Familie, Skitouren, Reisen