Letzter Vorhang für den Kulturkreis Wolfurt

Mit einem Abschiedsabend im Vereinshaus ging eine Ära kultureller Vielfalt zu Ende.
Wolfurt Eine „Best-of“-Rückschau des Kulturkreises Wolfurt wurde zur sentimentalen Abschiedsfeier. Nach 15 Jahren Kulturarbeit und einer Vielzahl an Veranstaltungen lässt der umtriebige Verein den letzten Vorhang herunter und sperrte den Laden zu. Damit endet in der Hofsteiggemeinde eine Ära der Belebung der Kulturszene. Die gute Nachricht: Die Marktgemeinde Wolfurt wird einige der Formate des Kulturkreises weiterführen.

Über 100 Veranstaltungen angeboten
„Trotz vieler Bemühungen war es uns nicht möglich, den Vorstand unseres Kulturkreises zu verjüngen und die Vereinsleitung in neue Hände zu übergeben“, bedauert Vorstandsmitglied Ferde Hammerer gegenüber der VN-Heimat den Schritt des Vereins in die Kulturpension. Für Obfrau Manuela Bundschuh „geht nach der Gründung durch den legendären Prof. Richard Hinteregger und erfolgreicher Fortführung des Vereins unter den Obfrauen Elisabeth Hirsch und Susanne Mohr eine Ära mit rund 100 viel beachteten Kulturveranstaltungen in Wolfurt zu Ende“. Den letzten Akt vor seiner endgültigen Auflösung wird der Kulturkreis mit seinem „Wolfurter Advent“ am 29. November setzen.

„Wir freuen uns, künftig einige der Formate des Kulturkreises übernehmen zu dürfen und sie in das Kulturangebot der Gemeinde integrieren zu können.“
Bürgermeisterin Angelika Moosbrugger
Verschiedene Formate geschaffen
Zuvor stand jedoch im Vereinshaus eine Abschiedsfeier auf dem Programm. Den Rahmen bildete eine Ausstellung der vielen von Gerold Mohr geschaffenen Plakate für den Kulturkreis. Verschiedene Moderatoren blickten auf die Höhepunkte im Vereinsleben zurück. Da wurde an erlebnisreiche Kulturfahrten erinnert, an die beliebten Wolfurter Spaziergänge, wie etwa zu den Kunstwerken von Herbert Albrecht mit Walter Fink. Es gab einen Rückblick auf die Wolfurter Gespräche mit Unternehmern wie Georg Meusburger oder der in Venedig lebenden Wolfurter Schuh-Künstlerin Gabriele Gmeiner. Erinnert wurden an Lesungen mit Erfolgsautor Arno Geiger und an die von Siegi Fink kuratierte Ausstellung heimischer Künstlerinnen und Künstlern auf Schloss Wolfurt.

Mohr gab Verein sympathisches Gesicht
Mit kleinen Präsenten bedankte sich Bürgermeisterin Angelika Moosbrugger beim Kulturkreis-Team für das Engagement der letzten eineinhalb Jahrzehnte. Eine besondere Ehrung wurde Gerold Mohr zuteil, der mit unverkennbarer Handschrift dem Verein über viele Jahre unentgeltlich mit seinen Plakaten ein sympathisches Gesicht gegeben hat.

Reminiszenz an 15 tolle Jahre
Bilder, Videos und vor allem Erzählungen ließen vieles wieder aufleben, was in dieser Form nicht mehr stattfinden wird. Grund zur Trübsal gibt es dennoch nicht. „Die Kultur in Wolfurt wird bunt und vielfältig weiterleben“, gab sich Obfrau Manuela Bundschuh überzeugt. Dafür bürgen unter anderem die jungen Künstler des „wawa“, die eigens für den Abend tolle Bilder gemalt hatten und dafür neben begeistertem Applaus auch ein wenig Verstärkung für die Kassa der offenen Jugendarbeit mitnehmen durften. Für den musikalischen Ausklang sorgten die Band „Wood-Street“ und ein gemeinsames Singen mit Hubert Sinz und seinen pensionierten Lehrerkollegen der Mittelschule Wolfurt.

Gemeinde übernimmt Teile des Angebots
Wie Angelika Moosbrugger auf Anfrage der VN-Heimat erklärte, beabsichtigt die Gemeinde, einige der erfolgreichen Formate des Kulturkreises in ihr Kulturangebot zu übernehmen: „Dem Kulturkreis gebührt Respekt und großer Dank für seine Tätigkeit. Er hat Menschen zusammengebracht, tolle Formate mit Wolfurt-Bezug kreiert und somit unsere Gemeinde sehr bereichert. Wir haben mit dem Kulturkreis bereits besprochen, dass wir Veranstaltungsreihen wie Wolfurter Spaziergang und Wolfurter Gespräche übernehmen dürfen. Wir werden uns nun von Gemeindeseite her überlegen, wie wir das in der bisherigen Form umsetzen können.“ HAPF






