Neuentwicklung des Spinnerei-Hämmerle-Areals: Ein nachhaltiges Stadtteilzentrum im Entstehen

Das etwa 74.500 Quadratmeter große Gelände der ehemaligen Spinnerei F.M. Hämmerle in Gisingen soll neu konzipiert werden. Vorstand Tobias Forer-Pernthaler gibt einen Einblick in die Räumlichkeiten und die Zukunft des Areals.
Feldkirch In Feldkirch-Gisingen entsteht ein zukunftsweisendes Quartier auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei der F.M. Hämmerle Holding AG. Der kooperative Planungsprozess, der noch bis Ende 2024 läuft, vereint die Ansichten von Fachleuten, Planern und der Bevölkerung, um das Areal in einen lebendigen und nachhaltigen Lebensraum zu verwandeln. Ziel ist es, ein “enkeltaugliches” Stadtteilzentrum zu errichten, das Wohnen, Arbeiten und Leben miteinander verbindet.

“Mit diesem Projekt wollen wir einen Raum schaffen, der über Generationen hinweg Bestand hat und Lebensqualität für die Menschen in Gisingen bietet”, erklärt Tobias Forer-Pernthaler, Vorstand der F.M. Hämmerle Holding. Die geplante Struktur sieht eine Mischnutzung aus Wohnraum und Gewerbeflächen vor. Insgesamt sollen auf dem rund 74.500 Quadratmeter großen Areal etwa 300 bis 350 Wohnungen sowie rund 5000 bis 6000 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen.

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Nachhaltigkeit. Im Einklang mit dieser Zielsetzung sollen bestehende Ressourcen geschont und das architektonische Erbe des Areals bewahrt werden. Insbesondere das denkmalgeschützte Kraftwerk und die Halle I der ehemaligen Spinnerei bleiben erhalten und könnten durch temporäre Nutzungen wie Pop-Up-Stores und kreative Räume wiederbelebt werden. “Der historische Wert des Areals wird respektiert und gleichzeitig durch neue Nutzungsmöglichkeiten aufgewertet”, betont Forer-Pernthaler.


Der Masterplan für das Areal wird auf Basis von Konzepten renommierter Planungsbüros wie MVRDV (Rotterdam) und StudioVlayStreeruwitz (Wien) entwickelt. Drei internationale Teams wurden beauftragt, zukunftsweisende Ideen für das Areal zu entwerfen. Ziel ist es, urbane Lebensqualität mit modernen Ansprüchen an Mobilität und Nahversorgung zu verbinden. Ein alternativer Mobilitätsansatz soll die Erreichbarkeit zu Fuß und mit dem Rad fördern, während Autos aus dem zentralen Blickfeld genommen werden.

Eine Besonderheit des Projekts ist die enge Einbindung der Bevölkerung. Im Juni diesen Jahres erhielten alle Haushalte in Gisingen eine Einladung, sich aktiv am Planungsprozess zu beteiligen. Bei einer Veranstaltung konnten die Bürger das Gelände besichtigen und ihre Ideen einbringen. “Die Meinung der Anwohner ist uns wichtig. Wir möchten ein Quartier schaffen, das sich in das Leben der Menschen einfügt und ihnen einen echten Mehrwert bietet”, so Forer-Pernthaler weiter. Eine weitere Veranstaltung mit Bürgerbeteiligung ist bereits angedacht.

Die Umsetzung des Projekts ist in mehreren Etappen geplant. Erste Bauabschnitte sollen ab 2032/2033 beginnen, während die Gesamtfertigstellung für 2040 angestrebt wird.
Fakten zum Areal der Spinnerei Feldkirch im Überblick
Größe insgesamt etwa 74.500 Quadratmeter
Eigentümerin F.M. Hämmerle Holding AG sowie deren Tochtergesellschaft, die Spinnerei Feldkirch GmbH
Derzeit geplante Verwendungszwecke 80 Prozent Wohnungen, 20 Prozent Gewerbeflächen; das sind etwa 300 bis 350 Wohnungen und zirka 5000 bis 6000 Quadratmeter Gewerbefläche
Widmungen derzeit Betriebsgebiet und FF-Freiflächen
Denkmalschutz Kraftwerk und Halle I; auch schützenswert: Schreinerei, Baumwolllager




