Verein allerArt Bludenz lädt zu “Road Kill”

Martina Morger “bespielt” bis 29. Dezember den Kunstraum Remise.
BLUDENZ Pro Jahr werden im Kunstraum Remise am Raiffeisenplatz sechs Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst gezeigt. Die letzte Exposition für heuer ist eine Schöpfung der gebürtigen Vaduzerin Martina Morger, trägt den Titel “Road Kill” und wurde vor Kurzem eröffnet. Den Raum kuratiert Luka Jana Berchtold. Geöffnet ist die Ausstellung von Mittwoch bis Samstag, Sonn- und Feiertag von 15 bis 18 Uhr.

Persönlichkeiten wie Landtagsabgeordneter und Kulturstadtrat Cenk Dogan, Amrei Wittwer, Christine Lederer, Dorothea Rosenstock, Arno Egger, Manfred Egender, Josef und Martine Durig, Michael und Edda Konzett, Alfred Graf, Karlheinz Pichler und Karin Fritz machten Martina Morger anlässlich der Vernissage ihre Aufwartung. “Als Co-Kuratorin von Perrrformat, bringt sie Performancekunst in den öffentlichen Raum und ist Mitglied mehrerer Kollektive und Gewerkschaften, mit denen sie sich für Rechte und Anliegen von Künstlerinnen und Künstlern einsetzt. 2020 war Martina Atelierstipendiatin an der Cité Internationale des Arts in Paris und ist Manor-Kunstpreisträgerin 2021”, teilte der Verein allerArt mit. Obmann Wolfgang Maurer gratulierte Morger zum kürzlich gewonnenen Preis der Internationalen Bodenseekonferenz.

Kuratorin Berchtold zeigte sich an dem Abend erfreut, dass einige Kunstfreunde eine längere Strecke zurückgelegt hatten, um die Eröffnung der Ausstellung miterleben zu können. “Martina, ich möchte dich fragen, wann war der Zeitpunkt, wo du angefangen hast, Mobilität künstlerisch zu bearbeiten?”, so Berchtold im Gespräch mit der ausstellenden Künstlerin. “Ich glaube, das Thema hat sich vor zwei bis drei Jahren in meinem Kopf etabliert”, antwortete diese. Zum Publikum gewandt meinte sie: “Vielleicht habt ihr vorhin schon diese Videoszene gesehen von der Straßenfahrt in der Slowakei, wo ihr eventuell das eine oder andere Tierchen entdeckt habt.”

Berchtold machte aufmerksam: “Wir sind gerade wieder bei dieser Sequenz, wo diese Autofahrt stattfindet. Die Betrachterinnen und Betrachter werden so quasi ins Auto manövriert und der Asphalt lenkt diesen Weg durch die Nacht. Bei längerem Schauen sieht man das eine oder andere Tier die Straße queren und da möchte ich auf die skulpturalen Arbeiten im Raum zu sprechen kommen – die tragen den Titel Jaywalkers.” Morger erklärt: “Jaywalker ist ein Begriff, der beschreibt, wenn wir die Straße queren, wo wir sie nicht zu queren haben.”

Zuerst habe sie im Kunstraum Remise ein Auto kreieren oder inszenieren wollen, sagte sie dazu. Doch dann seien “Tierchen” entstanden. “Ich wollte Autositze erschaffen und dass wir sozusagen hier in diesem Kunstraum wie in einem Van sind – mit Fensterchen, Ausblick und irgendeinem Fahrzeuglogo. Doch dann wurde das immer mehr zu diesen Wesen”, führte die Künstlerin weiter aus.

Im Kunstraum Remise befindet sich ganz hinten an der Wand ein Objekt, das aus Rückspiegeln besteht, die mit Verbandsmaterial fixiert sind. Der Rück- und Seitenblick sei für den Kfz-Lenker wichtig, damit kein Unglück passiert, betonte Morger. Die Anwesenden animierte sie, in die Spiegel zu blicken und sich überraschen zu lassen, was es in diesen alles zu sehen geben wird. SCO

