Kontrastreiche Musik mit Facetten

Das letztes Abo-Konzert der „Pforte“-Saison fand im Pförtnerhaus statt.
Feldkirch Am Ende des „Heldenreise“-Zyklus erlebten viele Musikfreunde hochgeistige und ländliche Klänge von Johann Sebastian Bach. Eindrucksvolle und interessante Hintergrundinformationen über Teile des musikalischen Schaffens von Johann Sebastian Bach vermittelte Johannes Hämmerle beim letzten Teil der Abo-Reihe „Heldenreise“ mit dem Titel „Die Rückkehr – Zwischen Erkennen und Leben“.

Im Erdgeschoss ging er im Verlauf von „Impuls um halb“ unter anderem auf die Form des Canons ein, der ganz hohe formale Ansprüche an den Komponisten stellt. Der an dem Abend auch als musikalischer Leiter agierende Cembalist berichtete auch von einem Besuch Bachs beim Preußenkönig Friedrich II. Der stellte dem „Meister aller Meister“ (Hämmerle) eine im Grunde unlösbare, dreistimmige Improvistationsaufgabe, die Bach aber souverän löste.

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Geistlich und weltlich
Auch bei der Einführung in den Abend auf der Bühne im Obergeschoss ging es um die starke Kritik vieler Zeitgenossen Bachs an dessen „zu verkopfter, zu schwülstiger, zu schwerer“ geistlichen Musik. Dem Meister seit es jedoch immer und im Spätwerk noch mehr um „große Komplexität, Kunstfertigkeit und geistige Durchdringung“ gegangen. Zu seinen Pflichten hat aber auch das Schreiben leichter, weltlicher Musik gehört.

„Ich weiß nicht, ober er im hohen Alter damit Frieden schließen konnte“, sinnierte Hämmerle, der das Konzert zum Anlass nahm, die gegensätzlichen Musikrichtungen als Basis für die Programmgestaltung zu machen („Vielleicht hasst mich der Meister dafür“ – „es fliegen dann eh` gleich die Tomaten“).

Also erlebte das Publikum zuerst Canons und eine Sonate aus dem „Musikalischen Opfer“ (BWV 1079), nach der Pause dann die „Cantate burlesque“ (Bauernkantate) BWV 212. Neben Hämmerle wirkten Sopranistin Miriam Feuersinger, Bariton Matthias Heim, Angelika Gallez (Traversflöte), Nina Pohn (Barockvioline), Lucas Schurig-Breuß (Barockviola), Kaspar Singer (Barockcello), Herbert Walser-Breuß (Naturhorn) und Elisabeth Wiesbauer (Barockvioline) mit. AME


