“Gastronomiekultur aufleben lassen” – Neue Pächter in Laterns

Laterns Jacqueline Stampfer und Sandro Wölfl bringen wortwörtlich frischen Wind nach Innerlaterns. Die 26-jährige Fußacherin und der 28-jährige Lustenauer verleihen dem altbekannten Lokal „Der Kuhstall“ neuen Glanz.

Ein „alter Hase“

„Ich habe über einen Bekannten von dem Lokal erfahren und meinte dann zu Jacqueline, dass wir uns das wirklich einmal anschauen sollten“, erzählt Sandro. Er selbst ist in der Gastronomie schon ein „alter Hase“. 2019 übernahm der Restaurantfachmann mit gerade einmal 22 Jahren das „Neptun“. Viereinhalb Jahre lang führte er die Bregenzer Kultbar mit einem Geschäftspartner. Mittlerweile ist der „Lausbuöb“ in Lustenau sein Flaggschiff, dort hält er sich auch die meiste Zeit auf. Außerdem hatte Sandro bereits während seiner Lehrzeit die Möglichkeit, insgesamt vier Lokale mit seinem damaligen Chef zu eröffnen und zu führen. „Es begeistert mich nach wie vor, dass bereits in meiner Ausbildung so viel Vertrauen in mich gesetzt wurde“, freut sich der 28-Jährige.

Von der Filialleitung zur Selbstständigkeit

Jacqueline war hingegen elf Jahre lang in einer Bäckerei als Fachverkäuferin tätig. Dort kümmerte sie sich um die Lehrlingsausbildung und hatte die letzten vier Jahre die Position der Filialleitung inne. „Ich wollte immer schon selbstständig sein. Die Gastronomie ist mir bei diesen Überlegungen jedoch nicht direkt in den Sinn gekommen. Als ich dann aber den ‚Kuhstall‘ mit Sandro besichtigt habe, haben wir uns sofort in diese wunderschönen Räumlichkeiten verliebt“, erzählt die gelernte Einzelhandelskauffrau. Sie selbst ist nun die Wirtin und Chefin in dem Laternser Lokal. „Ich bin natürlich auch involviert und bringe meine Erfahrungen mit ein. Das Sagen hat aber ganz klar Jacqueline“, erläutert Sandro.

Eine innige Freundschaft

Kennengelernt haben sich die beiden vor vielen Jahren. „Wir konnten uns am Anfang überhaupt nicht ausstehen“, lacht der Lustenauer. Auch Jacqueline erinnert sich noch genau, wie das damals war. „Er war mir sowas von unsympathisch“, sagt sie schmunzelnd. Wie der Zufall es aber so wollte, kreuzten sich ihre Wege erneut, und es entstand schlussendlich doch eine innige Freundschaft.

Ein Treffpunkt für alle

Mittlerweile hat das Duo eine GmbH gegründet und damit den „Kuhstall“ gepachtet. Davon, wie sie ihr Lokal führen möchten, haben die beiden eine ganz klare Vorstellung. „Es soll ein Ort sein, an dem alle zusammenkommen. Ein Ort, an dem für jeden etwas dabei ist“, erzählt Jacqueline. „Wir möchten hier die alte Gastronomiekultur aufleben lassen. Die Menschen sollen die Smartphones zur Seite legen und sich wieder ausgiebig unterhalten“, meint Sandro.

Stammtisch als Herzstück

Auch der Stammtisch ist für die neuen Pächter maßgebend. „Wir legen viel Wert auf Traditionen und da ist ein Stammtisch ein bedeutendes Fundament. Vom Bürgermeister und Angestellten über Unternehmer bis hin zur Dorfjugend sind dort immer schon alle zusammengekommen und haben sich ausgetauscht. So etwas ist für eine Gemeinschaft einfach wichtig“, ist sich der Restaurantfachmann sicher.

Tradition trifft Moderne

Dass im „Kuhstall“ Altehrwürdiges einen hohen Stellenwert hat, spiegelt sich auch in der Speisekarte wider. „Der Fokus liegt auf traditioneller Hausmannskost. Gerade in der Skisaison darf auch der Germknödel nicht fehlen“, lässt Wirtin Jacqueline wissen. Vegetarische und vegane Optionen bieten die beiden ebenfalls an, damit wirklich für jedermann etwas dabei ist.

Trotz ihrer Leidenschaft für Tradition möchten Sandro und Jacqueline dennoch frischen Wind in ihr Konzept einbringen. „Das Feiern soll natürlich nicht zu kurz kommen. Après-Ski-Partys und Veranstaltungen mit Livemusik werden ebenfalls auf dem Programm stehen. Auch im Sommer möchten wir den Gästen etwas bieten“, erklärt die 26-Jährige abschließend.