„Bei uns in der Familie kann jeder etwas mit den Händen schaffen“

Mit handwerklichem Geschick schafft Luca Lampert jedes Jahr kleine Kunstwerke. Seine Begeisterung für Krippen verbindet Tradition mit Gemeinschaft.
Feldkirch-Gisingen Luca Lampert ist gerade einmal 15 Jahre alt und begeistert sich dennoch für Tradition und Altbewährtes. Seit fünf Jahren ist der Gisinger Teil des Krippenvereins Altenstadt und baut dort seine eigenen Krippen.

Familie als Inspiration
Das Handwerkliche liegt Luca im Blut. „Bei uns in der Familie kann eigentlich jeder etwas mit den Händen schaffen“, sagt er schmunzelnd. Ob mit Holz, Metall oder Stein, alle Familienmitglieder sind handwerklich begabt und haben Freude daran. „Da war es für mich klar, dass ich auch etwas in die Richtung machen will“, meint der 15-Jährige.

„Das Schöne am Krippenbauen ist, dass man etwas Eigenes schafft. Es hat Tradition und bringt die Menschen zusammen“, erklärt er. Dabei spielt für ihn nicht nur das Endergebnis eine Rolle, sondern auch der Entstehungsprozess: das Sägen, Schleifen, Leimen und das Gestalten der Landschaften. „Es ist einfach toll, wenn man sieht, wie aus einer Idee Realität wird.“

Kreative Ideen
Seit fünf Jahren baut Luca nun Krippen, die er stolz bei der jährlichen Ausstellung präsentiert. „Für mich ist es immer ein besonderer Moment, wenn die Leute die Krippe zum ersten Mal sehen“, sagt der junge Krippenbauer. „Vor allem die Kinder bleiben oft stehen und schauen ganz genau hin.“

Aber auch für den 15-Jährigen selbst ist die Ausstellung immer wieder beeindruckend. Dieses Jahr gab es drei Krippen, die ihn besonders fasziniert haben. „Da war eine große Holzbox mit Glasfront. Wenn man hineingeschaut hat, sah es so aus, als würde die Landschaft endlos weitergehen. Das war unglaublich gut gemacht“, schwärmt Luca.

Eine andere Krippe, die von der Feuerwehr Meiningen stammte, war kunstvoll in einen Feuerlöscher integriert – eine kreative Idee, die er „echt cool“ fand. Auch eine Krippe, die in ein kleines Traktorrad gebaut wurde, fiel ihm ins Auge. „Daran hätte ich selbst nie gedacht. Das sieht richtig stark aus“, ist er begeistert. Sein eigenes Werk hat er dieses Jahr bewusst schlicht gehalten. “Ich wollte heuer eine klassische und einfache Krippe bauen. Ungünstig ist nur, dass ich die Figuren für die Ausstellung ganz vergessen habe”, lacht der Jugendliche.

Handwerk und Technik verbinden
Neben dem Krippenbauen widmet sich Luca seiner Ausbildung. Er besucht den Elektrozweig der Polytechnischen Schule Feldkirch. Nach dem Abschluss möchte er Elektriker werden. „So kann ich das Handwerkliche mit der Technik verbinden“, meint der Gisinger. Seine Entscheidung, diesen Beruf zu ergreifen, kommt nicht von ungefähr: „Mir gefällt es, wenn ich sehe, was ich geschaffen habe. Ob beim Krippenbauen oder bei einer Elektroinstallation ist da eher zweitrangig.“

Fußball und Gemeinschaft
Wenn Luca nicht gerade an Krippen bastelt oder in der Schule sitzt, spielt er leidenschaftlich gerne Fußball. „Ich trainiere viermal in der Woche und verfolge auch die Meisterschaften“, erzählt der Schüler. Besonders gerne besucht er Spiele im Stadion in Altach. „Fußball ist ein guter Ausgleich zum Alltag und ich mag die Atmosphäre im Stadion“, meint er. Außerdem betont der 15-Jährige, dass die Sportart Leute verbindet und er gerne Teil einer Gemeinschaft ist, genauso wie bei der Krippenausstellung. „Die Ausstellung bringt Menschen zusammen, die sonst vielleicht gar nicht miteinander reden würden. Und das ist es doch, worum es an Weihnachten geht“, lächelt der Gisinger.

“Wenn es am schönsten ist”
Ob seine Karriere als Krippenbauer die nächsten Jahre so weitergeht, ist für den Jugendlichen noch ungewiss. „Ich komme bald in meine Lehrzeit und da möchte ich mich auf meine Ausbildung konzentrieren. Auch mein Fußballtraining und meine Freunde sind mir sehr wichtig“, erklärt er. „Ob ich da das Krippenbauen noch mit unter den Hut bekomme, weiß ich nicht. Mein Opa sagt aber immer, man soll dann aufhören, wenn es am schönsten ist“, meint Luca schmunzelnd.




