“Die Kanäle sind mehr als 100 Jahre alt” – Nächste Bauphase in Feldkirch gestartet

Nach der Fertigstellung der Schmied- und Schlossergasse geht die Sanierung der Feldkircher Innenstadt in die nächste Phase.
Darum geht’s:
- Sanierung der Entenbach- und Gymnasiumgasse in Feldkirch gestartet.
- Arbeiten umfassen Kanalisation, Strom, Wasser, Glasfaser und Nahwärme.
- Gesamtkosten betragen rund 1,7 Millionen Euro netto.
Feldkirch Kaum sind die Sanierungsarbeiten in der Schmied- und Schlossergasse abgeschlossen, wird in der Feldkircher Innenstadt bereits die nächste Baustelle eingerichtet. Seit dem 27. Jänner laufen die Arbeiten in der Entenbach- und Gymnasiumgasse. Die Bauzeit ist bis Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni 2025 angesetzt, je nach Wetterlage.

Amrei Dich, die bereits den vorherigen Bauabschnitt betreute, hat auch dieses Mal die Projektleitung inne. „Die alten Kanäle sind mehr als 100 Jahre alt und müssen dringend erneuert werden. Gleichzeitig nutzen wir die Gelegenheit, auch das Strom-, Wasser- und Glasfasernetz zu modernisieren sowie Nahwärmeleitungen zu verlegen“, erklärt die 29-Jährige.

Herausforderungen durch enge Platzverhältnisse
Wie auch in den vorherigen Abschnitten gestaltet sich die Sanierung in der Altstadt nicht ganz einfach. „Die Platzverhältnisse in diesen Gassen sind beengt“, meint die Projektleiterin. „Das bedeutet, dass wir nur mit kleineren Geräten arbeiten können und die Zugänglichkeit zu den einzelnen Gebäuden eine Herausforderung bleibt.“ Während der Bauzeit bleiben alle Häuser und Geschäfte über provisorische Stege erreichbar, jedoch kann es zu kurzfristigen Sperrungen kommen. „Eine gewisse Lärm- und Staubbelastung lässt sich leider ebenfalls nicht vermeiden“, sagt die in Feldkirch wohnhafte Montafonerin.

Auch archäologische Funde könnten die Arbeiten verzögern. „Wir rechnen durchaus mit historischen Entdeckungen, da diese Gassen eine lange Geschichte haben“, ist Amrei Dich überzeugt. Sollte etwas gefunden werden, übernimmt die Firma TALPA in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt die fachgerechte Dokumentation und Sicherung der Funde.

Barrierefreiheit und neue Oberflächengestaltung
Wie bereits in den vorherigen Bauabschnitten wird auch in der Gymnasiumgasse ein barrierefreier Komfortstreifen errichtet. „Der Komfortstreifen sorgt für eine besonders ebene Fläche, die für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte gut nutzbar ist“, erläutert Dich. In der Entenbachgasse ist das jedoch aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht möglich. Für die Oberflächengestaltung wird erneut Granitstein mit gesägter Oberfläche verwendet, sodass das Pflastermaterial ein einheitliches Bild mit den bereits sanierten Gassen ergibt.

Begrünung trotz begrenztem Platz
Eine weitere Verbesserung der Aufenthaltsqualität bringt die Begrünung mit sich. „Wir setzen auch hier auf Pflanzen und Begrünung, soweit es die Platzverhältnisse zulassen“, meint die Projektleiterin. Aufgrund der engen Gassen ist das Errichten von konsumfreien Sitzgelegenheiten leider nicht möglich.

Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten für das Bauprojekt belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro netto. „Die Erneuerung der Kanalisation wird durch Land und Bund gefördert, die übrigen Kosten trägt die Stadt Feldkirch“, erklärt Dich. Dank der Erfahrungen aus der Schmied- und Schlossergasse konnten die Kosten für mögliche archäologische Funde bereits im Vorfeld besser abgeschätzt werden.

Ein Ausblick auf kommende Projekte
Die Sanierung der Entenbach- und Gymnasiumgasse ist nur ein weiterer Schritt in der umfassenden Erneuerung der Feldkircher Innenstadt. „Nach Abschluss dieses Bauabschnitts stehen bereits die nächsten Projekte fest“, sagt Dich. In den kommenden Jahren soll die Kanalisation der gesamten Innenstadt saniert werden, wobei als Nächstes die Montfortgasse und die Kreuzgasse an der Reihe sind.











