Ein Jahr nach Großbrand: Was die Feldkircher mit dem neuen ASZ erwartet

Diesen Mittwoch jährt sich jener Tag, an dem ein Brand das Feldkircher Altstoffsammelzentrum in Schutt und Asche legte. Nun startet mit dem Spatenstich der Wiederaufbau.
Darum geht’s:
- Spatenstich setzt Meilenstein für Neubau in Feldkirch.
- Neues ASZ Feldkirch-Gisingen kostet 4,95 Millionen Euro netto.
- Fertigstellung bis Frühjahr 2026 geplant.
Feldkirch-Gisingen Fast ein Jahr ist es her, dass das Altstoffsammelzentrum (ASZ) in Flammen aufging. Über 300 Einsatzkräfte kämpften am 12. März des vergangenen Jahres mit vereinten Kräften gegen den verheerenden Brand. Das Gebäude konnte zwar nicht gerettet werden, doch die Feuerwehr verhinderte eine Ausbreitung auf umliegende Wohnhäuser, die benachbarte Tankstelle und den angrenzenden Wald.

Als Brandursache gelten „Fehlwürfe“ – etwa Akkus, Batterien oder Spraydosen – in einen dafür nicht vorgesehenen Container. Der entstandene Schaden wurde auf rund drei Millionen Euro beziffert.

Meilenstein gesetzt
Seit dem Brand entsorgen die Feldkircher ihren Abfall im ASZ Vorderland in Sulz. „Es freut mich, dass die Zusammenarbeit so gut funktioniert. Dennoch ist das natürlich eine Einschränkung für alle Beteiligten und keine langfristige Lösung“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler. Umso erfreulicher sei es, dass mit dem heutigen Spatenstich in Gisingen ein Meilenstein gesetzt werde.

Fertigstellung im Frühjahr
Bereits im Frühjahr 2026 soll den Feldkirchern wieder ein stadteigenes Altstoffsammelzentrum zur Verfügung stehen. Das neue ASZ wird auf einer Fläche von rund 5200 Quadratmetern errichtet. Die Kosten belaufen sich auf etwa 4,95 Millionen Euro netto, mit einer möglichen Abweichung von ± 20 Prozent. Ein Großteil der Summe kann durch die Versicherung gedeckt werden. Der Neubau basiert auf den ursprünglichen Plänen des Feldkircher Architekturbüros “Marte.Marte”, wobei aktuelle Erkenntnisse und Erfahrungswerte der letzten zehn Jahre in die Planung eingeflossen sind. Auch dieses Mal wird bei der Bauweise auf Holz gesetzt.

Brandschutz im Detail
„Das alte Gebäude entsprach bereits allen Vorschriften der Brandschutzverordnung“, betont Bauleiter Martin Bolter. Dennoch werde beim Neubau ein noch stärkerer Fokus auf den Brandschutz gelegt. „Neben einer Brandmeldeanlage werden auch Thermoscans für kritische Bereiche wie den Sperrmüll installiert“, erklärt er.
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Diese Systeme erkennen frühzeitig Temperaturanstiege in Containern und schlagen Alarm, bevor ein Feuer entsteht. Zusätzlich wird das neue ASZ mit einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) ausgestattet. „Diese ist mit der Brandmeldeanlage gekoppelt. Sobald ein Feuer ausbricht und den Alarm auslöst, öffnen sich automatisch die Deckenkuppeln, sodass der Rauch nach oben hin abziehen kann“, erläutert der Bauleiter. Neben dem Brandschutz soll auch die Verkehrsführung optimiert werden. Zwei separate Einfahrten und eine Ausfahrt sollen künftig Rückstaus im Bereich der Hämmerlestraße minimieren.

„Vorbild für moderne Abfallwirtschaft“
„Vor zwei Jahren kamen zahlreiche Bürgermeister und Kreisräte aus Deutschland zu uns, um sich über das ASZ zu informieren“, berichtet der für die Abfallwirtschaft zuständige Stadtrat Clemens Rauch. „Das zeigt, dass unser altes Zentrum bereits überregional als Vorbild für moderne Abfallwirtschaft galt.“ Umso größer sei nun die Freude über den Baustart des neuen Sammelzentrums.

Auch Baustadträtin Andrea Kerbleder zeigt sich erfreut: „Mit dem ASZ Vorderland haben wir eine tolle Übergangslösung. Dennoch ist für die Feldkircher Bevölkerung wichtig, wieder ein gut zugängliches ASZ vor Ort zu haben.“ Bis zur Fertigstellung im Frühjahr 2026 können die Bewohner der Montfortstadt und den dazugehörigen Ortsteilen ihre Abfälle weiterhin in Sulz entsorgen.
Projektdaten
Baubeginn März 2025
Fertigstellung Frühjahr 2026
Bauweise Holzbauweise
Architekten Martin Skalet und Stefan Marte
Kosten 4,95 Millionen Euro netto (möglichen Abweichung von ± 20 Prozent)



