
Die Montfortbrücke wird als Teil des Hochwasserschutzprojekts abgerissen und höher wieder aufgebaut.
FELDKIRCH Die Montfortbrücke, ein zentrales Element der Feldkircher Infrastruktur, wird ab März 2025 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Ziel ist es, die Brücke höher zu legen, um die Durchflusskapazität der Ill zu steigern und die Altstadt besser vor Hochwasser zu schützen. Die Maßnahme ist Teil des Hochwasserschutzprojekts, das nun in Phase zwei übergeht. Die Gesamtkosten von 27 Millionen Euro werden zu 39,9 Prozent von Bund, zu 40 Prozent vom Land Vorarlberg und zu 20,1 Prozent vom Wasserverband Ill-Walgau getragen. Die Kosten für das Projekt “Montfortbrücke neu” belaufen sich auf etwa 9 Millionen Euro (Preisbasis 2024).


Hochwassergefahr für die Innenstadt
Feldkirchs Altstadt ist durch ihre Lage an der Ill hochwassergefährdet. Ein hundertjährliches Hochwasser könnte vergleichbare Schäden wie 1910 verursachen, als Teile der Stadt bis zu 2,5 Meter unter Wasser standen. Bürgermeister Manfred Rädler betont: „Die Montfortbrücke ist nicht nur eine wichtige Verkehrsachse, sie spielt auch für den Hochwasserschutz eine zentrale Rolle.“

Die neue Brücke wird zwischen 90 Zentimeter und 1,4 Meter höher liegen, um Verklausungen durch Treibgut zu vermeiden. Landesrat Christian Gantner hebt hervor: „Hochwasserschutz bedeutet Zukunftssicherheit. Dank dieser Maßnahmen ist Feldkirch bestens auf ein hundertjährliches Hochwasser vorbereitet.“

Oriol Molló Manonelles, stellvertretender Geschäftsführer des Wasserverbands Ill-Walgau, verweist auf die langfristigen Vorteile: „Es geht nicht nur um die unmittelbaren Schäden, sondern auch um Folgeschäden – etwa durch den Ausfall der Infrastruktur, der Trinkwasserversorgung oder der Kanalisation.“ Bereits in der ersten Phase des Hochwasserschutzprojekts wurde die Kapfschlucht verbreitert. Nun folgt die Erneuerung der Montfortbrücke als weiterer wichtiger Baustein.

Verkehrsbelastung während der Bauzeit
Die Bauarbeiten dauern etwa zwei Jahre. Um den Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, wird eine provisorische Brücke errichtet. Dennoch sind Einschränkungen unvermeidlich: Der motorisierte Verkehr kann während der Bauzeit nicht wie gewohnt aus der Vorstadt nach Liechtenstein abbiegen. Der öffentliche Nahverkehr bleibt größtenteils planmäßig, kleinere Anpassungen an Buskursen sind jedoch notwendig.

Radfahrende müssen während der Bauzeit auf die Heilig-Kreuz-Brücke und den Illsteg ausweichen. Für Fußgänger wird ein Behelfssteg neben der provisorischen Brücke errichtet. Stadtrat Wolfgang Flach, Obmann des Wasserverbands Ill-Walgau, bittet um Verständnis: „Ein Hochwasser wie jenes von 1910, als die Innenstadt bis zu 2,5 Meter unter Wasser stand, würde heute Schäden von über 70 Millionen Euro verursachen.“


Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
Neben dem verbesserten Hochwasserschutz wird die Infrastruktur modernisiert. 3500 Quadratmeter Verkehrsflächen werden angepasst. Die Fahrradstreifen werden um 80 Zentimeter verbreitert, um Radfahrenden mehr Platz zu bieten.

Unter der Brücke verlaufende Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und Abwasser müssen während der Bauzeit provisorisch verlegt und anschließend neu installiert werden. Auch die Straßenführung wird verändert. „Die Brücke wird höher liegen als die alte, um bei Hochwasser einen sicheren Abstand zwischen Wasserspiegel und Brückenunterkante zu gewährleisten. Dadurch wird das Risiko von Verklausungen durch Treibgut erheblich reduziert“, erklärt Oriol Molló Manonelles.


Technische Herausforderungen beim Abbruch
Der Abriss der Montfortbrücke ist technisch anspruchsvoll. Da es sich um eine vorgespannte Stahlbetonbrücke handelt, kann sie nicht in einem Stück entfernt werden. Stattdessen wird sie in Längsrichtung zerschnitten und mit einem Kran abgetragen. Eine Demontage von unten wurde ausgeschlossen, um kein zusätzliches Hochwasserrisiko zu schaffen.

Stadtarchiv Feldkirch
Auch denkmalpflegerische Aspekte spielen eine Rolle. Während einige Teile der Brücke nicht unter Schutz stehen, sollen historische Stahlelemente erhalten oder rekonstruiert werden. Besonders die Umgebung um den Wasserturm wird nach Abschluss der Arbeiten neu gestaltet.




Wichtige Fakten zum Neubau der Montfortbrücke
Start des Abbruchs März 2025
Geplante Fertigstellung Ende 2026
Höherlegung der Brücke 0,9 bis 1,4 Meter
Erhöhung der Durchflusskapazität der Ill zur Minimierung von Hochwasserrisiken
Gesamtkosten Hochwasserschutz Feldkirch 27 Millionen Euro (finanziert durch Bund, Land und Wasserverband Ill-Walgau)
Kosten “Montfortbrücke neu” 9 Millionen Euro (Preisbasis 2024)
Temporäre Brücke für den motorisierten Verkehr während der Bauzeit
Behelfssteg für Fußgänger als Übergangslösung
Umleitungen für Radfahrer über die Heilig-Kreuz-Brücke und den Illsteg
Verbreiterung der Fahrradstreifen um 80 Zentimeter für mehr Sicherheit
Neugestaltung des Wasserturm-Umfelds nach Abschluss der Bauarbeiten
Weitere Informationen www.feldkirch.at/montfortbruecke
Für Fragen steht eine Ombudsstelle zur Verfügung
📧 ombudsstelle@wasserverbandill-walgau.at
📞 +43 664 1420790 (ab 17. März erreichbar)
















