Zwei neue Dirigenten für die Stadtmusik Feldkirch

Jonathan Scheriau und Thomas Rüscher wurden beim Frühjahrskonzert im Montfortsaal vorgestellt.
Feldkirch Auf gleich zwei neue Dirigenten aus den eigenen Reihen kann die Stadtmusik Feldkirch seit kurzem zurückgreifen: Vor fünf Jahren hat Posaunist Jonathan Scheriau seine Kapellmeisterausbildung begonnen und wird sie laut Obmann Martin Jussel nächstes Jahr mit der höchstmöglichen Stufe “D4” abschließen. Er ist dreißig Jahre alt und seit zwanzig Jahren im Verein aktiv. Mit seinen 23 Jahren kann Thomas Rüscher (Posaune, Tenorhorn und Basstuba) auf 14 Jahre Mitgliedschaft bei der Stadtmusik zurückblicken, bei der Militärmusik hat er die Ausbildung zum Unteroffizier abgeschlossen.

Der Obmann begrüßte als Ehrengäste den Dompfarrer Fabian Jochum und Bischofsvikar Rudolf Bischof sowie Landesrätin Barbara Schöbi-Fink, die die Landesregierung vertrat und gleichzeitig das Orchester den ganzen Abend am Streichbass verstärkte. Sein Dank galt allen Förderern und Freunden der Stadtmusik, nicht zuletzt Guntram Sauerwein, der seine Zeit als Kapellmeister beendet hat, aber weiterhin Mitglied bleibt. Jussel wünschte allen Anwesenden “einen genüsslichen Abend sowie einen Schluck Zufriedenheit und Glück” und lud sie zum gemütlichen Verweilen nach dem Konzert im Foyer ein.

Als Moderatorinnen fungierten wechselweise die Musikantinnen Theresa Schneider und Elisabeth Fussenegger. “Unser Frühjahrskonzert soll den Frühlingsstart markieren und Frühlingsstimmung vermitteln”, stimmte Schneider das Publikum auf den Abend ein. Sie erklärte, dass der als Erstes gespielte, zünftige Marsch “Mars de Medici” des Niederländers Johan Wichers ein Geheimtipp unter Blasmusikfreunden sei und dass er den ihn behandelnden Ärzten, nicht dem mächtigen toskanischen Adelsgeschlecht gewidmet sei. Gemächlicher ging es bei dem von Franz Posch komponierten “Aeronautenmarsch” zu, während dem ein Bild von Heißluftballons auf die Bühnenrückwand projiziert wurde. “Sie werden frischen Schwung in unser Vereinsleben bringen”, beschloss Schneider ihre nähere Vorstellung der beiden neuen Dirigenten.

Auf den ebenfalls stimmig illustrierten “Kirschblütenzauber” des Schweizer Komponisten Very Rickenbacher folgte das den amerikanischen Ureinwohnern vom Stamm der “Dakota” gewidmete, fünfsätzige Werk gleichen Namens. Fussenegger bat die Besucher ihren Applaus bis zum Ende des Werks zurückzuhalten um die Spannung aufrechtzuerhalten. “Auch die Pause gehört zum Stück”. Als einmal dennoch eine Person zu Klatschen begann, stoppte Scheriau das Geräusch ohne sich umzudrehen mit einem kurzen Drehen des erhobenen Zeigefingers und amüsierte so die meisten Zuhörer:innen.

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Der Landschaft der Vogesen war das Stück “Vosgian Pictures” von Jacob de Haan gewidmet, beim “Marsch der Jugend” des Vorarlberger Komponisten Rudi Hofer übernahm Thoma Rüscher den Taktstock. Die frischen Fanfarenklänge sollen Schwung und Optimismus der Jugend, aber auch den anderer Altersklassen ausdrücken. Die von Johan de Meji für Blasmusikensembles arrangierte Form der zeitlosen Pop-Ballade “Can`t take my eyes off you”, 1967 verfasst von Bob Crewe und Bob Gaudio, erfreute das Publikum ähnlich wie “Ich gehör nur mir” aus dem Musical “Elisabeth”.

Den Schluss des offiziellen Teils bildete die von Kurt Gäble geschriebene, von modernen Rhythmen und überraschenden Harmonien geprägte Polka “Träume in die Zukunft”. Als Zugabe dirigierte Ehrenkapellmeister Peter Efferl das von dem einen Monat zuvor verstorbenen Ludwig Jussel verfasste “Dir zum Gruß, Land Vorarlberg”. Zum Gedenken an das Urgestein der Vorarlberger Blasmusikszene wurden seine Porträt und eine brennende Kerze an die Bühnenrückseite projiziert. AME




