Religiöses Symbol mit Strahlkraft

Das Städtle feierte die Segnung des wieder leuchtenden Heilig-Kreuz-Kirchturmkreuzes.
Bludenz Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ist diese Woche das nach langer Zeit wieder leuchtende Turmkreuz der Heilig-Kreuzkirche in Bludenz gesegnet worden. Christi Tod am Kreuz habe den Menschen den Weg der Erlösung erschlossen, sagte Seelsorgeraumleiter Pater Guido Kobiec bei der liturgischen Eröffnung der Andacht, die vor dem im Jahr 1934 eingeweihten Sakralbauwerk stattfand. Auf dem Weg vom Kirchplatz in den Garten des Franziskanerklosters galten die Gebete der Teilnehmenden vor allem den anonymen Spendern der Kreuzesbeleuchtung.

Im Garten angekommen, erbat Kaplan Jakob Geier für das Kreuz den Segen Gottes. Unter vierstimmigem Glockengeläute aktivierte Lukas Türtscher sodann die mittels Smartphone oder Computer steuerbare Beleuchtung des Kreuzes. Im Anschluss an die erste Lesung aus der Karfreitagsliturgie sagte der Kaplan in seiner Predigt zur Turmkreuzsegnung: “Das Kreuz ist ein Geschenk für unsere Pfarre, aber auch für ganz Bludenz.” Dass das Kreuz wieder leuchte, sei möglich geworden aufgrund des Willens, etwas zu bewegen, der finanziellen Unterstützung großzügiger Menschen und dem technischen Einsatz – besonders durch die Elektrofirma Türtscher aus Bürs. Grundsätzlich gebe es viele, die sich mit Herzblut für ihre Kirche einsetzen. Doch Engagement allein reiche nicht – eine Kirche müsse man sich auch leisten können. Deshalb sei dieses leuchtende Kreuz nicht selbstverständlich. Die klare Botschaft laute: Wir sind da. Hier lebt eine Gemeinschaft, die sich unter dem Zeichen des Kreuzes versammelt. Kirche sei nicht nur ein Gebäude – sie sei lebendig, und das dürfe sichtbar sein, stellte Jakob Geier fest.

Doch damit diese Botschaft glaubwürdig bleibe, “braucht es jeden Einzelnen von uns”. Jeder sei eingeladen, dem Kreuz ein Gesicht zu geben. Ein Gesicht, das Licht bringe – gerade dorthin, wo es fehlt: in Krankheit, Sorgen, Einsamkeit und Verzweiflung. Das Kreuz rufe uns auf, hinzusehen, mitzufühlen und da zu sein. “So wird der Geist Gottes nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar in unserer Stadt”, betonte der Priester.

Frei und offen leben
Anlässlich der Segnungsfeier sandte Pfarrer Michael Meyer namens der evangelischen Christengemeinde eine schriftliche Grußbotschaft an den katholischen Seelsorgeraum: “In der evangelischen Kirche ist der Blick auf Jesus Christus wichtig – der unverstellte Blick auf sein Kreuz. Als Pfarrgemeinden erzählen wir von ihm, auch durch unsere Kirchen. Möge uns die erlösende Botschaft von seinem Leiden, Sterben und Auferstehen für diese Welt Kraft und Zuversicht schenken, sodass wir alles Leid, alle Schuld und alles Unrecht unter dem Kreuz Jesu ablegen und loswerden. Das schafft Zukunft, in der wir erlöst einander helfen, frei und offen unseren Glauben zu leben in Frieden, Liebe und Gerechtigkeit. In Bludenz, Europa und weltweit.”

Vize-Bürgermeisterin Andrea Mallitsch freute sich, die Feier miterleben zu dürfen und überbrachte Grüße von Bürgermeister Simon Tschann. Sie könne sich noch an das leuchtende Kreuz in ihrer Kindheit erinnern, erzählte sie. “Umso mehr freut es mich, dass es jetzt wieder als Wahrzeichen über Bludenz den Nachthimmel erhellt. Aber das Kreuz steht für so viel mehr: für Gemeinschaft, Liebe und Gemeinsamkeit. Das Licht erhellt nicht nur den Nachthimmel, sondern die Herzen, Familien und Gemeinschaft.” Abschließend lud der Seelsorgeraum im Klostergarten zu einer Agape. Interessierte konnten dort Osterkerzen mit dem Bild der Heilig-Kreuzkirche kaufen. SCO





