Ein Fest für die ganze Münsterpfarre

Heimat / 24.04.2025 • 16:41 Uhr
Zum Gruppenbild versammelten sich Kaplan Cristian Silviu Salca und der aus Schruns stammende Pfarrer Peter Loretz mit den Erstkommunionkindern auf der Stiege vor dem Marktgemeindeamt Schruns.
Kaplan Cristian Silviu Salca und der aus Schruns stammende Pfarrer Peter Loretz mit den Erstkommunionkindern.sco

27 Schrunser Mädchen und Buben feierten ihre Erstkommunion.

Schruns Sie gestalteten in den vergangenen Monaten wunderschöne Glaskreuze, bastelten Erstkommunionkerzen, banden Palmbuschen und backten Brot: die 27 Schrunser Erstkommunionkinder, die kürzlich im Schrunser Münster erstmals zum Tisch des Herrn geladen waren. Mit viel Herz hatten engagierte Frauen die “Maiggana” und “Buaba” ehrenamtlich auf dem Weg zum großen Fest begleitet. Mit der Gottesdienstgemeinde feierten Kaplan Christian Silviu Salca, der aus Schruns stammende Pfarrer Peter Loretz, das Schrunser Kinderchörle, die Harmoniemusik Schruns und Organist Philipp Bargehr.

Ein Fest für die ganze Münsterpfarre: Pfarrer Peter Loretz freut sich, seine Herkunftsgemeinde Schruns besuchen zu können. Im Hintergrund: Volksschule und Turmzwiebel des Münsters.
Pfarrer Peter Loretz freut sich, seine Herkunftsgemeinde Schruns besuchen zu können.

“Es ist ein ganz besonderer Gottesdienst gestaltet worden”, streute Pfarrer Peter Loretz der Pfarre nach der Agape Rosen. “Die Harmoniemusik Schruns war beim Einzug dabei, spielte zur Prozession in die Kirche und nach der Messe am Kirchplatz. “Das sind ganz klassische, traditionelle Bräuche. Das ist für eine Pfarrgemeinde verbindend, wenn diese Tradition weitergeführt wird”, meinte der Seelsorger. Das Kinderchörle unterstützte die kindgerechte Messgestaltung. “Die ganze Pfarrgemeinde ist miteinbezogen worden”, freute sich Peter Loretz. 

Ein Fest für die ganze Münsterpfarre: onfeier, die im Schrunser Münster stattfand, zieht die Festversammlung auf den Kirchplatz, wo bei herrlichem Wetter Gruppen- und Erinnerungsbilder angefertigt werden.
Die Festversammlung zog auf den Kirchplatz, wo Gruppen- und Erinnerungsbilder angefertigt wurden.

“Ganz besonders” war für den Pfarrer am Ostermontag, “dass der Mesner mir während der Messe einen Zettel brachte mit der Nachricht ‘Papst Franziskus ist verstorben’. Dann habe ich mir gedacht: Unglaublich – jetzt ist er erst noch zum Gebet und Segen in der Öffentlichkeit gewesen und heute verstorben. Aufgrund seiner schweren Krankheit war sein Tod aber doch irgendwie verständlich”. Die Neuigkeit wurde noch während der Messe verlautbart. “Am Fest der Auferstehung sterben können, ist auch ein Heimgehen in die ewige Herrlichkeit”, erklärte Peter Loretz, dessen Priesterweihe in der Schrunser Nachbargemeinde Tschagguns sich im Vorjahr zum 40. Mal gejährt hatte.

Ein Fest für die ganze Münsterpfarre: Das Trachtentragen erfreut sich in Schruns großer Beliebtheit.
Das Trachtentragen erfreut sich in Schruns großer Beliebtheit.

Neue Pfarrstelle

Im Gespräch erinnerte er sich, in seiner Jugend zwar kein großes Berufungserlebnis gehabt zu haben, aber vom Wirken seines Onkels im Südtirol tief beeindruckt gewesen zu sein. Josef Zingerle war Caritas-Seelsorger und Pfarrer in kleineren Gemeinden. “Er hat mich immer wieder besucht und im Sommer ans Meer mitgenommen. Dort ist eine so gute Verbindung gewachsen”, erzählte Peter Loretz. In der Folge ging er 1978 zum Theologiestudium nach Innsbruck. Josef Zingerle begleitete und bestärkte ihn auf diesem Weg. Das Studium dauerte sechs Jahre. Nach der Priesterweihe kam er als Kaplan zuerst nach Hard, später nach Rankweil. Seine erste Stelle als Pfarrer hatte er in Höchst. In diese Zeit fielen dort Neuanschaffung und Weihe der sieben neuen Glocken aus der Gießerei Bachert, welche heuer übrigens auch die sechs neuen Schrunser Glocken gießen wird. Elf Jahre später ergab sich für Peter Loretz Sulzberg; dort wirkte er 17 Jahre. Vor zwei Jahren führte ihn der Weg abermals nach Rankweil. “Heuer wird sich wieder eine neue Stelle für mich auftun”, so der Schrunser. 

Ein Fest für die ganze Münsterpfarre: Am Kirchplatz bekommen die Fotografinnen und Fotografen viele schöne Motive vor die Linse.

Priester ist Peter Loretz nach wie vor voller Begeisterung. Bei der Erstkommunion beeindruckte es ihn, wie viele noch mitmachen. “Sie spüren, es ist doch etwas, das im Tiefsten verbindet. Im Grunde, denke ich, ist die Botschaft nach wie vor eine sehr gute. Das Brotbrechen und miteinander teilen, nicht nur das Brot, sondern den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, das wäre ein wunderbares Programm – nicht nur für die Gemeinde oder Pfarre, sondern für das Land und die Welt eigentlich. Auch wenn vieles nicht mehr so ist, wie vielleicht vor dreißig Jahren. Auch wenn manches sterben und aufgegeben wird, das Wesentliche wird bleiben”, ist Peter Loretz überzeugt. SCO