Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert

Heimat / 29.04.2025 • 15:26 Uhr
Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Mitglieder der Trachtengruppe Feldkirch.
Mitglieder der Trachtengruppe Feldkirch waren bei den Festlichkeiten dabei. arno meusburger

Der Festgottesdienst zu Ehren des Stadtheiligen Fidelis stand im Zeichen der Gerechtigkeit.

Feldkirch “Wir sind sehr dankbar für euer Wirken in Geschichte und Gegenwart” würdigte Generalvikar Hubert Lenz zu Beginn des Festgottesdienstes im Feldkircher Dom die Kapuziner in Stadt und Land. Der Heilige Fidelis von Sigmaringen (1578-1622) gilt als der erste Märtyrer des Kapuzinerordens, der Todestag des Feldkircher Stadtheiligen (24. April) ist traditionsgemäß Anlass für ein Fest mit Gottesdienst, Umzug und Fest im Garten des Kapuzinerklosters.

Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Greta Luisa Schäfer-Grießer mit ihrem Vater, "Liedertafel"-Fähnrich Rudolf Schäfer.
Greta Luisa Schäfer-Grießer mit ihrem Vater, “Liedertafel”-Fähnrich Rudolf Schäfer.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Mit dem Generalvikar feierten Kapuziner-Guardian Karl Martin Gort, Bischofsvikar Monsignore Rudolf Bischof, Dompfarrer Fabian Jochum und weitere Seelsorger die Heilige Messe, Bischof Benno Elbs war auf der Rückreise vom Papstbegräbnis in Rom. Die Kleine Deutsche Festmesse “Gib uns Frieden” von Paul Huber spielten und sangen Bläser der Dommusik, Johannes Hämmerle an der Orgel und der Domchor unter der Leitung von Benjamin Lack. In seiner Festpredigt ging der aus München angereiste Kapuziner-Provinzial Helmut Rakowski zuerst auf die Persönlichkeit des im Umgang mit einzelnen Menschen milden und nachsichtigen, in Sachen von Glaube und Sitte sehr strengen Heiligen ein.

Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Zwischenstation mit Segen in der Marktgasse.
Zwischenstation mit Segen in der Marktgasse.

Der als Markus Roy in Sigmaringen in eine wohlhabende Familie hineingeborene Heilige sprach mehrere Sprachen und war nach dem ausgezeichneten Abschluss seines Rechtsstudiums im Elsass als Advokat tätig. Dann trat er in den Kapuzinerorden ein, wo er schnell seine Fähigkeiten bei der Ausbildung des Nachwuchses und der juristischen Unterstützung von Armen und Rechtlosen einsetzte. Aus heutiger Sicht weniger rühmlich war das rigorose Engagement für die Rekatholisierung, also sein Kampf gegen die Protestanten.

Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: staddtmusikanten "Basti", Peter, Elmar, Mathias und Johannes.
Staddtmusikanten “Basti”, Peter, Elmar, Mathias und Johannes.

Bei der Rekatholisierung sei es Fidelis aber wesentlich um die Erhaltung des Gemeinwohls gegangen, führte Rakowski im Verlauf seiner stark dem Thema “Gerechtigkeit” gewidmeten Predigt aus. Während seit der Neuzeit die quantitative Gerechtigkeit im Vordergrund stehe bzw. die Frage “Was steht mir zu?”, hatte die Gerechtigkeit seit der Antike dem Gemeinwohl zu dienen. Dieses Verständnis gelte übrigens bis heute fürs Britische Königshaus. Uns schließlich gebe es “bei Gott eine Gerechtigkeit, die unser Verständnis herausfordert”. Der Festprediger behandelte auch die Frage, was wir von Fidelis fürs Glaubenszeugnis lernen können. In erster Linie müsse man die Botshaft Jesu mit dem eigenen Leben bezeugen, dann erst mit Worten. “Das Geschenk Jesu zu Ostern ist nicht der Osterhase, sondern der Friede”, stellte Rakowski fest.

Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Johannes Hämmerle an der Domorgel.
Johannes Hämmerle an der Domorgel.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Dompfarrer Jochum allen Teilnehmern, besonders aber den Musikern und Sängern. Er erklärte in welcher Reihenfolge die Anwesenden den Umzug bildeten und auch, dass es statt dem üblichen Fest im Garten des Kapuzinerklosters nur eine Agape geben werde. Die dafür zuständigen, von Präsident Matthias Fazekas angeführten “Spältabürger” hatten die “Grillerei” angesichts der Wettervorhersage am Mittwoch abgesagt. Deshalb gab es Getränke sowie Darbietungen der den Umzug zusammen mit anderen Vereinen begleitenden, zuerst von Manfred, dann von Jonathan Scheriau geleiteten Stadtmusik sowie der von André Sesgör geleiteten “Liedertafel”, aber keine Speisen vom Grill und keinen Auftritt von “John Goldner Unlimited”.

Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Die Festmesse im Dom bildete den ersten Teil des "Fidelistages".
Die Festmesse im Dom bildete den ersten Teil des “Fidelistages”.

Im Verlauf des Umzugs gab es Zwischenhalte mit Segen in der Marktgasse und vor dem Rathaus. Guardian Gort bezeichnete den Heiligen Fdielis dabei als Advokat der Armen, aber auch als “Opfer des Krieges”. Den als Reliquie verehrten Kopf des Fidelis trugen beim Umzug vier Angehörige des Feldkircher Trachtenvereins auf einem Gestell mit. AME

Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Bruder Engelbert, Dompfarrer Fabian Jochum, Edgar Mayer, Greti Schmid und Wolfgang Matt vom Freundeskreis der Vorarlberger Kapuziner", Guardian Karl Martin Gort, Pater Dhil und Provinzial Hemut Rakowski.
Bruder Engelbert, Dompfarrer Fabian Jochum, Edgar Mayer, Greti Schmid und Wolfgang Matt vom Freundeskreis der Vorarlberger Kapuziner”, Guardian Karl Martin Gort, Pater Dhil und Provinzial Hemut Rakowski.
Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Präsidente Mathias Fauzekas (Mitte) und andere "Spältabürger".
Präsidente Mathias Fauzekas (Mitte) und andere “Spältabürger”.
Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Der Schädel des Heilikgen in der Klosterkirche.
Der Schädel des Heiligen in der Klosterkirche.
Advokat der Armen und Stadtheiliger gefeiert: Benjamin Lack leitete Dombläser und Domchor.
Benjamin Lack leitete Dombläser und Domchor.