Niedrigwasser „behindert“ Hohentwiel

Langenargen kann am Muttertag nicht angefahren werden – Ausweichhafen Kressbronn.
Hard Für Sonnenhungrige und Badenixen sind die Prognosen derzeit schlecht, für die Landwirtschaft bedeuten sie hingegen den langersehnten sprichwörtlichen warmen Regen, der dringend benötigt wird. Auch für den Bodensee, der seit Monaten nach Wasser lechzt, sind diese Niederschläge ein Segen, der freilich das Problem nicht wirklich lösen kann, denn die Regenmengen reichen nicht aus, um das „Pegeldefizit“ nachhaltig auf Null zu stellen.
Schifffahrt mit Problemen
Wie in den VN mehrfach berichtet, hat vor allem die Freizeitschifffahrt erhebliche Probleme – viele Freizeitkapitäne haben ihre Boote noch nicht gewassert, weil diese in manchen Häfen buchstäblich aufgrund – sprich: Schlamm – setzen müssten. Gegenüber dem Jahres-Tiefststand Anfang April hat der See zwar etwas zugelegt, bleibt aber nach wie vor rund 30 Zentimeter unter dem langjährigen Mittel und etwa einen halben Meter unter dem Stand Anfang Mai 2024.

Nicht nur die Freizeitkapitäne warten deshalb vielfach noch ab, auch die Historische Schifffahrt Bodensee musste – wie berichtet – den Saisonstart anpassen, weil der geplante Halt am Kaiserstrand nicht möglich war. Auch am Muttertag, 11. Mai, wird für die Hohentwiel eine Fahrplanänderung notwendig, die Muttertagsfahrt startet nicht dazu wie im Fahrplan vorgesehen in Langenargen, sondern in Kressbronn.
Keine nachhaltige Änderung
Die Langzeitprognosen der Wetterdienste lassen keine nachhaltige Änderung der aktuellen Situation erwarten, in den kommenden Tagen sind keine ergiebigen Niederschläge zu erwarten und auch auf die üblicherweise um diese Jahreszeit reichliche Schneeschmelze ist heuer kein Verlass, denn in den Bergen liegt heuer extrem wenig Schnee.

Ganz anders als vor 26 Jahren, als zur selten ergiebigen Schneeschmelze des Katastrophenwinters 1998/99 (Stichwort: Galtür) Ende Mai auch noch ungewöhnliche Niederschlagsfronten dazukamen. Mit dem Ergebnis, dass der Bodensee Ende Mai/Anfang Juni auf Spitzenwerte von 5,65 Meter anstieg – rund 2,50 Meter über dem aktuellen Pegelstand Anfang Mai. Das Hochwasser 1999 war der vierthöchste Pegelstand seit Beginn der Aufzeichnungen – nur 1890 (5,65 Meter), 1821 (5,91 Meter) und 1817 (6,36 m) wurden höhere Pegelstände verzeichnet. STP

