“Die Kinder können selbst entscheiden” – Ein Neubau, der mehr bietet als Raum und Wände

Für rund 18,6 Millionen Euro errichtet die Stadt Feldkirch drei neue Kinderbetreuungseinrichtungen – einen davon in Altenstadt. Was das Haus besonders macht, zeigt sich nicht nur in der Bauweise, sondern vor allem im pädagogischen Konzept.
Darum geht’s:
- Neue Kinderbetreuungseinrichtung entsteht in Feldkirch-Altenstadt.
- Teiloffenes Konzept mit Integrationsgruppen geplant.
- Bauarbeiten verlaufen planmäßig.
Feldkirch In Altenstadt entsteht derzeit eine von drei neuen Kinderbetreuungseinrichtungen. Direkt neben dem bestehenden Kindergarten an der Kirchgasse wird seit Anfang Februar das neue Gebäude errichtet, das bis Herbst bezugsfertig sein soll.

Beide Baukörper ergänzen sich künftig funktional: Im Neubau sind vier Kindergartengruppen untergebracht, der Bestandsbau wird für die Kleinkindbetreuung adaptiert.

Teiloffen und bewegungsorientiert
Aus pädagogischer Sicht geht die neue Kinderbetreuungseinrichtung eigene Wege. “Wir haben uns für ein teiloffenes Konzept entschieden”, erklärt Sandra Miller-Marte, Abteilungsleiterin für Kinder, Schule und Sport beim Amt der Stadt Feldkirch. Jede der vier Gruppen hat einen eigenen Raum. Zwei davon werden Integrationsgruppen sein, die Platz für je 15 Kinder mit besonderen Bedürfnissen bieten. Zusätzlich stehen mehrere thematische Ausweichräume zur Verfügung, etwa für Ruhe, Kreativität oder Sprache.

“Die Kinder können selbst entscheiden, ob sie in ihrer geschlossenen Gruppe bleiben oder an einem offenen Angebot teilnehmen möchten. Diese Mischung holt alle Kinder gut ab. Jene, die Stabilität brauchen, und jene, die mehr Freiheit suchen.” Auch die Terrassen werden dafür genutzt: Zu bestimmten Zeiten stehen die Türen offen, Aktivitäten finden drinnen wie draußen statt. “Das Konzept wurde vom Pädagogen-Team gemeinsam erarbeitet”, betont Miller-Marte. Die Mitarbeitenden haben sich bereits vorab mehrfach getroffen und abgestimmt.

Ein weiterer Schwerpunkt soll Bewegung sein: Die Einrichtung wird als Bewegungskindergarten geführt – auf Initiative der Pädagogen selbst. “Viele haben bereits die entsprechende Zusatzausbildung, andere holen sie nach. Das zeigt, wie engagiert das Team hier arbeitet”, so Miller-Marte.

Besonderheiten im Visier
Der Neubau orientiert sich baulich an den Projekten in Levis und Nofels, weist aber Besonderheiten auf. “Der Haupteingang liegt hier nicht an der Längsseite, sondern auf der Stirnseite des Gebäudes”, erklärt Projektleiter Jürgen Hafner. Außerdem wurde die Müllstation aus Platzgründen ausgelagert. Sie wird sich in einem separaten Nebengebäude befinden, das gemeinsam vom Neu- und Bestandskindergarten genutzt wird. “Dort sind auch die Fahrradabstellplätze untergebracht”, lässt er wissen.
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Rasanter Fortschritt
Die Arbeiten auf der Baustelle verlaufen planmäßig. Nicht nur die Fenster sind bereits eingesetzt, auch die Außendämmung ist abgeschlossen – ein Blick ins Innere zeigt, dass es dort ebenfalls zügig vorangeht.


Im obersten Geschoss werden gerade die Flächen für die Installation der Fußbodenheizung vorbereitet, im mittleren Stockwerk liegen das Schüttmaterial und erste Lagen der Trittschalldämmung. Auch hier wird der Fußboden beheizt sein. Sobald alle Arbeiten abgeschlossen sind, folgt der Estrich.

Bestand wird zur Kleinkindbetreuung
Nach dem Umzug der Kindergartengruppen in den Neubau wird das Bestandsgebäude angepasst. “Die bestehenden Räume sind groß genug, um dort drei Kleinkindgruppen unterzubringen”, erklärt Hafner.

In zwei Räumen werden Trennwände eingebaut, um separate Schlafbereiche zu schaffen. Außerdem wird ein Treppenlift installiert und die WC-Anlage adaptiert, um die Barrierefreiheit sicherzustellen.

Begegnungen im Freien
Die Außenbereiche von Neu- und Altbau werden mithilfe eines Zauns getrennt, bleiben jedoch durch ein Gatter miteinander verbunden. Das ermöglicht Begegnungen und gemeinsame Spieleinheiten. “Gerade am späteren Nachmittag, wenn nur noch wenige Kinder da sind, ist das eine schöne Möglichkeit, Kleinere und Größere zusammenzubringen”, sagt Miller-Marte.

Ein weiterer Meilenstein
Mit den drei Neubauten in Levis, Nofels und Altenstadt deckt die Stadt Feldkirch den steigenden Betreuungsbedarf. Für das kommende Kindergartenjahr konnte außerdem auch der Personalbedarf in der städtischen Kinderbetreuung vollständig abgedeckt werden. “Hinter der Personalsuche steckt viel Arbeit. Umso mehr freut es uns, dass nun alle Stellen besetzt werden konnten”, meint Sandra Miller-Marte abschließend.
Zahlen & Fakten
Standort Kirchgasse, Altenstadt
Bauherr Stadt Feldkirch
Bauweise Holzbauweise mit vorgefertigten Elementen
Baustart Februar 2025
Fertigstellung September 2025
Bauzeit ca. 6 Monate
Nutzfläche ca. 1125 Quadratmeter, barrierefrei
Gesamtkosten 18,6 Millionen Euro (alle Standorte inkl. Adaptierung der Bestandsgebäude)










