Klangpracht im Münster St. Jodok

Bernhard Bär, Trompete und Jürgen Natter, Orgel begeisterten bei illlitz-Konzert.
SCHRUNS Stehende Ovationen ernteten Trompeter Bernhard Bär und Organist Jürgen Natter neulich bei ihrem Konzert “Barocke Pracht en suite” im Schrunser Münster. Barocke Pracht en suite vereinigt sowohl virtuose als auch lyrische Höhepunkte des hochbarocken Repertoires für Trompete und Orgel, wie der Kulturverein illlitz als Veranstalter informierte. Das Repertoire bilde damit “zugleich Kern und Rahmen für Ausflüge ins Zeitgenössische – einerseits durch die zwei fulminanten Werke von Kamilló Lendvay und Gaston Litaize, andererseits schafft es aber auch Raum für Improvisationen.”
Während das Werk von Kamilló Lendvay “eine Originalkomposition für unsere durchaus prominente Besetzung” gewesen sei, so habe es sich “bei den barocken Perlen um gelungene Adaptionen gehandelt, in denen die Klangpracht der Orgel dem ursprünglich zugedachten Ensemblepart in nichts nachgestanden habe. Neben Werken der genannten Komponisten Kamilló Lendvay und Gaston Litaize standen auch Tonschöpfungen von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel auf dem Konzertprogramm. Jürgen Natter spielte zudem ein eigenes Orgelsolo.

Nach dem Konzert meinte der Organist, das Instrument sei absolut konzerttauglich – eine Generalstimmung wäre nach seiner Ansicht jedoch angesagt. “Die Akustik ist fantastisch. Es macht riesigen Spaß hier zu spielen, man kann richtig aus dem vollen Schöpfen. Eine tolle Sache.”
Bernhard Bär schwärmte, er habe sich sehr wohl gefühlt, auf der Orgelempore des Münsters zu spielen. Der Raum sei toll. Wegen der guten Akustik, trotz der Größe des Sakralgebäudes hätten die – leider nicht allzu vielen Zuhörenden “ganz unten” – die aufgeführten Werke gut verstehen können. “Es ist ganz angenehm hier zu spielen. Gerade für diese Besetzung Orgel – Trompete, finde ich, sind es die perfekten Bedingungen da in Schruns.”
Zwei Ausnahmemusiker
Jürgen Natter studierte am Landeskonservatorium Feldkirch Orgel, Cembalo, Klavier und Dirigieren. Darauf folgte ein Konzertfachstudium an der Musikakademie Basel. Vor 22 Jahren gewann er den Orgel-Improvisationswettbewerb Laurentius von Schnifis. Bernhard Bär studierte ebenfalls am “Konse” in Feldkirch und später an der Universität Mozarteum Salzburg. Von 1999 bis 2003 war Bernhard Bär Solotrompeter beim Brucknerorchester Linz. Solistische Auftritte hatte er zum Beispiel beim “Jedermann” der Salzburger Festspiele in der Schauspielmusik.
Stefan Ruprecht, Kassier des Vereins illlitz erzählte dem Konzertpublikum im Herzen des Montafons: “Kurz vor der Auflösung des Vereins letzten Herbst haben es ein paar kreative Köpfe geschafft, dass wir jetzt in die zweite Generation illlitz starten. Zwölf Stunden vor Konzertbeginn ließ es sich Hans-Jörg Pflüger nicht nehmen, die Pflüger-Orgel für den Abend persönlich zu stimmen. “Meine Kollegin Waltraud Pfefferkorn übernahm den zweiten Part des Stimmens”, ergänzte Stefan Ruprecht, dessen großer Dank aber auch der Pfarre Schruns sowie dem Organisten und Kirchenchorleiter Hannes Pfefferkorn galt. SCO