Jugendbergrettung Großes Walsertal sucht Nachwuchs

Heimat / 16.06.2025 • 09:02 Uhr
Rene und Hannah Wezlinger
Rene und Hannah Wezlinger informierten sich bei der Bergrettung.hab

Jugendbergrettung Großes Walsertal wirbt um Nachwuchs zwischen zwölf und 15 Jahren.

Raggal Die Ortsstellen der Bergrettung von Sonntag (inklusive Blons, St. Gerold, Thüringerberg), Raggal und Fontanella führen jährlich bis zu 100 Einsätze durch. Heuer wollen sie erstmals gezielt auf Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zugehen und sie für den Eintritt in die Jugendbergrettung begeistern. Dazu luden sie nach Raggal ins Bergrettungsheim ein – fast 20 Jugendliche kamen mit ihren Eltern, um sich zu informieren.

Die Jugendbergrettung ist die Vorstufe zum aktiven Bergretter. Voraussetzungen sind körperliche Eignung, Interesse an der Natur und den Bergen sowie Freude am Schifahren. Ebenso wichtig sind Teamgeist und gemeinsame Erlebnisse. Geübt wird in praktischer Outdoorbekleidung mit Rucksack, gutem Schuhwerk und Winterausrüstung (Alpinschi und Schischuhe). Die Bergrettung stellt Kletterausrüstung und Bergrettungsjacke zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Versicherungsschutz und diverse Einkaufsvergünstigungen.

Bei monatlichen Übungen von zwei bis drei Stunden im Gebiet des Großen Walsertals lernen die Jugendlichen die Grundlagen der Bergrettung kennen: Klettern, Knotenkunde, Sicherungstechnik, Lawinenübungen und die Grundzüge des Bergsteigens – ergänzt durch Ausflüge und Gipfeltouren. Eine WhatsApp-Gruppe für Eltern und Jugendliche dient dem Austausch zu organisatorischen und thematischen Fragen.

Ab dem vollendeten 16. Lebensjahr – dem Mindestalter – kann die zweijährige Ausbildung zum Bergretter beginnen. Damit sind die Jugendlichen Teil eines Netzwerks mit hohem Ansehen: Der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) genießt regional wie international ein sehr positives Image. Die aktive Mitarbeit hilft vielen, Übergewicht, körperlichen Beschwerden, Sinnkrisen oder anderen Tiefpunkten im Leben vorzubeugen. Darüber hinaus erwerben sie praktische und theoretische Kenntnisse, die auch dem persönlichen Alpinismus zugutekommen.

Die Bergrettung Vorarlberg zählt derzeit rund 1400 Mitglieder, wobei der Anteil weiblicher Bergretter stetig wächst. Neben dem monatlichen Training gibt es zusätzliche Kurse für Sommer- und Wintereinsätze, Gletscherbergungen, Erste Hilfe sowie Spezialausbildungen wie Hundeführer, Flugretter oder Alpinausbilder. Wer Interesse hat, kann jederzeit vorbeischauen, um das Jugendteam der Bergrettung kennenzulernen. Die Verantwortlichen freuen sich über jede und jeden, der kommt.

Rene Wezlinger und seine Tochter Hannah (14) waren ebenfalls bei der Informationsveranstaltung dabei. „Ich bin selbst Mitglied der Bergrettung Raggal und finde es gut, dass die Jugend gefördert wird“, sagt Rene. Seine Tochter teilt seine Meinung: „Ich liebe den Bergsport im Sommer wie im Winter und finde es sinnvoll, mich hier zu engagieren.“ HAB