Food Campus Vorarlberg feiert Premiere

Der Food Campus in Vorarlberg vereint Kulinarik, Regionalität und Nachhaltigkeit innovativ.
Götzis Kürzlich die Premiere des Food Campus Arbogast statt. Gemeinsam mit Slow Food Vorarlberg und Vorarlberg Tourismus hatte das Bildungshaus St. Arbogast zu einem einzigartigen Event rund um gutes, regionales, saisonales und innovatives Essen geladen.
Gespräche, Workshops und Spaziergänge
Rund 30 Vortragende aus Küche, Landwirtschaft und Wissenschaft gestalteten ein dichtes Programm mit Campus-Gesprächen, Workshops und Verkostungen. Köchinnen und Köche wie Tobias Schöpf, Jeremias Riezler oder Felix Gross, Patissière Raphaela Wirrer sowie Produzenten wie Hans Wimmer-Czerny oder Johannes Siegele gaben Einblicke in ihre Arbeit und Philosophie. In verschiedenen Workshops im „Kreativraum“ – vom Kaffeerösten über Fermentation bis zur Herstellung von Kraftbrühen – konnten Besucherinnen und Besucher Fachwissen erwerben und neue Zugänge zur Lebensmittelherstellung gewinnen.

Ein zentrales Anliegen der Veranstalter war es, Regionalität und Qualität erlebbar zu machen. Entsprechend wurden ausgewählte Produkte aus Vorarlberg in oft neuer Darbringung präsentiert – darunter etwa Safran, Subirer, Schnecken, Riebelmais, Sura Kees, Bier, Bodenseefisch oder fermentiertes Gemüse. Die Produzentinnen und Produzenten standen für Gespräche und Verkostungen persönlich zur Verfügung. Viele von ihnen zeigten sich im Austausch mit den Teilnehmenden in ihren Nahrungsinnovationen bestärkt.

Kulinarisches Erbe Vorarlbergs
Doch nicht nur der Genuss stand im Vordergrund, sondern auch die Weitergabe kulinarischer Traditionen und Werte. Die Kunsthistorikerin Renate Breuß wies im Gespräch darauf hin, dass kulinarische Innovationen auf traditionellen Grundlagen aufbauen und ohne sie nicht auskommen können. Viele Rezepte und gänzlich neu gedachte Lebensmittel-Produkte knüpfen an Herstellungsverfahren und althergebrachten Inhaltsstoffen an, die im Zuge der industriellen Herstellung und Haltbarmachung verloren gegangen waren.

Für solche Auseinandersetzungen mit der Zukunft unserer Ernährung bot der Food Campus den geeigneten Ort. So wurde auch an eine Transparenz der Herkunftsangabe und das damit verbundene Schärfen des Bewusstseins, appelliert.
In der Kapelle des Hauses fanden zudem tägliche Impulsrunden zu Brot und Wein statt – mit Bäckermeistern, Winzern und Vertretern aus kirchlichen Kreisen. Ergänzt wurde das Programm mit Bio-Spaziergängen und einem Pasta-Gericht von Slow Food – 1986 als Protest gegen Fast Food auf der Piazza Navona gekocht und Ursprung der Slow Food Bewegung.

ST. arbogast
Mit dem Food Campus wurde ein neues Veranstaltungsformat etabliert, das Bildung, Kulinarik, Regionalität und Nachhaltigkeit miteinander verbindet. Die Premiere zeigte: das Interesse an verantwortungsvoller regionaler und saisonaler Ernährung ist groß – und das Bedürfnis nach Austausch ebenso. Der Veranstalter ließ im Nachgang wissen, dass aufgrund des gelungenen Bildungsfestivals bereits feststeht, dass der Food Campus zu einer fixen Einrichtung wird. Der nächste Campus ist daher schon für Mai 2026 anberaumt. MAF