Montafoner Kinderbuch feiert Erfolg

Heimat / 29.08.2025 • 14:49 Uhr
Buch Ahna und Mara
Das Buch “Ahna und Mara” zählt zu den schönsten Büchern Österreichs 2024. privat

Dialektliteratur im Werk „Ahna und Mara“ begeistert Juroren.

Schruns Das im Montafoner Dialekt verfasste Kinderbuch „Ahna und Mara – S´Muntafu und du“ wurde diesen Sommer unter die “15 schönsten Bücher Österreichs 2024“ gewählt. Entstanden ist das Werk, welches die Geschichte der Großmutter Ahna und ihrer Enkelin Mara erzählt im Rahmen des LEADER-Projekts „Muntafunerisch“ (Stand Montafon/Montafoner Museen). „Ahna“ steht in der Montafoner Mundart für Großmutter, „Mara“ für „morgen“. Geschrieben hat das Buch Monika Valentin. Anna Stemmer-Dworak zeichnete für die Illustration der Lektüre verantwortlich, Nadine Jochum für die Gestaltung. „Wir freuen uns über diese fantastische Auszeichnung und gratulieren sehr herzlich“, sagt der Leiter der Montafoner Museen, Christoph Walser. Im vergangenen Jahr erhielten im Montafon alle Volksschulkinder ein Exemplar gratis. Erhältlich ist „Ahna und Mara“ unter anderem im Montafoner Heimatmuseum in Schruns. Die Öffnungszeiten sind bis 31. Oktober von Dienstag bis Freitag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr (noch bis 31. August von 10 bis 17 Uhr).

Zum Beispiel im Montafoner Heimatmuseum in Schruns am Kirchplatz ist das Kinderbuch „Ahna und Mara - S´Muntafu und du“ erhältlich.
Zum Beispiel im Montafoner Heimatmuseum in Schruns am Kirchplatz ist das Kinderbuch „Ahna und Mara – S´Muntafu und du“ erhältlich.sco

Immaterielles Kulturerbe

„Mit ‚Ahna und Mara – S’Muntafu und du‘ liegt ein Kinderbuch vor, das Inhalt, Gestaltung und kulturelle Bedeutung auf eindrucksvolle Weise vereint. Die fünfköpfige Jury war begeistert, dass hier Dialektliteratur ihren Weg in ein Kinderbuch findet – dort, wo Sprache sich bildet, prägt und lebendig wird“, schreibt der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels. Seit acht Jahren gilt der Montafoner Dialekt als UNESCO-geschütztes immaterielles Kulturerbe; dieser werde laut dem Hauptverband in einer Geschichte verwoben, die den Alltag im Tal ebenso einfange wie den Kreislauf des Lebens. Die Gestaltung, die klar und reduziert sei, unterstütze die Wirkung der Erzählung. Sprache und Bild wirkten gleichberechtigt. Dialektwörter würden punktuell übersetzt; ein „feines Glossar im Anhang“ ergänze es, „ohne den sprachlichen Klang zu verfälschen“. So gelinge es, die Jungen spielerisch in ein Sprachgefühl einzuführen, welches tief mit dem Montafon verbunden sei. Die erwähnte Buchverteilung sei, wie der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels hervorhebt, „ein besonderes Zeichen“. Somit werde das Werk zur „literarischen und kulturellen Geste – leise, wertvoll und bleibend“.

Projekt Muntafunerisch

“Der Montafoner Dialekt besteht aus besonders vielen Sprachschichten”, macht der Stand Montafon aufmerksam. Aus allen Spracheinflüssen seien Reliktwörter übriggeblieben wie beispielsweise Mara oder etschas. Die Mundart zeichne sich durch viele reine und klare Vokale aus. Doppel- oder Dreifachlaute verwende man kaum. Wörter mit romanischer Herkunft betone man auf der zweiten oder letzten Silbe. Es handle sich hierbei um eine  „historische kulturelle Besonderheit“, die in sich das Potenzial trage „für mehr regionale Identifikation“. Zum Thema „Montafoner Mundart“ sei mit www.muntafunerisch.at eine digitale Datenbank erstellt worden, welche zahlreiche Mundartausdrücke beinhalte. Über verschiedene innovative Formate werde ein „Bewusstsein für die Montafoner Mundart“ geschaffen. Das Wissen zur Montafoner Mundart bleibe über Ausstellungsobjekte in den vier Montafoner Museen langfristig erhalten und zugänglich, so der Gemeindeverband. Der Bund, das Land und die EU unterstützen Muntafunerisch. SCO

Wie die Buben (
Wie die Buben (“Buaba”), freuen sich natürlich auch die Mädchen (“Maiggana”), wenn bei Familienfesten neben Mama und Papa (“Data”) und den Geschwistern auch die Großmutter (“Ahna”) und der Großvater “Ehni” dabei sind.
Montafoner Kinderbuch feiert Erfolg
“Mei, isch des an schöna Rägaboga”, würde man “muntafunerisch” sagen beim Anblick eines solchen Naturschauspiels.