Die Königin der Instrumente

Vier Montafoner Kirchen wurden oder werden von imposanten Orgelklängen erfüllt.
SCHRUNS Eine “Musikalische Pilgerreise” wird es am Freitag um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche Tschagguns zu erleben geben. Der in Lyon geborene Frédéric Champion, ein auch stilistisch vielseitig interessierter Musiker und Organist an einer reformierten Zürcher Kirche, hat für sein Konzert in Tschagguns Barockmusik aus verschiedenen Ländern Europas ausgewählt. “Das passt zum besonderen Klang der dortigen Orgeln”, informieren die Montafoner Resonanzen.

Die Pfarrkirche Bartholomäberg wird am Samstag um 17.30 Uhr Schauplatz eines Konzertes mit Professor Martin Heini (Orgel) und Manuela Fuchs (Trompete) sein. Martin Heini ist Hochschullehrer, hauptamtlicher Organist und Kirchenmusikleiter an einer Luzerner Kirche. Die Trompetensolistin Manuela Fuchs aus Luzern war Mitglied mehrerer namhafter Orchester in Deutschland. Das Programm der beiden Künstler wird auf den barocken Kirchenraum und den Klangcharakter der Orgel abgestimmt sein. Für die Kirche wird es eine eigene Bestuhlung geben. Der Eintritt beträgt für beide Konzerte im Vorverkauf jeweils 20 Euro, an der Abendkasse 25 Euro.

Idealer Instrumentenmix
Ebenfalls bei den Montafoner Resonanzen spielte Martin Heini kürzlich zusammen mit Dani Häusler und Fränggi Gehrig in der Alten Pfarrkirche Vandans. “Das Konzert ‚Orgel mit Volksmusik‘ mit Schweizer Schwerpunkt war sensationell”, stellt Kurator Markus Felbermayer ergriffen fest. “Es waren zeitgenössische Stücke dabei, aber auch alte Werke. Die Kombination Orgel, Klarinette und Akkordeon hat man bei uns im Tal bisher noch nicht gehört. Das Konzert war beispielgebend, wie man verschiedene Instrumente ideal mixen kann.” Top seien, wie er meint, auch die Programmauswahl und Dani Häuslers Moderation gewesen.

Die Orgel auf der Empore der Alten Pfarrkirche Vandans stammt aus einem Kloster in Gaißau. “Jetzt steht sie Gott sei Dank in Vandans; sie ist ideal für ein ‚Orgel mit Volksmusik‘-Konzert, weil sie nicht zu mächtig ist und sich entsprechend zurücknimmt bei der Kombination mit der Volksmusik”, erklärt Markus Felbermayer. Mittlerweile Standard bei den Konzerten des Festivalschwerpunktes Orgel ist die Videoübertragung. “Wir wollen zeigen, was der Organist alles zu tun hat – das soll die Verbindung zwischen dem Organisten und dem Publikum verstärken”, sagte der Kurator.
Schrunser Top-Orgel
Am frühen Dienstagabend begrüßte Organist Christian Lebar eine – trotz herrlichen Wetters – überraschend große Zahl an Musikfreunden zur Orgelführung im Schrunser Münster. Georg Monitzer assistierte ihm. “Von Johann Nepomuk Kiene, Langenargen, wurde 1867 eine Vorläuferin der heutigen Orgel gebaut. Schon 1900 musste diese erneuert werden, wofür die Feldkircher Orgelbaufirma Gebrüder Mayer beauftragt wurde. Das Gehäuse der alten Orgel, geschaffen von Johann Muther, blieb dabei erhalten”, teilen die Montafoner Resonanzen mit. 1988 wurde eine weitere Renovierung notwendig, welche Orgelbau Pflüger ausgeführt hatte. Die Schrunser Kirchenorgel gilt, wie die Leitung des Musikfestivals schreibt, “als eine der besten Orgeln Vorarlbergs.” SCO







