Ein Möbel für elementare MINT-Bildung

Heimat / 01.10.2025 • 13:07 Uhr
Spürnasenecke in Praxiskindergarten der BAfEO eröffnet
v. l.: Udo Filzmaier, Michael Amann, MINT-Koordinatorin Andrea Huber, WKV-Präsident Karl-Heinz Kopf, Liebherr-Geschäftsführer Markus Schmidle, Georg Müller und Gudrun Petz-Bechter, WKV-Direktor-Stellvertreterin. CRO

Im Praxiskindergarten der BAfEP Feldkirch ist eine Spürnasenecke eröffnet worden.

Feldkirch Wenn Kinder im Kindergarten ein Lied singen und dabei das Wort schlau besonders laut herausschreien, stärkt das ihr Selbstwertgefühl und zeigt deutlich, sie wollen neugierig und ohne große Scheu die Welt erkunden. Dass das keine leeren Worte sind, zeigte sich bei der Einweihung der Spürnasenecke im Praxiskindergarten der BAfEP, Bildungsanstalt für Elementarpädagogik am Institut St. Josef in Feldkirch. Schnell in den Forscherkittel geschlüpft und die Forscherbrille aufgesetzt, sitzen sie am Tisch und experimentieren. Was passiert beispielsweise, wenn Öl in ein Glas gegossen wird, das mit Wasser gefüllt ist? Zwei Mädchen sehen sofort: Es mischt sich nicht. Aber warum?

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Ein Labormöbel, hundert Experimente

Genau diese Warum-Phase ist der Ausgangspunkt für die Spürnasenecke, die spielerisch das Interesse der Kinder an Umwelt, Natur und Technik aufgreifen und fördern soll. Es macht Spaß, den “Kindergärtlern” zuzuschauen, wie sie voller Begeisterung alles ausprobieren. Besser gesagt: einiges, denn insgesamt bietet das neue Labormöbel rund 100 Experimente an, auf die die Kleinen eigenständig Antworten finden können.

Spürnasenecke in Praxiskindergarten der BAfEO eröffnet
Die Kinder sind voll in ihrem Element: Was passiert, wenn das Öl auf das Wasser trifft?

Für Wirtschaftskammerpräsident Karl-Heinz Kopf ist deshalb klar, warum spielerischer Zugang zu Technik und Naturwissenschaften vonseiten der Wirtschaftskammer gefördert wird. “Diese Investition wirkt doppelt: Sie eröffnet Kindern bessere Bildungschancen und stärkt zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Vorarlberger Unternehmen. Nur durch konsequente Förderung von MINT können wir dem Fachkräftemangel begegnen und unseren Wirtschaftsstandort langfristig sichern.” Ähnlich sieht das auch Markus Schmidle, Geschäftsführer von Liebherr-MCCtec GmbH: “Unser Ziel ist es, noch mehr Kinder für Technik und die Baubranche zu begeistern. Daher freuen wir uns sehr, dass wir die Spürnasenecke unterstützen können.”

Zehn Ecken pro Jahr geplant

Ilse Klima, Direktorin der BAfEP Feldkirch, sieht noch einen weiteren Aspekt als wichtig an. “Als Ausbildungsstätte für Elementarpädagogik ist es uns ein großes Anliegen, unseren Studierenden praxisnah zu zeigen, wie Forschen und Experimentieren im Kindergartenalltag verankert werden kann”, erklärt sie. Im Praxiskindergarten ist die Spürnasenecke auch für die angehenden Elementarpädagogen, die lernen, das Konzept weiterzuvermitteln“, so Ilse Klima. Aber auch im Praxiskindergarten selbst ist die Freude groß: Utensilien wie Mikroskope, Lupen, Leuchttisch, Elektronik-Baukästen, Chemielabor oder Röntgenbilder machen sie zu einem tollen Forschungsmöbel”, findet Barbara Schmölz, Abteilungsvorständin.

Die Kosten für die Spürnasenecke tragen die Wirtschaftskammer Vorarlberg gemeinsam mit der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie (V.E.M.) sowie der Liebherr-MCCtec GmbH. “Wir übernehmen mit dem neuen Finanzierungsmodell Verantwortung – aus der sich die öffentliche Hand zunehmend zurückzieht”, unterstreicht Wirtschaftskammerpräsident Kopf. Ab 2026 sollen jährlich zehn Spürnasenecken in Vorarlberger Kindergärten und Volksschulen dazukommen. Aktuell gibt es sieben Stück davon in allen Landesteilen. Das Projekt Spürnasenecke wird in Vorarlberg vom Bifo – Beratung für Bildung und Beruf – in der MINT-Koordinationsstelle umgesetzt. CRO