Gaschurn-Partenen gedachte der Gefallenen

Bürgermeister a. D. Heinrich Sandrell: “Jeden Tag sterben viele sinnlos!”
Gaschurn Gemeinsam mit Pfarrer a. D. Joe Egle, Bürgermeister Daniel Sandrell und Vorgänger Heinrich Sandrell gedachten der Kameradschaftsbund und Schützenverein Gaschurn/Partenen, die Ortsfeuerwehr und Feuerwehrjugend Gaschurn sowie Interessierte kürzlich der Gefallenen der beiden Weltkriege. Die Bürgermusik Gaschurn-Partenen begleitete die gesamte Feier musikalisch. Nach der Messe erfolgte die Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal am Friedhof. Der stellvertretende Obmann des Kameradschaftsbundes und Schützenvereins, Heimo Stocker, meinte: “Wir brauchen ein festes Fundament für ein friedvolles Zusammenleben und klare Leitlinien der Wertekultur.” Dankbar zeigte er sich für die Spenden zugunsten des Schwarzen Kreuzes an Allerheiligen.

Einer der Namen, welche auf der linksseitigen Bronzetafel am Kriegerdenkmal angeführt sind, ist jener von Heinrich Sandrells Großvater. Der fünffache Vater starb in Galizien. “Er gehört damit zu den ersten Gefallenen aus der Gemeinde Gaschurn – nach dem berühmten Spruch: ‚Für Gott, Kaiser und Vaterland‘. Immer wieder denke ich daran: warum mussten diese Bergbauern so sinnlos sterben?” Und auch in der Gegenwart: “Jeden Tag müssen viele Menschen sinnlos sterben – für nichts und wieder nichts. Man lernt nie daraus”, zeigte sich Heinrich Sandrell im Gespräch fassungslos.

Schlicht, statt heroisch
“Nach dem Zweiten Weltkrieg war es gang und gäbe, die Kriegerdenkmäler – egal wo – in heroischer Aufmachung zu gestalten”, führte der ehemalige Kommunalpolitiker weiter aus. “Auch nach dem Ersten Weltkrieg war dies der Fall. In Gaschurn hat ein Montafoner Kunstmaler eine Szene bei der Kapelle dargestellt, die wirklich heroisch war – mit Stahlhelm, Stacheldraht und Soldaten. Ich habe mir damals gedacht, wir müssen das neu machen. Gegen Widerstände, das habe ich teilweise verstanden”, meinte Heinrich Sandrell. Die Widerstände seien speziell von den zurückgebliebenen Kriegsteilnehmern und von der Bevölkerung gekommen. Schließlich habe man einen Bludenzer Künstler beauftragt, ein schlichtes, lange haltbares Denkmal mit einem Mosaik zu gestalten. “Ich glaube, es ist gut geworden und passt absolut zu dieser überaus wichtigen Erinnerungsstätte – auch über Generationen hinweg. SCO



