Kapuziner verabschieden Guardian Karl Martin Gort nach jahrzehntelangem Wirken

Heimat / 17.11.2025 • 14:14 Uhr
Manfred Rädler, Dil Konikkara, Karl Martin Gort.privat
Bürgermeister Manfred Rädler, Karl Martin Gort und Dhil Konikkara.privat

Der Ex-Guardian prägte das Kloster mit Herz, Weitblick und einem offenen Geist.

Feldkirch Mit viel Applaus, ehrlichen Worten und sichtlicher Dankbarkeit wurde Karl Martin Gort vom Freundeskreis der Kapuziner in Feldkirch verabschiedet. Der gebürtige Göfner blickt auf ein außergewöhnlich engagiertes Leben im Dienste des Kapuzinerordens zurück – als Priester, Bruder, Provinzial und mehrfacher Guardian, unter anderem in Wien und zuletzt in Feldkirch.

Gort war nie ein Mann der großen Gesten, aber einer der stillen Wirksamkeit. Mit Offenheit, Besonnenheit und einem feinen Gespür für Menschen hat er seine Aufgaben erfüllt – oft im Hintergrund, aber stets mit klarer Handschrift. Besonders in Erinnerung bleibt der umfassende Umbau und die behutsame Renovierung des Kapuzinerklosters Feldkirch in den Jahren 2005 bis 2007. Unter seiner Leitung wurde das einst abgeschlossene Kloster zu einem Ort der Begegnung: Pilgergäste fanden Unterkunft, Veranstaltungen und Seminare bekamen Raum. Es war eine stille Revolution.

Vorstand des Freundeskreises: Bürgermeister Rädler, Greti Schmid, Edgar Mayer, Karl Martin, Guardian Dhil, Roman Friedrichs, Lothar Giesinger, Wolfgang Matt.
Vorstand des Freundeskreises: Bürgermeister Manfred Rädler, Greti Schmid, Edgar Mayer, Karl Martin Gort, Guardian Dhil, Roman Friedrichs, Lothar Giesinger, Wolfgang Matt.

Ein bleibendes Zeichen dieses Öffnungsprozesses ist das von ihm 2007 initiierte Fidelisfest mit Tag der offenen Tür im Klostergarten – eine Tradition, die bis heute fortlebt und viele Besucher anzieht.

Von 2011 bis 2016 war er in Wien stationiert. Zur Freude vieler kehrte er 2017 wieder nach Feldkirch zurück. In seine Amtszeit fiel auch das 400-Jahr-Jubiläum des hl. Fidelis, das er mit Bravour organisierte – inklusive einer Sonderbriefmarke zu Ehren des Märtyrers. Für seine Verdienste erhielt Karl Martin Gort anlässlich seines 80. Geburtstags 2022 das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Feldkirch – überreicht von Bürgermeister Wolfgang Matt.

Auch bei seiner Verabschiedung war Feldkirchs Stadtoberhaupt Manfred Rädler anwesend und würdigte Gorts Einsatz für Stadt und Gemeinschaft: “Ein Seelsorger mit Herz und Weitblick”, sagte er dankbar. Seine Nachfolge tritt Bruder Dhil Konikkara an – ein Ordensmann aus Kerala in Indien, der seit zwei Jahren in Feldkirch wirkt. Mit seiner herzlichen Art hat er bereits viele Freunde gewonnen und wird das Erbe seines Vorgängers mit Sicherheit in würdiger Weise weitertragen. VN-TK