Nach 27 Jahren zieht Gemeinde Zwischenwasser einen Schlussstrich

Heimat / 01.12.2025 • 09:09 Uhr
Gemeinde Zwischenwasser geht neue Wege.privat
Die Gemeinde Zwischenwasser geht neue Wege.privat

Zwischenwasser ist kein e5-Mitglied mehr und setzt nun auf regionale Umweltprojekte.

Zwischenwasser Die Gemeinde Zwischenwasser mit den Orten Muntlix, Batschuns und Dafins beendet mit Ende des Jahres ihre langjährige Mitgliedschaft im e5-Programm. Nach 27 Jahren als Vorzeigegemeinde im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz zieht die Kommune einen Schlussstrich unter das landesweit etablierte Förder- und Beratungsprogramm. Die Entscheidung sei nicht leichtgefallen, heißt es von Bürgermeister Jürgen Bachmann, doch sie sei aus mehreren Gründen unumgänglich gewesen. In den vergangenen Jahren sei es zunehmend schwieriger geworden, engagierte Personen aus den politischen Fraktionen für die erforderliche e5-Arbeitsgruppe zu gewinnen. Ohne aktive Beteiligung könne das Programm jedoch nicht sinnvoll weitergeführt werden.

Zwischenwasser Bürgermeister Jürgen Bachmann stellt nun andere Projekte in den Vordergrund.VN-TK
Zwischenwasser-Bürgermeister Jürgen Bachmann stellt nun andere Projekte in den Vordergrund. VN-TKThomas Knobel

Parallel dazu habe sich der Fokus in Zwischenwasser auf andere Schienen verlagert: Mit den beiden regionalen Initiativen Klar! und Kem verfüge man mittlerweile über moderne, praxisnahe Programme zur Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Diese Projekte seien besser in die regionale Struktur eingebettet und verfügten zudem über festangestellte Fachkräfte, was die Umsetzung effizienter und zielgerichteter mache. Ein weiterer Aspekt sei die angespannte finanzielle Lage vieler Gemeinden. Auch Zwischenwasser sehe sich gezwungen, Prioritäten zu setzen und Doppelstrukturen zu vermeiden. Die Teilnahme am e5-Programm verursache laufende Kosten, die in Zeiten knapper Budgets nicht mehr leicht zu rechtfertigen seien. Trotz des Ausstiegs blickt die Gemeinde stolz auf das bisher Erreichte zurück. Zwischenwasser galt über viele Jahre hinweg als Pionier im Bereich nachhaltiger Gemeindeentwicklung und wurde mehrfach für seine vorbildlichen Projekte ausgezeichnet. Auch wenn das E5-Kapitel nun vorerst endet, will die Gemeinde ihre klima- und umweltpolitischen Ziele weiterhin entschlossen verfolgen. Der Ausstieg aus dem Programm wird von den Verantwortlichen daher nicht als Rückschritt, sondern als strategische Neuausrichtung verstanden. Eine mögliche Rückkehr zum e5-System sei in Zukunft nicht ausgeschlossen, falls sich die Rahmenbedingungen erneut ändern sollten. Eine jahrzehntelange “Ehe” geht damit zu Ende. VN-TK