Das sind die Vorreiter in Sachen Klimaschutz

Elf Vorarlberger Gemeinden wurden für ihre erfolgreichen Projekte ausgezeichnet. Mäder und Wolfurt haben die Nase vorn.
Dornbirn Seit 27 Jahren setzen Gemeinden im Rahmen des e5-Programms wichtige Energie- und Klimaschutzziele um, wie zum Beispiel durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz-Projekte oder eine umweltfreundliche Mobilität. Aktuell nehmen 49 von 96 Vorarlberger Gemeinden am e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden teil.

Bei der alljährlichen Zertifizierungsfeier wurden nun elf Vorarlberger Gemeinden im Kulturhaus Dornbirn für ihre erfolgreichen Maßnahmen und Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz von Landesrat Daniel Allgäuer ausgezeichnet. “Mit ihren Vorzeigeprojekten bringen die Gemeinden wichtige konkrete Lösungen auf den Weg und leisten damit einen starken Beitrag für die Ziele der Energieautonomie”, sagt Allgäuer.

Im Jahr 2025 wurde das e5-Programm einer Neuausrichtung unterzogen. Der Fokus der gesetzten Maßnahmen der Gemeinden wird künftig noch stärker auf der “Wirkung” liegen, dazu zählen messbare Ziele und Beiträge der Gemeinde zur größeren Zielsetzung der Energieautonomie.
Das sind die Top-Gemeinden
Auch im neuen Bewertungssystem konnten die Gemeinden Mäder und Wolfurt mit “5e” eine hervorragende Bewertung für umgesetzte Klimaschutzprojekte erzielen. In Mäder werden bereits seit 2019 alle kommunalen Gebäude und Anlagen mit 100 Prozent erneuerbarer Energieträger wie Photovoltaik, Biomasse und -gas versorgt. In der neuen Klima- und Energiestrategie geht die Gemeinde einen Schritt weiter und hat die Klimaneutralität bis 2040 auch auf Gemeindegebiet festgeschrieben. Unter dem Stichwort “+Sonnenenergiegemeinde 2030” will Mäder bis zum Jahr 2030 mehr Strom aus Photovoltaik erzeugen, als alle kommunalen Gebäude, Anlagen und E-Fahrzeuge verbrauchen.

Die Marktgemeinde Wolfurt verfolgt mit ihrer “Energiestrategie 2040” ambitionierte Ziele, insbesondere bei der Siedlungsentwicklung, Energieraumplanung und Mobilität. Im Energiebereich ist die Gemeinde Vorreiterin bei sensorgesteuerter Straßenbeleuchtung und setzt beim neuen Nahwärmenetz Weidach auf Biomasse und Abwärme. Des Weiteren verfolgt Wolfurt im Rahmen des regionalen Mobilitätsmanagements der plan b-Gemeinden eine langfristige und erfolgreiche Strategie für klimafreundliche Mobilität – mit Fokus auf Rad- und Fußverkehr, Begegnungszonen und Fahrradstraßen, öffentliche Verkehrsmittel und intermodale Angebote. Eine wesentliche Rolle spielt auch die Einbindung der Bevölkerung für energiepolitische Themen.

Die Gemeinde Weiler hat sich heuer als jüngster Zugang ins e5-Programm im Jahr 2022 ihrer erstmaligen Zertifizierung gestellt und “2e” erreicht. In den vergangenen Jahren wurde insbesondere der PV-Ausbau mit vier Anlagen vorangetrieben, eine Energiebuchhaltung aufgebaut und Standards für kommunales Bauen beschlossen.
Das e5-Programm ist laut Georg Sellner, e5-Programmleiter im Energieinstitut Vorarlberg, eine langfristige Strategie für Gemeinden. “Mit den neuen Bewertungskriterien werden künftig die Wirkung und Zielerreichung der Gemeinden noch deutlicher messbar. Wir wollen nicht nur einzelne Maßnahmen umsetzen, sondern in vielen Bereichen Verbesserungen anstoßen. So wird das e5-Programm noch stärker zu einem wirksamen Werkzeug für die Gemeindeentwicklung.”
Die Audit-Bewertung 2025
1 Weiler: 2e, 41 Prozentpunkte (Erstzertifizierung)
2 Sulzberg: 3e, 52 Prozentpunkte
3 Bludesch: 3e, 52 Prozentpunkte
4 Ludesch: 3e, 52 Prozentpunkte
5 Nüziders: 3e, 52 Prozentpunkte
6 Gaschurn-Partenen: 3e, 54 Prozentpunkte
7 Höchst: 3e, 54 Prozentpunkte
8 Hohenems: 3e, 61 Prozentpunkte
9 Langenegg: 4e, 66 Prozentpunkte
10 Wolfurt: 5e, 78 Prozentpunkte
11 Mäder: 5e, 80 Prozentpunkte

