Ruhestätte im klimaresistenten Mischwald
Waldfriedhof St. Wolfgang in Tosters entspricht wachsender Nachfrage an Naturbestattung.
Feldkirch Mit dem kirchlichen Segen, gespendet von Generalvikar Hubert Lenz nach Ausführungen von Claus Kergel, wurde im Beisein von Vertretern der Agrargemeinschaft Tosters, einiger Nachbarn und der meisten Vorarlberger Bestatter der erste Waldfriedhof der “Naturbestattung Vorarlberg” eröffnet. Auf einem rund tausend Quadratmeter großen, flachen, an eine Wiese angrenzenden Teil der Flur “Bratz” (gesprochen Brooz) sind zuvor schon die sterblichen Überreste von drei Menschen auf würdige Weise beigesetzt worden.
“Die Naturbestattung Vorarlberg (eine auf 15 Jahre hinaus eingetragene, geschützte Marke) wird von der Ethik & Umwelt Krematoriumsgesellschaft in Hohenems getragen”, erklärte der als deren Geschäftsleiter tätige Kergel. Als weitere Träger fungieren die Agrargemeinschaft Tosters und alle Bestatter des Landes, die – anders als hinter dem Arlberg – gut miteinander auskommen. Als Kontrollorgan ist der Gemeindeverband mit im Boot.
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Der Gedanke an die Errichtung eines Friedwaldes ist laut Agrar-Obmann Dietmar Schöch vor etwa zwei Jahren aufgekommen, vor eindreiviertel Jahren ist man an die Umsetzung gegangen. Auch Kassier Thomas Bayer erinnert sich an viel Aufwand zur Befriedigung der behördlichen Vorgaben. Kergel hofft, dass diese Verfahren bis zu Beginn des nächsten Jahres auch für ein Projekt im Unterland abgeschlossen werden können.
“Es soll heimelig sein”, nannte der Krematoriums-GL, der einige Vorteile des Standortes aufführte: In der Nähe steht die St. Wolfgang-Kapelle, der “Vaterunserweg” ist nicht weit weg und der Blick in die benachbarte Wiese unverbaubar. Apropos Blick: “Wir wollen auch nach unserem Ableben nach dem Rechten schauen, damit sich nicht unsere Asche in der Urne umdrehen muss”, scherzten die Nachbarn Bernadette und Kaspar Bertsch und Isolde Oldenburg, die sich auf dem schönen Flecken beisetzen lassen wollen.
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Thomas Ammann, Innungsmeister-Stellvertreter der Vorarlberger Bestatter, spürt wie seine Kollegen auch, dass immer mehr Menschen eine Friedwald-Bestattung wünschen. Vorarlberg hat im Übrigen den mit Abstand höchsten Einäscherungsanteil in Österreich. Das Waldstück ist derzeit vor allem durch Fichten geprägt, im Lauf der Zeit soll eine Reihe von anderen Baumsorten dazukommen und es klimaresistent machen. AME
