Kunsthaus schnürt Überraschungspaket

Kunsthaus und Vorarlberg Museum sind nun doch bald offen, Kuges korrigiert Programm.
Bregenz Die Wissenschaft arbeite lösungsorientiert, die Kunst darstellungsorientiert. Mit dieser Aussage, die Thomas D. Trummer aus jüngsten Gesprächen zur momentanen Situation mitnahm, verdeutlicht der Direktor des Kunsthaus Bregenz die Kraft der Kunst, die uns dabei hilft, Vorgänge einzuordnen und zu begreifen. „Ein geschlossenes Kunsthaus hat schlicht und einfach keinen Sinn“, betont er im Gespräch mit den VN und damit steht fest, dass das zögerliche Verhalten, das die Kulturhäuser Betriebsgesellschaft (Kuges), der neben dem Kunsthaus, das Vorarlberg Museum und das Landestheater angehören, im Zuge der Debatten um die Wiederöffnung von Museen an den Tag gelegt hat, beendet ist.
Bekanntermaßen hat die inatura in Dornbirn bereits für 18. Mai die Wiederöffnung angekündigt, während sich das Vorarlberg Museum mit den Bundesmuseen zusammentun wollte, die nun aber auch nicht bis Juli geschlossen sind, sondern nach und nach bzw. rund um Pfingsten öffnen. Eine klare Ansage konnte Werner Döring, Geschäftsführer der Kuges, am Mittwoch noch nicht treffen, man wolle die Ausstellungsflächen aber bald zugänglich machen. Angepeilt ist ein Start im Juni. Das gilt für das Vorarlberg Museum, das ohnehin ausreichende Sonderausstellungen parat hat, das gilt nun aber auch für das Kunsthaus, in dem vier Großprojekte pro Jahr realisiert werden.
Aufsichtsrat tagt
Für den 30. April ist eine Kuges-Aufsichtsratsitzung geplant, bei der das künftige Vorgehen dargelegt wird. Abgesehen von den in Gang zu setzenden betriebswirtschaftlichen Maßnahmen sind dort auch Korrekturen oder Kursänderungen ein Thema. Im Kunsthaus verschiebt sich das komplette Jahresprogramm. Bevor die Ausstellung mit Arbeiten des bekannten Schweizer Künstlers Peter Fischli eröffnet wird, will Direktor Thomas D. Trummer mit einer Überraschung aufwarten. Auf etwas „international Beachtliches“ macht Döring Appetit, dessen Kostenrahmen in der Aufsichtsratsitzung ein Thema ist. Er habe „etwas Großartiges an der Leine“, lässt Trummer wissen, er wolle den Aufsichtsrat-Mitgliedern aber nicht vorgreifen.
„Wir nehmen die Erlässe der Regierung ernst, haben aber nichts Schriftliches vorliegen.“
Werner Döring, Geschäftsführer der Kuges
Im Vorarlberg Museum sollte derweil die Ausstellung „Beauty“ des aus Bregenz stammenden, in New York gemeinsam mit Jessica Walsh tätigen Designers Stefan Sagmeister in adaptierter Form aufgebaut werden.
Politik macht das Handeln schwer
Abgesehen davon, dass die kuratorische Arbeit in beiden Häusern durch die geschlossenen Grenzen erschwert ist, hadern auch die Mitarbeiter der Kuges damit, dass die eigentlich Betroffenen die Auflagen der Regierung zur Eindämmung der Covid19-Pandemie nur per mündlicher Überlieferung vernehmen. Das erschwere jegliches Handeln, erklärt Werner Döring. Man nehme die Erlässe selbstverständlich ernst, habe aber zu den Aussagen von Politikern, die gelegentlich später noch korrigiert worden sind, nichts Schriftliches vorliegen. Das heißt: Neben den Aufbauarbeiten für die Ausstellungsprojekte sind die Techniker und Handwerker der Kuges damit beschäftigt, Kassen- und Eingangsbereiche baulich so zu verändern, wie es etwaigen Vorschriften entsprechen könnte.