Kulturschaffende fordern Gesprächsbereitschaft

Kultur / 13.05.2020 • 18:43 Uhr
Mirjam Steinbock vertritt zahlreiche Kulturschaffende im Land. Mistura
Mirjam Steinbock vertritt zahlreiche Kulturschaffende im Land. Mistura

Interessensvertreter erachten Maßnahmen für die von Auftrittsverboten betroffenen Künstler als wenig durchdacht.

Feldkirch Was von der Landesregierung zu vernehmen ist, seien oftmals „Lippenbekenntnisse“, macht Mirjam Steinbock, Geschäftsführerin der IG Kultur Vorarlberg, im Gespräch mit den VN die momentane Situation jener Kulturschaffenden, Künstler, Kunstvermittler und vor allem auch Musiker deutlich, die von den Veranstaltungsverboten betroffen sind und damit auch keine Einnahmen haben. Unterstützungsmaßnahmen seien zwar getroffen worden, bezogen auf die Arbeitsrealität der Menschen hätten sie sich aber oftmals als wenig durchdacht erwiesen. Die Interessensvertretung hat, wie berichtet, bereits mehrmals auf die Umstände aufmerksam gemacht, nun fordert man vehement Gesprächsbereitschaft bzw. einen „runden Tisch“. Nahezu zeitgleich mit einer Aussendung der IG Kultur Vorarlberg, hat Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink im Gespräch mit den VN, die Einladung von Kulturschaffenden zu einem solchen Gespräch in der kommenden Woche angekündigt.

200.000 Euro habe das Land Vorarlberg in einem Covid19-Maßnahmenpaket der Kunst und Kultur bisher zur Verfügung gestellt: „Circa 200 Künstlerinnen und Künstler des Landes könnten damit einmalig rund 1000 Euro erhalten – sofern sie eine Förderzusage bekommen. Bislang wurden allerdings auch schon Absagen ausgesprochen. Bedenkt man, dass Kunst- und Kulturschaffende ihre Engagements zum Großteil sogar bis Ende des Jahres verloren haben und in all dem Lockerungsdurcheinander noch immer keine Auftrittsmöglichkeiten in Aussicht sind, klingt die Einmalzahlung wie ein schlechter Scherz“, so Mirjam Steinbock.

Mangelnde Information

„Wirklich existenzerhaltend ist eine Zahlung dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum angesetzt wird und sich an den Lebenshaltungskosten orientiert. 1700 Euro monatlich über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr und das für alle professionellen Kunst- und Kulturschaffenden auf und hinter der Bühne wäre ein realistischer Betrag.“ Die IG Kultur kritisiert zudem die mangelnde rechtsverbindliche Information seitens der Landesregierung. Inzwischen böten Land und Bund Fördermaßnahmen, die sich teilweise gegenseitig aushebeln. VN-cd

„Die mögliche Einmalzahlung von 1000 Euro klingt wie ein schlechter Scherz.“