Tolle Würdigung der Weißtanne

Werkraumhaus zeigt großartige Objekte, die mit jungen Designern und Auszubildenden realisiert wurden.
Andelsbuch Die Möbel sind von einer Schlichtheit und zugleich von einer Raffinesse, deren Beschreibung unweigerlich in Poesie gleiten würde. Halten wir uns bei den Fakten auf: Eine Gruppe von jungen Designerinnen und Designern reiste im Vorjahr von Köln in den Bregenzerwald, um dort Handwerker zu treffen, mit denen sie nicht nur ihre Ideen umsetzen können, sondern die auch bereit sind, da und dort korrigierend, das heißt, helfend einzugreifen. Auch für Betriebe, in denen man für das Metier brennt, ist das keine einfache Sache, schließlich verbraucht ein solches Unternehmen Ressourcen. Fünf Betriebe, alle Mitglieder des Werkraum Bregenzerwald, stellten sich der Herausfordung. Die Stücke von Harald Berchtold, Martin Bereuter, Valentin Winder, Wolfgang Meusburger und Wolfgang Schmidinger sowie der Designer Karoline Fesser, Klemens Grund, Tim Kerp und Thomas Schnur geben dem Werkraum die Möglichkeit, die Wiederöffnung nach dem Corona-Lockdown zu zelebrieren.
Geschäftsführerin Miriam Kathrein kann damit auf die Kernkompetenz der Vereinigung verweisen, die für Innovation, Qualität und Regionalität steht. Und wer Valentin Winders Erläuterungen folgt, der auch im Rahmen des Vermittlungsprogramms zur Verfügung steht, erfährt, wie hier Könnerschaft und Empathie zu Ergebnissen wie beispielsweise einer Bank oder einem Tisch mit abgerundeten Flächen führen. Das Holz entstammt der heimischen Weißtanne, aus der helle Möbel mit zarter Maserung zu fertigen sind. Dieses Ausgangsprodukt war es, für das sich die Kölner interessierten. Die deutsch-österreichische Kooperation hat sich nicht nur gelohnt, weil funktionstüchtige Prototypen und kleine Serien geschaffen werden konnten, die Stücke wurden bei der Kölner Design Week mit einem in der Branche bedeutenden Preis ausgezeichnet. Wer auf dem filigranen, aber stabilen Klappstuhl Platz nimmt oder über funktionell geschwungene Schranktüren streicht, pflichtet den Juroren bei.
Ausbildungsstätten
Auch in der Werkraumwerkstatt wird die Arbeit wieder aufgenommen. Wie berichtet, haben Schüler der Abschlussklassen der Werkraumschule eine Landschaftsmöblierung im Bregenzerwald realisiert. Die Objekte lassen sich abwandern. Die Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiger Bereich. Demnächst werden Wetterhäuschen geschaffen.
„Bildung und Ausbildung wird im Werkraum groß- geschrieben.“


Die Ausstellungen im Werkraum sind bei Einhaltung der Abstandsmaßnahmen im Juni von Do bis Sa, 10 bis 18 Uhr, geöffnet, im Juli von Di bis Sa, 18 Uhr: www.werkraum.at