Noch einmal 30 Wohnungen in Hohenweiler

VN / 01.10.2025 • 16:54 Uhr
Große Vorhaben rechtfertigen großes Gerät für den Spatenstich - Harald Hutter, Bgm. Wolfgang Langes, Thomas Schöpf.
Große Vorhaben rechtfertigen großes Gerät für den Spatenstich – Harald Hutter, Bgm. Wolfgang Langes, Thomas Schöpf.peter strauss

Spatenstich für ein Projekt im Zentrum mit einem Mix aus Eigentum und Miete.

Hohenweiler Gegen den allgemeinen Trend ist von Flaute im Wohnbau in Hohenweiler nichts zu spüren – ganz im Gegenteil: Seit vor einigen Jahren ein Jahrhundertprojekt zur Zentrumsneugestaltung gestartet wurde, geht es Schlag auf Schlag, und während bei einem Großvorhaben mit mehr als drei Dutzend Wohnungen, Bankfiliale und Geschäftseinheiten die Baugerüste entfernt und die Krane abgebaut wurden, luden Rhomberg-Bau und Wohnbauselbsthilfe fast in Rufweite davon zum Spatenstich für ein weiteres Großprojekt, mit dem die Verdichtung im Zentrum fortgesetzt wird.

So wie auf dieser Visualisierung wird sich die neue Wohnanlage im Hohenweiler Zentrum in etwa zwei Jahren präsentieren.   
So wie auf dieser Visualisierung wird sich die neue Wohnanlage im Hohenweiler Zentrum in etwa zwei Jahren präsentieren.

Gut Ding braucht Weile

Geplant wird an dem Vorhaben schon seit Längerem – Anfang 2019 erwarb die Wohnbauselbsthilfe die knapp 3500 Quadratmeter große Liegenschaft und stellte der Bevölkerung bei einer Infoveranstaltung das Projekt in groben Umrissen vor.

Beim Spatenstich wurden die Pläne genau studiert.
Beim Spatenstich wurden die Pläne genau studiert.

Es kamen Änderungswünsche, dann Corona und auch noch die Krise im Wohnbau. Als im Frühjahr 2023 die Bauverhandlung positiv abgeschlossen wurde, “ist unser Projektleiter überraschend verstorben und das hat uns in der Planung natürlich erheblich zurückgeworfen”, so Wohnbauselbsthilfe-Geschäftsführer Thomas Schöpf, der jetzt gemeinsam mit Rhomberg-Bau und Gemeinde zum Spatenstich laden konnte.

„Alle Neune“ beim Spatenstich – Gerhard Meyer, Martin Kohler, Bgm. Wolfgang Langes, Susanne Gaudl, Thomas Schöpf, Mitar Simicic, Harald Hutter, Matthias Brotzge und Gebhard Heinzle. PETER STRAUSS
“Alle Neune” beim Spatenstich – Gerhard Meyer, Martin Kohler, Bgm. Wolfgang Langes, Susanne Gaudl, Thomas Schöpf, Mitar Simicic, Harald Hutter, Matthias Brotzge und Gebhard Heinzle.

Ausgewogene Mischung

Anders als beim Vorhaben auf dem ehemaligen Boch-Areal, bei dem fast nur Eigentumswohnungen entstehen, ist bei diesem Projekt eine ausgewogene Mischung vorgesehen: je ein Drittel der Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen mit insgesamt mehr als 2000 Quadratmeter Wohnnutzfläche sind Eigentums-, Mietkauf- und Mietwohnungen.

Projektentwickler Harald Hutter und Keller-Niederlassungsleiter Gerhard Meyer.        
Projektentwickler Harald Hutter und Keller-Niederlassungsleiter Gerhard Meyer.

Mischung auch bei der Bauweise – Untergeschoss und teilweise Erdgeschoss werden im Massivbau errichtet, darüber ist Holzbau angesagt, wie Rhomberg-Projektentwickler Harald Hutter erläutert. Die Planerin Susanne Gaudl hat für die drei Objekte Walmdächer vorgesehen und dazu eine Tiefgarage für 30 Stellplätze. Die Anlage verfügt weiters über Abstellplätze für Fahr- und Motorräder, einen Gemeinschaftsraum und Allgemeinflächen, das heißt, es gibt keine Privatgärten. Solaranlage und Wärmepumpe mit Tiefensonde sorgen für Nachhaltigkeit.

Projektleiter Martin Kohler von Rhomberg-Bau.
Projektleiter Martin Kohler von Rhomberg-Bau.

Interessante Bodenbeschaffenheit

Dass beim symbolischen Spatenstich Gerhard Meyer von der Spezialfirma Keller mit Zentrale in London im Mittelpunkt stand, ist der interessanten Bodenbeschaffenheit geschuldet. Wohl von den zurückziehenden Gletschern der Würm-Eiszeit geformte Schichten sind für Hochbau völlig ungeeignet. So muss vor allem der “Schliefsand” entfernt werden und zusätzlich zu diesem Bodentausch – fast 1000 Kubikmeter – der Baugrund stabilisiert werden. Das geschieht, so Meyer, mit mehr als 500 bis zu sieben Meter tiefen sogenannten Rüttelstopfsäulen. Diese Technologie ist im Gegensatz zur Pilotierung mit Beton wesentlich umweltschonender.

Drei Gebäude an Stelle eines seit vielen Jahren leerstehenden Bauernhofs schließen jetzt eine große Baulücke an der Riedstraße.
Drei Gebäude an Stelle eines seit vielen Jahren leerstehenden Bauernhofs schließen jetzt eine große Baulücke an der Riedstraße.

„Dickster Brocken“ kommt erst

Mit dieser Wohnanlage wird der Bereich Wohnbau im Zentrum abgeschlossen. In einem Zeitraum von zehn Jahren – die Vogewosi-Anlage wurde 2019 bezogen, das jetzt in Angriff genommene Vorhaben wird 2027 fertiggestellt – wurden dann rund 90 neue Wohnungen geschaffen. Wohnbau ist Teil eines Gesamtkonzepts, das vor 15 Jahren angestoßen wurde und das neben Wohnbau auch kommunale Einrichtungen umfasst. Davon wurde das Feuerwehrgerätehaus bereits realisiert, die Kindergarten-Erweiterung ist im Bau, Planungen für die Verlegung der Gemeindeverwaltung in das ehemalige Gasthaus Löwen laufen und dann folgt mit dem Abriss und Neubau der Volksschule der letzte – und “dickste Brocken” des Jahrhundertprojekts. Einen Zeitplan dafür gibt es allerdings noch nicht. STP

Bgm. Wolfgang Langes vor der Baugrube in der nicht nur ein Bodentausch, sondern auch eine Bodenverbesserung mittels Rüttelstopfsäulen erforderlich ist.
Bgm. Wolfgang Langes vor der Baugrube, in der nicht nur ein Bodentausch, sondern auch eine Bodenverbesserung mittels Rüttelstopfsäulen erforderlich ist.