Vier Männer und ein musikalischer Glückstreffer

Kultur / 05.11.2020 • 12:00 Uhr
Vier Männer und ein musikalischer Glückstreffer
Ralf Gisinger, David Lins, Lukas Müller und Jakob Peböck fanden beim Landesjugendchor zusammen. PLATTNER

Vier junge Männer gründeten Vorarlbergs erstes Barbershop-Quartett.

Dornbirn Ihre Energie schwappt sofort auf die Zuhörer über. Die Dornbirner David Lins (26), Ralf Gisinger (31), Jakob Peböck (27) und der Altacher Lukas Müller (26) vereinten sich im Frühjahr 2020 zu Vorarlbergs erstem Barbershop-Quartett „Five Gold Rings“. Die Mitglieder verfügen über eine fundierte musikalische Ausbildung und konnten bereits in verschiedensten Bereichen professionelle Erfahrungen sammeln. Nun haben sie es sich zum Ziel gesetzt, den Barbershop-Gesang auch in Vorarlberg bekannter zu machen. Das Interview wurde mit Bariton Jakob Peböck geführt.
 
Was hat euch als Quartett zusammengeführt?
Durch die Isolation während des ersten coronabedingten Lockdowns im Frühjahr sind wir auf die Idee gekommen, dass jeder für sich Videos aufnimmt und wir die Ausschnitte anschließend digital zusammenzufügen. Durch das positive Feedback, das wir auf unseren Social-Media-Kanälen erhalten haben, wurden wir bestärkt, weiterzumachen.
 
Wann erfolgten die ersten Auftritte vor Publikum?
Im Sommer traten wir auf der Straße in verschiedenen Städten in Vorarlberg auf. Die Reaktionen und das ehrliche Feedback der vorbeigehenden Passanten waren für uns sehr spannend. Damals ist bei uns das Gefühl aufgekommen, dass wir unsere Musik gerne vor Publikum präsentieren möchten. Unser erstes Konzert hatten wir Ende September in der Pfarrkirche Altach.
 
Inwiefern hat euch die Teilhabe am Landesjugendchor Voices beeinflusst?
Wir konnten als langjährige Mitglieder des Landesjugendchors bereits viele gemeinsame Erfahrungen sammeln und uns musikalisch weiterbilden. Es ist ein Vorteil, dass wir uns schon gut kennen, trotzdem bleibt ein vierteiliges Ensemble eine große Herausforderung.
 
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch als „Five Gold Rings“ zu bezeichnen?
Im Dezember 2019 stand bei unseren Weihnachtskonzerten mit dem Landesjugendchor der Klassiker „The Twelve Days of Christmas“ auf dem Programm, bei dem wir zufällig von unserem Chorleiter Oskar Egle als Barbershop Quartett zusammengestellt wurden. Dabei landete er einen Glückstreffer. Unser 30 Sekunden langer Auftritt handelte von „Five Gold Rings“ und legte den Grundstein für unsere Entstehung.
 
Worin liegt der Unterschied des Barbershop-Gesangs zu anderen Stilen?
Für den Klang ist es sehr wichtig, dass sich die Stimmen gut mischen. Das Spezielle am Barbershop-Gesang ist die enge und anspruchsvolle Harmonie. Die Stimmen sind sehr nahe beieinander, dadurch entsteht der sehr volle Klang. Die Hauptstimme ist nicht die höchste, sondern die zweithöchste Stimme.
 
Wo hat der Barbershop-Gesang seine Wurzeln?
In Amerika hat der Barbershop-Gesang eine lange Tradition. Auch in Europa erfreut sich diese Stilrichtung wachsender Beliebtheit. Es gibt ein spannendes Angebot an Literatur. In Vorarlberg sind wir das erste Barbershop-Quartett.
 
Was für Stilrichtungen stehen bei euren Konzerten auf dem Programm?
Bei unseren Auftritten haben wir gemerkt, dass der Gesang auch bei Zuhörern gut ankommt, die sich ansonsten nicht für a-cappella-Musik interessieren. Wir variieren und singen nicht nur im Barbershop-Stil, sondern widmen uns auch romantischen und zeitgenössischen Stücken aus der europäischen Tradition.
 
Die aktuelle Situation macht das Proben schwierig. Wie geht ihr damit um?

Es übt und lernt jeder für sich fleißig zu Hause weiter. Mithilfe von Videos und Aufnahmen halten wir uns auf dem Laufenden. Die Vorzüge von Live-Auftritten können nicht ersetzt werden, aber es ist eine gute Möglichkeit, im Lockdown trotzdem gemeinsam zu muszieren. Unsere Zuhörer versorgen wir auf unserer Facebook-Seite und auf Instagram mit Hörproben.
 
Habt ihr schon Pläne für die Zukunft?

Im Herbst 2021 haben wir einen Auftritt im Saumarkt-Theater in Feldkirch fixiert. Wir sind auch mit weiteren Veranstaltern im Gespräch. Unser Ziel ist es, diese Stilrichtung bekannter zu machen. In der Zukunft möchten wir noch viele tolle Konzertprogramme ausarbeiten und auf die Bühne bringen. Mir