„Manchmal wache ich auf und habe Ideen für Texte“

Kultur / 08.01.2021 • 19:35 Uhr

Lisa Aberer macht Musik, die ins Ohr geht und wieder­gespielt werden will.

Dornbirn Mit dem Mikro in der Hand stand Lisa Aberer schon auf vielen großen Bühnen. Als Teilnehmerin von Castingshows stellte sie ihr Können unter Beweis. Musikalisch wagte sie Ausflüge in verschiedene Genres. Die Vorarlbergerin nahm mit dem amerikanischen Rapper Flo Rider den Hit „Counting the Seconds“ auf. Momentan ist die Sängerin mit ihrem Solo-Projekt beschäftigt.

 

Ihre Familie ist sehr musikalisch, hatten Sie bereits als Kind den Wunsch, Sängerin zu werden?

Aberer Meine Mama hat viel gesungen, und mein Papa Rolf Aberer ist Musiker und Komponist. Ich habe sehr davon profitiert, dass ich ihn bei Konzerten begleiten durfte. Als ich zwei Jahre alt war, tanzte ich bereits mit einem Kinderradio durch die Wohnung. Als Volksschülerin wollte ich kurzzeitig Tierärztin oder Astronautin werden. Im Alter von sieben Jahren genoss ich erste Gesangsstunden bei Ina Wolf.

Sind Castingshows aus Ihrer Sicht ein Schlüssel zum Erfolg?

Aberer Grundsätzlich finde ich Castingshows nicht schlecht, jede hat ihre Vor- und Nachteile. Es kommt immer darauf an, wie die Produzenten die Shows umsetzen. Als Teilnehmerin bei X-Factor konnte ich viel dazulernen, und mein Mentor H.P. Baxxter war eine gute Unterstützung. Ich hatte den Biss, es durchzuziehen, ohne mich unter Druck zu setzen. Für andere Kandidaten ist bei den Entscheidungen oftmals eine Welt zusammengebrochen. Für mich war es eine Möglichkeit, auf der Bühne zu stehen, mit Musikern zu arbeiten und Feedback zu bekommen.

 

Sie waren Teil der Schlagerband Lichtblick, die sich 2020 aufgelöst hat. Wie ist es dazu gekommen?

Aberer Als offener Mensch war es für mich immer wichtig, neues Terrain zu betreten. Solange es Spaß macht, bin ich gerne bei Projekten dabei. Die Chemie mit den Bandmitgliedern stimmte auf Anhieb und wir nahmen ein Album auf. Eine Sängerin entschloss sich für eine andere Richtung, daraufhin haben wir uns in Freundschaft aufgelöst. Für die Zukunft halten wir es uns offen, ob wir künstlerisch noch einmal zusammenarbeiten.

 

Sie haben längere Zeit in Hamburg gelebt. Wie fühlt es sich an, wieder in Vorarlberg zu sein?

Aberer Ich habe neun Jahre in Hamburg verbracht, um dort an der Stage School und der Stageart Musical School zu studieren. Eine große Stadt bietet viele Möglichkeiten, um sich bei Produktionen zu bewerben. In Vorarlberg kann ich mit meinem Papa zusammenarbeiten und Energie tanken. Ich fühle mich sehr wohl und kann meiner Kreativität freien Lauf lassen. In der Zukunft könnte ich mir vorstellen, wieder ins Ausland zu ziehen.

 

Wie gehen Sie mit Lampenfieber um?

Aberer Ich habe vor jedem Auftritt großes Lampenfieber. Meine Begleiter merken es mir sofort an. Ich bin eigentlich eine sehr aufgeweckte Person. Sobald ich die Bühne betrete und der erste Ton draußen ist, verfliegt das Lampenfieber. Für mich gehört der Nervenkitzel dazu.

 

Gibt es ein Album, an dem Sie sich nie satthören werden?

Aberer Privat höre ich die verschiedensten Richtungen wie zum Beispiel Filmmusik oder auch Frank Zappa. Ich sehe mich in erster Linie als Popularsängerin, deshalb sehe ich Ariane Grande als Vorbild. Früher war ich ein großer Fan von Christina Aguilera. Die beiden Künstlerinnen haben verschiedene Stile ausprobiert. Ich durchlaufe momentan selbst einen kreativen Prozess.

 

Wie sieht der Beginn eines Schreibprozesses bei Ihnen aus?

Aberer Manchmal wache ich in der Nacht auf und habe Ideen für Texte. Die Lieder sind englischsprachig, weil ich meine Gefühle dadurch gut ausdrücken kann. Durch meine Erfahrungen im Schlagerbereich könnte ich mir auch vorstellen, Songs auf Deutsch aufzunehmen.

Zur Person

Lisa Aberer

Geboren 1992

Ausbildung Studium zur
Muscialdarstellerin

Hobbys Tanzen, Schauspielerei, Puzzeln, Lesen

Wohnort Dornbirn

Motto Write your own story