Ein kreativer Geist und Humanist

Sein Werk ist in vielen Ländern zu sehen.
Mit Arik Brauer hat Österreich einen seiner großen Universalkünstler verloren.
Wien, Bregenz Arik Brauer verstarb am Sonntagabend im Alter von 92 Jahren. Er war zwar als Maler einer der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, reüssierte aber auch als Grafiker, Bühnenbildner und nicht zuletzt als Sänger („Sie ham a Haus baut“). Bundespräsident Alexander Van der Bellen nannte ihn einen Künstler, „wie unser Land nur wenige hervorgebracht hat“. Kulturminister Werner Kogler erinnerte an das politische Engagement: „Arik Brauer zeigte die Schrecken des Nazi-Terrors bereits zu einer Zeit auf, als in Österreich noch niemand darüber sprechen wollte.“
Brauers Vater starb in einem Konzentrationslager, er selbst überlebte in einem Versteck die NS-Verfolgung. Nach dem Kriegsende inskribierte der erst 16-Jährige an der Akademie der bildenden Künste. Mit seiner Frau Naomi ließ er sichin Paris nieder und hatte erste Erfolge. Als Brauer 1964 nach Wien zurückkehrte, genossen die Protagonisten der Wiener Schule des Phantastischen Realismus bereits große Popularität. Als erfolgreicher Maler startete Brauer eine Musikkarriere, die in den 70er-Jahren mit kritischen Dialektliedern ihren Höhepunkt erreichte. Die Kreativität Brauers suchte sich immer neue Zugänge. So war er auch als Grafiker, Bühnen- und Kostümbildner tätig. 1975 stattete er etwa „Die Zauberflöte“ an der Pariser Oper aus und beschäftigte sich ähnlich wie Friedensreich Hundertwasser mit Architektur. So entstand etwa 1993 in Wien das „Brauer-Haus“. Im Bregenzer Spielcasino gestaltete er einen Raum mit seinen Arbeiten. Als Professor an der Akademie zog sich Brauer im Jahr 1997 zurück.

Arik Brauer mit seiner Arbeit in Bregenz.
