“Wenn ein Wunder miterlebt werden kann”

Große Resonanz auf die Ausstellung zur Geburtskultur im Frauenmuseum mit digitalen Veranstaltungen.
Hittisau „Wenn schon ein Wunder miterlebt werden kann, gibt es nichts Wichtigeres“, schreibt ein Vater, der für die Wahlmöglichkeit von Eltern plädiert, wenn es um die Geburt ihres Kindes geht. Nach der Schließung des letzten Geburtshauses vor Jahrzehnten und bei nur wenigen freiberuflich tätigen Hebammen, ist diese in Vorarlberg äußerst eingeschränkt.
Auch das ist Thema der groß angelegten Ausstellung zur Geburtskultur im Frauenmuseum Hittisau, in der Objekte, Dokumente und Erzählungen aus verschiedenen Kulturen versammelt sind, für die zahlreiche Interviews aufgezeichnet wurden und die partizipativ ausgelegt ist. Die Besucher, wie der erwähnte Vater, kamen der Aufforderung, Anregungen zu übermitteln oder Erlebnisse zu schildern, bislang häufig nach. „Die Resonanz ist groß“, berichtet Brigitta Soraperra, eine der Kuratorinnen, die sich – bekannt als erfolgreiche Theaterregisseurin und Kunstvermittlerin – auch in der Interessensgemeinschaft Geburtskultur engagiert. Aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen ist auch das Frauenmuseum seit Weihnachten geschlossen, einige Rahmenveranstaltungen, die ein wichtiger Teil des Ausstellungsprojekts sind, konnten jedoch digital abgehalten werden und auch der Online-Auftritt der Einrichtung ist informativ.
Architekturtagung
Nach der aus jetziger Perspektive im Februar geplanten Wiederöffnung des Hauses wird Ende März eine interdisziplinäre Tagung stattfinden, die in Kooperation mit dem Vorarlberger Architekt Institut realisiert wird. Erfahrene Hebammen, Ärztinnen und Architektinnen thematisieren wie gesundheitsfördernde Räume aussehen, welches Material am besten zur Anwendung kommt, wo sie errichtet werden bzw. wie sie in den Bau eines Spitals- oder Reha-Areals integriert werden können.
Online-Ritual
„Rituale sind Symbole und Handlungen, die die Gemeinschaft fördern“, erklärt Soraperra. Mit professionellen Gestalterinnen, die gewährleisten, dass das Projekt nicht den Esoterik-Bereich tangiert, plant das Museum am Morgen des 2. Februar ein überkonfessionelles Online-Ritual. Zu Maria Lichtmess stehen abseits des Religiösen mit der Beendigung der Weihnachtszeit die Themen Neubeginn sowie der Übergang vom Winter in den Frühling im Mittelpunkt.
„Auch was die partizipativen Elemente des Projekts betrifft, ist die Resonanz erfreulich.“

Ausstellung bis 31. Oktober. Wiederöffnung ab 9. Februar geplant. Ritual via Zoom, 2. Februar, 6.15 bis 7.30 Uhr. Anmeldung bis 28. Jänner: kontakt@frauenmuseum.at