Entscheiden wird das Publikum

Hugo-Wettbewerb führt am Montagabend digital auf das Schloss Amberg.
FEldkirch Ob die Studierenden aus Österreich, Deutschland und der Schweiz auch berücksichtigen, dass der Ende des 15. Jahrhunderts erfolgte Bau von Schloss Amberg damit zusammenhängt, dass der ach so katholische Kaiser Maximilian I. in Vorarlberg eine seiner vielen Liebschaften hatte, die im Fall der Gräfin Anna von Helfenstein nicht ohne Folgen blieb, das weiß bislang nur die Fachjury. Das Publikum darf sich von den Finalistenbeiträgen des Hugo-Wettbewerbs der Montforter Zwischentöne allerdings nicht nur überraschen lassen, die Punktevergabe verlief bislang so knapp, dass das Zuschauervoting am heutigen Montagabend, ab 19 Uhr, sogar ausschlaggebend für den Sieg sein könnte.
Hans-Joachim Gögl, neben Folkert Uhde Leiter der Zwischentöne, freut sich allerdings vor allem über eine Tatsache. Nach der Erweiterung des geographischen Radius zur Teilnahme am Hugo-Wettbewerb gab es diese Mal über hundert Interessenten von rund 40 Universitäten und Hochschulen. 21 Gruppierungen haben Beiträge konzipiert und Exposés eingereicht. Fünf Gruppen kamen auf die Finalistenliste. Es sind (siehe Factbox) junge Musikerinnen und Musiker aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Wie jedes Jahr gibt es ein Motto und eine Örtlichkeit, die die Teams zu berücksichtigen haben. Unter dem Titel „Wege und Einfall“ wurde daher ein Konzept für ein Wandelkonzert auf Schloss Amberg gestaltet. Interessant dabei ist, dass sich die letzten Sieger mit Paula Ludwig (1900-1974) einer Dichterin und Malerin gewidmet hatten, die auf Amberg geboren wurde. Wie auch immer, in dramaturgischen Konzepten sowie inszenierten Konzerten sehen Gögl und Uhde eine Möglichkeit, weitere Publikumsschichten an die anspruchsvolle Musik heranzuführen. Immer mehr Universitäten und Hochschulen berücksichtigen diesen Aspekt mittlerweile auch in den Studienangeboten.
Uraufführung im November
Während die Entscheidung aufgrund der Veranstaltungsverbote wegen der Covid19-Pandemie digital durchgeführt werden muss, ist in der Zwischentöne-Leitung eine Live-Uraufführung des Siegerprojekts geplant. Als Termin wurde der 28. November angesetzt. Das Siegerteam erhält neben einem Preisgeld das Budget für die Umsetzung. Spannend wird es am Montagabend auch, wenn das von Sarah Wedl-Wilson, Rektorin der Hanns Eisler Hochschule für Musik in Berlin, geleitete Experten-Team darüber diskutiert, wer warum prämiert wird. Ebenfalls zur Jury zählen Peter Paul Kainrath, Intendant des Klangforum Wien, Frauke Bernds, Leiterin der Konzertplanung in der Kölner Philharmonie und Maximilian Maier, Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk. VN-cd
„Wir hatten immer viele Anmeldungen. Dieses Mal ist es ein Teilnehmerrekord.“

Finalisten
Die Aktivisten
Vorarlberger Landeskonservatorium
ArtConnection
Hochschule der Künste Bern
Godot Komplex
Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy, Leipzig
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Queerfeldein
Hochschule der Künste Bern
WirkWerk
Mozarteum Salzburg, Universität für Musik Wien, Universität für Musik Graz, Konservatorium Innsbruck
Hugo-Wettbewerbsfinale am 1. März, 19 Uhr, mit Finalistenpräsentation, Jury-Gespräch und Publikumsvoting: www.montforter-zwischentoene.at